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11.04.2018 FMS Wertmanagement reduziert Portfolio weiter und steigert Gewinn

Die bundeseigene Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement (FMS-WM) hat im Geschäftsjahr 2017 ein positives Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 429 Mio. Euro (Vorjahr 391 Mio. Euro) erzielt und das Portfolio um 14,0 Mrd. Euro (Vorjahr 11,1 Mrd. Euro) abgebaut. Damit übertrifft der kumulierte Abbau des in 2010 von der HRE-Gruppe übernommenen Portfolios erstmals die Marke von 100 Mrd. Euro. Das Volumen des verbliebenen Abbauportfolios, das in 2016 und 2017 um von der DEPFA-Gruppe erworbene Vermögenswerte in Höhe von nominal 7,2 Mrd. Euro erweitert wurde, beträgt Ende des Jahres 2017 noch 76,8 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme der FMS-WM reduzierte sich im Geschäftsjahr 2017 um rund 11 Prozent auf 157,3 Mrd. Euro.

„Wir haben 2017 erneut einen deutlichen Abbau unseres Portfolios erreicht und konnten das gute Vorjahresergebnis nochmals verbessern“, sagt Vorstandssprecher Stephan Winkelmeier. „Das positive Marktumfeld, günstige Refinanzierungsbedingungen und strikte Kostendisziplin haben uns geholfen, sowohl das Portfolio der FMS-WM als auch das der DEPFA-Gruppe deutlich zu verkleinern und zum sechsten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis zu erzielen.“

Das Zinsergebnis ging unter anderem aufgrund des reduzierten Portfolios im abgelaufenen Geschäftsjahr um 22,0 Prozent auf 520 Mio. Euro (Vorjahr 667 Mio. Euro) zurück. Der Rückgang ist zudem auf einen gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzierten Sondereffekt in Höhe von 154 Mio. Euro (Vorjahr 271 Mio. Euro) zurückzuführen, der im Zusammenhang mit erhaltenen Ausgleichszahlungen für Vertragsanpassungen von Besicherungsanhängen für Derivate steht.

Ferner führte das positive Ergebnis vor Steuern von 93 Mio. Euro bei der DEPFA-Gruppe neben den dort erreichten Fortschritten bei der Abwicklung zu einer Zuschreibung des Beteiligungsbuchwerts in Höhe von 83 Mio. Euro. Darüber hinaus vereinnahmte die FMS-WM eine Ausschüttung einer amerikanischen Tochtergesellschaft, die in den vergangenen Jahren ein Portfolio US-amerikanischer Immobilienkredite erfolgreich abwickeln und verkaufen konnte.

Die Nettozuführung zur Risikovorsorge (inklusive Finanzanlageergebnis) betrug 2017 202 Mio. Euro (Vorjahr: 140 Mio. Euro). Sie ist das Ergebnis einer anhaltend konservativen Beurteilung der verbleibenden Risiken im Portfolio und überwiegend nicht von Einzelfällen getrieben.

Die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen sind 2017 um 12,6 Prozent auf 153 Mio. Euro (Vorjahr 175 Mio. Euro) gesunken. Im Rückgang der Verwaltungsaufwendungen spiegeln sich die Anstrengungen der FMS-WM wider, diese bei gleichbleibend hoher Qualität des Portfolio-Servicings durch die FMS Wertmanagement Service GmbH dem rückläufigen Portfoliovolumen anzupassen. Allerdings sind weiteren Kostensenkungen vor allem durch regulatorische Vorgaben und vom Portfoliovolumen weitgehend unabhängigen Aufwendungen enge Grenzen gesetzt. „Gerade mit Blick auf die sehr langen Laufzeiten der Wertpapiere und Forderungen in unserem Portfolio sowie deren teilweiser Illiquidität richten wir wie bisher alle Bestrebungen darauf aus, das Portfolio zu vereinfachen und beschäftigen uns im Rahmen eines Projekts intensiv mit der künftigen Ausrichtung der gesamten Gruppe. Wir wollen bis spätestens 2025 die Voraussetzungen dafür schaffen, das dann deutlich kleinere Portfolio weiterhin effizient zu bewirtschaften und gegebenenfalls leichter übertragen zu können“, sagt Vorstandssprecher Winkelmeier.

Das anhaltend günstige Marktumfeld hat die FMS-WM in 2017 genutzt und am Kapitalmarkt Refinanzierungsmittel in Höhe von 19,3 Mrd. Euro aufgenommen (Vorjahr 15,8 Mrd. Euro). Damit konnte bereits ein Großteil des mittelfristigen Euro-Refinanzierungsbedarfs zu vorteilhaften Bedingungen aufgenommen werden, ehe ab 2019 die längerfristige Euro-Refinanzierung der FMS-WM durch die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH über den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) erfolgen wird.

Im Zusammenhang mit dem Abwicklungsauftrag für die DEPFA-Gruppe hat die FMS-WM in den beiden vergangenen Geschäftsjahren Vermögenswerte der DEPFA-Gruppe mit einem Nominalvolumen in Höhe von insgesamt rund 7,2 Mrd. Euro erworben. Im Gegenzug verkaufte die FMS-WM zuvor im Markt erworbene DEPFA-Verbindlichkeiten an die DEPFA-Gruppe. Durch diese Transaktionen sowie durch die Übernahme von Derivatepositionen gelang es, die Bilanzsumme der DEPFA-Gruppe seit der Übernahme der DEPFA Ende 2014 von 48,5 Mrd. Euro um mehr als 60 Prozent auf 18,6 Mrd. Euro zum 31.12.2017 zu reduzieren und die aufsichtsrechtlichen Kennzahlen wesentlich zu verbessern. So weist die DEPFA-Gruppe Ende 2017 eine Kernkapitalquote (CET 1 Ratio) von 78,9 Prozent aus. „Durch die zügige Reduktion der Bilanzsumme und die Verbesserung aller aufsichtsrechtlich relevanten Kennzahlen haben wir uns die Voraussetzungen erarbeitet, um die Wertpotentiale der DEPFA-Gruppe schneller als ursprünglich geplant zu realisieren“, sagt Vorstandssprecher Stephan Winkelmeier. „Neben der Fortsetzung der erfolgreichen Abwicklungsstrategie ist auch ein Verkauf der DEPFA-Gruppe oder von Teilen davon denkbar“.

Für 2018 erwartet die FMS-WM infolge des weiter rückläufigen Portfolios und ohne signifikante Sondererträge einen deutlichen Rückgang des Ergebnisses. Unter der Voraussetzung, dass keine unerwarteten Sonderbelastungen auftreten, wird allerdings auch 2018 ein ausgeglichenes bis leicht positives Ergebnis realisierbar sein.








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