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20.09.2019 Klimakabinett setzt richtige Akzente: Jetzt müssen die Praktiker ran

Der Zentrale Immobilienausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, sieht erste richtige Akzente in den Beschlüssen der Bundesregierung zu Klimafragen. ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner bezeichnete die Einigung auf ein Zertifikatesystem als „wirtschaftlich und klimapolitisch richtige Lösung.“ Es sei aber wichtig, die einzelnen Sektoren trennscharf auseinanderzuhalten.

„Wir brauchen ein Sektor-spezifisches, nationales Emissionshandelssystem mit Mindest- und Höchstpreis für den Immobiliensektor. Jetzt bezieht sich das Zertifikat allein auf Wärme, da wäre mehr drin gewesen. Wechselwirkungen zwischen den Sektoren können dadurch vermieden werden. Die Sektor-Trennung ist erforderlich, damit nicht SUVs mit Wohnungen um Zertifikate konkurrieren“, so Mattner. Langfristig müsse man zudem zu einer Lösung auf europäischer und globaler Ebene kommen.

Besonders erfreut zeigte sich Mattner über die angekündigte steuerliche Abschreibung von energetischen Sanierungsmaßnahmen. „Der ZIA hat sich seit Jahren dafür eingesetzt, diese wichtigen Klimaschutz-Maßnahmen der Immobilienwirtschaft auch steuerlich zu entlasten. Von daher sagen wir daher: Gut so!“ Bei der Ausgestaltung müssen alle Gebäudetypen Berücksichtigung finden: Gewebeimmobilien müssen ebenso saniert werden.

Wichtig sei auch, dass es eine vollständige Rückführung der Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung gibt. „Es muss darum gehen, soziale Zerwürfnisse zu verhindern und gleichzeitig klimaschützende Investitionen zu steigern. Konkret sollten die Mittel für gezielte Finanzierung der steuerlichen Abschreibungsregeln und ein Investitionsprogramm zur Gebäudesanierung mit breiter Wirkung eingesetzt werden.“

Die Ansätze müssen jetzt praxisgerecht ausgestaltet werden, oftmals geben sich die Entscheidungsträger damit zufrieden Wissenschaftler bei der Ermittlung von Maßnahmen beteiligt zu haben, diejenigen, die Immobilien und die Wirkung von neuen Instrumenten wirklich beurteilen können, bleiben außen vor wie beim Entwurf zum Klimarat des Klimagesetzes. Aus diesem Grund sei es besonders wichtig die Innovationspartnerschaft aus der letzten Legislaturperiode fortzusetzen. Der ZIA hatte dort Vorschläge für die Reduzierung von CO2 im Gebäudesektor mit einem Volumen von 56 Millionen Tonnen eingebracht während das Klimakabinett derzeit nur Einsparungen zwischen 7 und 14 Millionen Tonnen vorsieht.

Er verwies darüber hinaus darauf, dass in keinem anderen Sektor die bereits realisierten Emissionsreduzierungen so hoch sind wie im Bereich der Gebäude: Von 1990 bis 2014 erfolgte eine Reduktion von 209 auf 119 Millionen Tonnen jährlich.








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