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07.05.2018 Geschichtsträchtige Immobilien: Historische Landgüter auf Mallorca

Bildquelle: Engel & Völkers Mallorca Southwest
Für lange Zeit befanden sich Posesiones, die traditionellen mallorquinischen Landgüter, fast ausschließlich in Familienbesitz. Aufgrund eines Generationswechsels kommen seit ein paar Jahren nun vereinzelt Anwesen auf den Markt. Hauptkäufergruppe sind wohlhabende Europäer. „Der historische Charme, die oft unvergleichliche Lage und die heute nicht mehr reproduzierbare Größe charakterisieren diese besondere Objektgattung“, sagt Florian Hofer, Geschäftsführer von Engel & Völkers auf den Balearen.

Ein Stück mallorquinische Geschichte

Die Posesiones haben ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert. 1229 eroberte Jaume I, König von Aragon und Katalonien, Mallorca von den Mauren zurück. Er unterteilte die Insel in verschiedene Gebiete und belohnte seine Getreuen mit Ländereien. Große landwirtschaftliche Güter entstanden und über die Jahrhunderte teilten die Eigentümer das Land weiter auf. Jaume I war es auch, der den Grundstein für den Bau der berühmten Kathedrale von Palma legte – als Zeichen für die Befreiung von der Maurenherrschaft.

Viele der Landgüter waren lange Zeit autark. Die aristokratischen Eigentümer ließen beispielsweise Olivenöl und Wein herstellen, Getreide, Obst und Gemüse anbauen und hielten Nutztiere für die Versorgung mit Fleisch, Käse oder Wolle. Der Großteil der Posesiones findet sich rund um die Sierra Tramuntana. Denn in der Gebirgsregion gibt es zahlreiche Wasserquellen, die für die landwirtschaftliche Nutzung unentbeehrlich waren. Das Haupthaus einer mallorquinischen Posesión hatte traditionell drei Stockwerke: Die Küche der Bediensteten und deren Arbeitsräume lagen im Erdgeschoss. Im ersten Stock, Planta Noble genannt, befanden sich die Wohnräume der Gutsherren. Der Bereich unter dem Dach diente als Schlafquartier für die Arbeiter und wurde genutzt, um Lebensmittel zu trocknen. Darüber hinaus verfügten die Anwesen über zahlreiche Nebengebäude wie zum Beispiel Stallungen sowie Gebäude für die Olivenölpresse oder die Weinherstellung. In der Regel besaßen die großen Landgüter außerdem eine eigene Kapelle für die Messe.

Angebot an Posesiones bleibt rar

Die Wohnfläche eines solchen Gutes beträgt oftmals mehr als 1.500 Quadratmeter und die gesamte Fläche des Anwesens in Einzelfällen über 100 Hektar. „Land ist auf Mallorca ein begrenztes Gut. Immobilien dieser Größe können aufgrund strenger Bauvorschriften und Umweltschutzgesetze heutzutage nicht mehr gebaut werden. Mithilfe dieser Maßnahmen soll das Landschaftsbild Mallorcas bewahrt werden. Wer auf der Suche nach einem so großzügigen Objekt ist, muss daher eine Bestandsimmobilie erwerben“, so Florian Hofer. Das Angebot an Posesiones bleibt trotz des Generationswechsels rar. Neben der Größe bestimmen Faktoren wie Lage, Zustand und Ausstattung den Preis. Einige historische Landgüter haben einen hohen Renovierungsbedarf, andere kommen hingegen komplett von Liebhabern modernisiert auf den Markt.

Trotz der zurückgezogenen Lage der Posesiones inmitten der Natur lassen sich die nächsten Ortschaften oder der internationale Flughafen von Palma oft in nur wenigen Autominuten erreichen. Das macht die Anwesen zu einem attraktiven Zweitwohnsitz. Die Käufer sind meist vermögende Geschäftsleute aus Europa im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Sie haben eine Passion für geschichtsträchtige Immobilien und schätzen an den Posesiones die Privatsphäre, den Platz sowie den Panoramablick auf Berge oder Meer. Ein zusätzliches Kaufargument ist für Interessenten die Möglichkeit, dort eigenen Wein, Honig oder Olivenöl herstellen zu können. Investoren sind eine weitere Käufergruppe. Für sie steht die Nutzung der ehemaligen Landgüter als Hotel oder Eventlocation mit traditionellem Charme im Vordergrund.









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