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13.04.2018 Baubranche muss sich endlich dem digitalen Wandel stellen

Maßnahmen zur Digitalisierung sind in den meisten Branchen im vollen Gange. Gerade das verarbeitende Gewerbe, Dienstleister sowie Groß- und Einzelhandelsunternehmen planen Projekte, um das volle Potenzial der digitalen Revolution auszuschöpfen. Die Baubranche hingegen liegt laut einer Umfrage der KfW mit nur 26,3 Prozent der Unternehmen, die Digitalisierungsprojekte fest eingeplant haben, deutlich unter dem branchenweiten Durchschnitt von knapp 42 Prozent.

Weltweit werden täglich neue Bauprojekte ins Leben gerufen, seien es Infrastrukturprojekte, wie die zweite Stammstrecke in München, intelligente Städte (Smart Cities) oder die Olympischen Sommerspiele in Tokyo 2020. Laut PwC rechnet der Bausektor in Deutschland bis 2020 mit einem Wachstum von 2,9 Prozent. Trotzdem darf die Digitalisierung nicht auf die lange Bank geschoben werden, sonst drohen deutsche Bauunternehmen den Anschluss zu verlieren. Joachim Bause, Regional Sales Director Central Europe beleuchtet im Folgenden, welche Entwicklungen die Bauwirtschaft dabei besonders beachten sollte:

Digitalen Wandel stetig vorantreiben

Die Einführung digitaler Technologien bietet eine enorme Chance für Unternehmen. Die wichtigste technologische Innovation für die Baubranche ist wohl Building Information Modeling (BIM), doch nur knapp 10 Prozent der deutschen Bauunternehmen nutzen dieses digitale Werkzeug bereits.

Dabei soll die allumfassende Digitalisierung innerhalb der nächsten zehn Jahre der Bauwirtschaft weltweit massive jährliche Einsparungen bringen. Alleine im Nichtwohnungsbau werden laut Schätzungen durch den digitalen Wandel etwa 0,7 – 1,2 Milliarden US-Dollar beim Entwurf, der Planung und Ausführung in diesem Zeitraum eingespart werden.

Und die Möglichkeiten für die Bauindustrie sind noch lange nicht ausgeschöpft: Auch Technologien wie digitale Sensoren, Augmented Reality, künstliche Intelligenz und moderne Gebäudetechnik werden Prozesse optimieren und die Umsetzung von Bauprojekten von Grund auf verändern.

Big Data und Partnerschaften gewinnen an Bedeutung für die Fertigstellung von Projekten

Durch die neuen Technologien muss auch bei den traditionellen Geschäftspartnerschaften ein radikales Umdenken stattfinden, um die Grundlage für digitale Ökosysteme zu schaffen. Durch die zunehmende Einführung von cloudbasierten Plattformen in der Bauindustrie sind die Unternehmen auf starke Partnerschaften angewiesen, um sich in das wachsende Kooperationsnetzwerk einzufügen. Ein Beispiel hierfür ist die Aconex-Cloud-Plattform, die automatische Synchronisierung von Daten anderer Systeme wie DropBox, Box oder Earthcam reduziert doppelte Einträge, vermeidet Fehler und spart kostbare Zeit ein.
Die fortschreitende Digitalisierung führt aber auch dazu, dass immer größere Datenmengen erzeugt werden. Inzwischen entstehen 2,5 Trillionen Bytes an Daten täglich. So produzieren zum Beispiel die größten Infrastrukturprojekte im Durchschnitt 130 Millionen E-Mails, 55 Millionen Dokumente und 12 Millionen Workflows. Bauunternehmen können diese Unmenge an Daten vielfältige nutzen: frühe Risikoerkennung, proaktive Entscheidungsfindung und Nachvollziehung der Prozesse eines Projekts, die im eigenen Unternehmen ablaufen.

Zunehmender Bedarf an besserer Sicherheit

Mit zunehmender Bedeutung von Big Data für geschäftskritische Bereiche, wird auch verstärkt das Augenmerk auf den Schutz der Daten gelegt. Fachleute in der Bauindustrie müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Daten sicher sind, egal auf welcher Plattform.

Im Mai 2018 tritt in der EU für alle Bürger und Firmen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft, um den Datenschutz zu stärken. Jede Firma, die Daten verarbeitet, die einem EU-Unternehmen gehören, muss sich an die Verordnung halten. Die Bauindustrie kann sich selbst auf proaktive Weise schützen, indem sie Internet-Sicherheitstechnologien in ihre Prozesse integriert und von anderen Branchenführern Informationssicherheit lernt.










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