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30.01.2018 Logistikbranche im Stimmungshoch – zweitbester Umsatz aller Zeiten

Die gute Konjunktur beflügelt auch die Logistikmärkte. Mit einem Flächenumsatz von 6,49 Mio. m² wurde die positive Tendenz der vergangenen Jahre erneut bestätigt. Bereits zum zweiten Mal hintereinander konnte damit ein Ergebnis über der 6-Mio.-m²-Schwelle erzielt werden. Dies ergibt der Logistikmarkt-Report 2018, den BNP Paribas Real Estate Anfang Februar veröffentlichen wird.

„Der Vorjahresrekord wurde zwar knapp um 5 % verfehlt, der zehnjährige Schnitt aber um stolze 27 % übertroffen“, betont Christopher Raabe, Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Der leichte Rückgang des Flächenumsatzes resultiert aus der von Jahr zu Jahr etwas variierenden Anzahl an Großabschlüssen – eine nachlassende Nachfrage ist daraus nicht abzuleiten. Im Gegenteil, auch 2017 war von einer breiter Nachfrage aus allen Branchengruppen und in allen Marktsegmenten geprägt, an der sowohl die Vermietungs- als auch Eigennutzerumsätze partizipiert haben.“ Mit knapp 42 % liegt der Umsatzanteil der Eigennutzer in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Anders als im Vorjahr haben Logistikdienstleister 2017 ihre traditionell angestammte Position zurückerobert und sich an die Spitze der Branchengruppen gesetzt. Mit einem Umsatzanteil von fast 36 % liegen sie auf dem Niveau ihres langjährigen Durchschnitts. Auf Platz zwei folgen Produktionsunternehmen, die mit knapp 30 % einen etwas höheren Anteil als üblich erreichen. Auch hier zeigt sich, dass die gute Situation der deutschen Industrie ein wichtiger Faktor für die Logistikbranche ist. Die im Vorjahr noch führenden Handelsunternehmen müssen sich mit Rang drei begnügen (27 %). Ausschlaggebend für den Rückgang ist die im Vergleich zu 2016 geringere Zahl sehr großer Abschlüsse, die sich nicht jedes Jahr wiederholen lassen. Trotzdem bleibt der Handel auch zukünftig einer der wichtigsten Nachfragetreiber.


Neubauanteil etwas gesunken, stabiler Umsatz an den großen Standorten

Die vielen Großabschlüsse der vergangenen Jahre haben den Neubauanteil in den beiden Vorjahren spürbar steigen lassen. Diese Entwicklung hat sich 2017 nicht fortgesetzt. Mit einem Umsatzanteil von knapp 60 % entfällt zwar immer noch deutlich mehr als die Hälfte des Resultats auf Neubauflächen, die Dominanz der Vorjahre wurde aber nicht mehr beobachtet. Trotzdem zeigt sich, dass viele Flächengesuche nur im Zuge von Built-to-suit-Lösungen umgesetzt werden können.

An den großen Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München) wurde ein Flächenumsatz von 2,67 Mio. m² erfasst. Damit liegt das Ergebnis fast exakt auf Vorjahresniveau. Allerdings gab es innerhalb der einzelnen Logistik-Hubs unterschiedliche Entwicklungen. Sowohl Leipzig (110.000 m²; -59 %) als auch Hamburg (461.000 m²; -31 %) mussten deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. An beiden Standorten war dies nicht zuletzt einem zu geringen Angebot geschuldet. Insbesondere in Hamburg müssen Nutzer sich zunehmend Standorte außerhalb des Marktgebiets suchen. Nur eine geringe Veränderung (-3 %) verzeichnete München mit 287.000 m². Teilweise spürbare Umsatzsteigerungen waren dagegen in Frankfurt (673.000 m²; +12 %), Düsseldorf (452.000 m²; +61 %), Berlin (453.000 m²; +13 %) und Köln (250.000 m²; +19 %) zu beobachten.

Rege Nachfrage außerhalb der Metropolen, Mieten vereinzelt gestiegen

Außerhalb der großen Ballungsräume wurden knapp 3,83 Mio. m² umgesetzt. Auch wenn das Ergebnis damit 7,5 % unter dem Vorjahreswert liegt, ist es das zweitbeste jemals registrierte Resultat. Erklären lässt sich das etwas geringere Ergebnis vollständig aus der Entwicklung im Ruhrgebiet. Hier wurde zwar mit 475.000 m² ein Umsatz über dem langjährigen Schnitt erzielt, trotzdem fiel er nur halb so hoch aus wie der ungewöhnliche Vorjahresrekord, als allein der Neubau für METRO in Marl 225.000 m² zum Resultat beigetragen hatte. In vielen anderen Logistikregionen war ebenfalls eine sehr lebhafte Nachfrage zu beobachten, sodass die die Flächenumsätze teilweise mehr als verdoppelt wurden, beispielsweise in Stuttgart (292.000), Karlsruhe (216.000 m²) und Kassel/Bad Hersfeld/Eisenach (172.000 m²). Rückgänge mussten dagegen einige im vergangenen Jahr besonders umsatzstarke Märkte hinnehmen, etwa Münster/Osnabrück (157.000 m²; -31 %) oder Erfurt (121.000 m²; -52 %).

Trotz der sehr guten Flächenumsätze der vergangenen Jahre sind noch keine Mietpreisanstiege auf breiter Front zu verzeichnen. An einigen Standorten konnten allerdings anziehende Mieten beobachtet werden. Die größte Dynamik zeigt dabei der Berliner Markt, wo die Spitzenmiete in den vergangenen zwölf Monaten um 7 % auf 5,25 €/m² zugelegt hat und die Durchschnittsmieten ebenfalls spürbar gestiegen sind. Auch in Hamburg liegt die Höchstmiete mit 5,80 €/m² zwei Prozent höher als ein Jahr zuvor. Gleiches gilt für München mit +1,5 % auf aktuell 6,85 €/m² und deutlich angezogenen Durchschnittsmieten. Außerdem spricht vieles dafür, dass 2018 die 7-€/m²-Schwelle erreicht oder sogar überschritten wird. In Frankfurt (6,30 €/m²), Düsseldorf (5,40 €/m²), Köln (5 €/m²) und Leipzig (4,45 €/m²) sind die Mieten dagegen noch stabil.

„Da die BIP-Prognosen für 2018 von mehreren Instituten noch einmal erhöht wurden, ist auch im diesem Jahr von einer dynamischen Konjunktur- und Beschäftigungsentwicklung auszugehen. Besonders positiv ist, dass die erfreulichen Aussichten sich nicht nur auf Deutschland beschränken, sondern sich auch für die gesamte EU sowie global abzeichnen. Hierdurch wird die deutsche Wirtschaft zusätzlich gestärkt. Als Ergebnis dürften sowohl Industrie- als auch Handelsunternehmen die Flächennachfrage weiter hochhalten. Gleiches gilt für Logistikdienstleister, die nicht nur von der Binnenkonjunktur, sondern auch einem sehr starken Außenhandel profitieren. Für die Logistikmärkte bedeutet dies weiterhin Rückenwind und eine unverändert starke Nachfrage, sodass auch 2018 von einem weit überdurchschnittlichen Flächenumsatz ausgegangen werden kann. Aus heutiger Sicht spricht vieles dafür, dass die 6-Mio.-m²-Grenze wieder überschritten werden kann. Letztendlich wird dies aber davon abhängen, in welchem Umfang Großabschlüsse getätigt werden können. Hierbei gewinnt auch eine sich immer weiter verengende Grundstücksverfügbarkeit zunehmend an Bedeutung“, so Christopher Raabe.






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