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09.03.2018 Berlin: Sechs Architekturwettbewerbe für das Quartier Heidestraße

Fotocredit: EM2N Architekten
Die Architektur im künftigen Quartier Heidestraße ist abwechslungsreich und modern, einige Gebäude erinnern mit ihren Fassaden an die ehemalige Nutzung des 85.000 Quadratmeter großen Areals nördlich des Berliner Hauptbahnhofs als Bahngelände sowie Gewerbestandort. Erstmals werden jetzt alle Ergebnisse der Architekturwettbewerbe für das Quartier Heidestraße, das zum Entwicklungsgebiet Europacity gehört, in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert. Zu sehen sind im historischen Kornversuchsspeicher die Siegerentwürfe für die sechs Gebiete des neuen Stadtviertels sowie sämtliche Wettbewerbsarbeiten der teilnehmenden internationalen Architekturbüros. Die Ausstellung wird am heutigen Abend gemeinsam von Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung, und Thomas Bergander, Geschäftsführer der Quartier Heidestraße GmbH, mit geladenen Gästen eröffnet.

Die architektonischen Wettbewerbe für das Quartier Heidestraße wurden seit November 2016 ausgelobt und innerhalb eines Jahres entschieden. Für das zentrale Nahversorgungszentrum mit einem großen Supermarkt und weiteren Geschäften sowie Wohnungen wurde das Büro ROBERTNEUN Architekten preisgekrönt. Der Baustart für dieses erste Gebiet erfolgte bereits im Herbst vergangenen Jahres, es war zugleich der Auftakt für die Realisierung des Quartiers Heidestraße.

Im Westen des Areals wird parallel zu den Gleisen der Bahntrasse ein etwa 550 Meter langer Gewerberiegel entstehen, der vom Büro EM2N entworfen wurde. In den zehn zusammenhängenden und verschieden gestalteten Gebäuden, von denen fünf als hohe 12-Geschosser Akzente in der horizontalen Struktur setzen, werden rund 105.000 Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen sowie ein geringer Anteil Einzelhandel entstehen. Für die Kreativ- und Innovationswirtschaft werden insbesondere offen und flexibel gestaltete Bürolandschaften sowie zum besseren Austausch Co-Working-Spaces angeboten.

Zusätzlich werden entlang der Heidestraße mehrere Baublöcke errichtet, die einen Mix von gewerblichen Flächen am Boulevard Heidestraße mit Geschäften und Restaurants in den Erdgeschossen sowie im rückwärtigen Bereich Wohnungen vorsehen. Insgesamt entstehen im Quartier Heidestraße 860 Mietwohnungen, von denen 215 als geförderte Wohnungen errichtet werden. Sieger der Wettbewerbe für die sogenannten Mischgebiete sind CKRS Architekten, Collignon Architekten, ROBERTNEUN Architekten sowie gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner.

Die Architekturentwürfe für die Wohnareale sind differenziert und sehr verschieden. So sehen zum Beispiel Collignon Architekten am zentralen dreieckigen Platz, der zugleich auch an das Nahversorgungszentrum grenzt, im Erdgeschoss ihres Gebäudes Kolonnaden vor. Während zum Platz in den Wohnetagen Loggien ausgebildet werden, wird es im Hof Balkone geben. Der Entwurf von gmp Architekten hingegen, deren beide Gebäude an den Nordhafenplatz anschließen, werden Fassaden aus hellem grau-silber Ziegel sowie Brüstungen aus Messing erhalten, sodass Akzente in warmen Farben gesetzt werden.

Die Architekten haben auch mehrere Stadtplätze gestaltet, die eine hohe Aufenthaltsqualität haben werden und für Lebendigkeit in dem Stadtquartier sorgen. In den warmen Jahreszeiten werden die Inhaber von Gaststätten und Cafés dort die Möglichkeit haben, Tische und Stühle aufzustellen.

Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung Regula Lüscher würdigt die architektonische Vielfalt des neu entstehenden Quartiers: „Für sechs Gebiete mit insgesamt 60.000 Quadratmetern Grundstücksfläche und 260.000 Quadratmetern BGF haben 52 Architektur- und Planungsteams Entwürfe erarbeitet, damit 33 Jurymitglieder für jedes Gebiet einen Siegerentwurf auswählen konnten. In knapp einem Jahr ist damit die Komposition zu einem städtebaulichen Ganzen gelungen. Durch die Besten-Auswahl konnte eine überdurchschnittliche Qualität im bundesweiten Vergleich erzielt werden. Es wurde ein Jahr lang über Erdgeschossnutzungen, lebendige öffentliche Räume, zukunftsweisende Arbeitshypothesen, moderne Wohnkonzepte, gute und dauerhafte Arbeitskultur sowie identitätsstiftenden Städtebau diskutiert und um Meinungen und Entscheidungen gerungen. Lebendige Stadt entsteht durch eine lebendige Diskussionskultur. Die heute eröffnete Ausstellung dokumentiert die Vielfalt der zukünftigen Europacity.“

Thomas Bergander, Geschäftsführer der Quartier Heidestraße GmbH, sagt: „Wir möchten, dass sich die Wohnungsmieter und die Beschäftigten in den Büros hier zu Hause fühlen. Die Stadtplätze sollen zu schönen Treffpunkten im Kiez werden, an denen sich die Menschen gern aufhalten. Dank der Wettbewerbe erhalten wir eine sehr vielfältige und abwechslungsreiche Architektur. So ist es uns gelungen, dem Quartier Heidestraße eine eigene und unverwechselbare Identität zu geben. Damit tragen wir auch zur hohen städtebaulichen Qualität in der Europacity bei.“
Für die sechs Gebiete des Quartiers wurden innerhalb eines Jahres von der Quartier Heidestraße GmbH jeweils eigenständige Architekturwettbewerbe veranstaltet, die in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Bezirk Mitte und der Architektenkammer von Berlin erfolgten.

Die Ausstellung mit den Siegerentwürfen der Architekturwettbewerbe zum Quartier Heidestraße ist vom 7. bis 11. März 2018 im Kornversuchsspeicher, Heidestraße 20c, 10557 Berlin, zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 13 bis 18 Uhr.






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