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07.03.2018 Zwischen Euphorie und Existenzangst – So ticken Häuslebauer

95 Prozent der Bundesbürger, die in den kommenden zwei Jahren ein Haus bauen wollen, freuen sich darauf. Ein Hausbau ist eben nicht nur eine rationale, sondern auch eine emotionale Angelegenheit. Und so setzten auch 86 Prozent der angehenden Eigenheimbesitzer darauf, dass der Bau Kräfte und Kreativität freisetzen wird. Allerdings geben 43 Prozent zu, dass das „Projekt Traumhaus“ manchmal auch Existenzängste auslöst. Kleiner Trost: 90 Prozent der Deutschen, die in den vergangenen fünf Jahren ein Haus gebaut haben, hätten dies auch getan, wenn sie gewusst hätten, was alles auf sie zukommt. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Bauherren-Beraters Almondia. Für die "Bauherren-Studie" wurden mehr als 1.000 Bundesbürger befragt, die entweder in den vergangenen Jahren ein Eigenheim gebaut haben oder gerade einen Bau planen.

Die eigenen vier Wände bedeuten für die meisten Bauherren auch ein großes Stück Unabhängigkeit. Für 80 Prozent der Befragten ist entscheidend, dass sie im Alter mietfrei wohnen können. Zwei Drittel sehen das Haus als eine Form der Geldanlage. „Es ist das Gesamtpaket, das den besonderen Reiz ausmacht. Anstatt Miete zu zahlen, wird das Geld in seine eigene Zukunft investiert. Gleichzeitig wird man, im wahrsten Sinne des Wortes, zum eigenen Herr im Haus und kann ohne Rücksicht auf einen Vermieter schalten und walten“, kommentiert Christian Vatter von Rlevance Consulting. Der Experte für Customer Experience hat ergänzend zur Almondia-Studie Tiefeninterviews mit Bauherren durchgeführt.

Für viele Befragten hat das Vorhaben noch eine weitere stark emotionale Seite: 79 Prozent glauben, dass der Bau eines eigenen Hauses die Familie zusammenschweißen wird. Diplom-Psychologe Vatter sieht das jedoch kritisch. „Wenn es in einer Ehe schon vorher gekriselt hat, besteht die Gefahr, dass sich der Konflikt durch die Strapazen eines Hausbaus noch weiter verstärkt“.

Laut der Almondia-Umfrage bestätigten 63 Prozent, dass die zu treffenden Entscheidungen eine Belastung darstellten. 60 Prozent räumten ein, dass die Partnerschaft und das Familienleben deutlich eingeschränkt waren. Ein Drittel der Befragten hatte zeitweilig große Zweifel, ob sie dem Projekt Hausbau nervlich gewachsen waren. In den ergänzenden Interviews gab ein Großteil der Befragten zu, dass sie diese Seite des Bauens komplett ausgeblendet hatten.

„Der Traum nach den eigenen vier Wänden ist so groß, dass viele Bauherren nur das große Ziel vor Augen haben. Und erst hinterher realisieren, dass ein Hausbau ein sehr komplexes und zeitintensives Vorhaben ist“, ergänzt Dr. Gordian Rättich, Geschäftsführer des Bauherren-Beraters Almondia. Er empfiehlt Bauherren, sich rechtzeitig Expertise einzuholen. „Bei einem Hausbau müssen viele grundlegende Entscheidungen getroffen werden. Ein Profi an der Seite hilft, den Überblick zu behalten. Das schafft Sicherheit und schont zudem die Nerven“.



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