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05.12.2016 Energieunion mit Chancen und Risiken für Immobilienwirtschaft

Die EU-Kommission hat am Mittwoch vergangener Woche ein umfassendes Maßnahmenpaket zu Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und dem Strommarkt vorgestellt, an dessen Ende die Schaffung einer Europäischen Energieunion stehen soll. Hierdurch könne die Europäische Union laut Kommission eine weltweite Führung im Bereich der erneuerbaren Energien spielen. Dieses sogenannte Winterpaket der EU beinhaltet mehrere Aspekte, die sich auch auf die deutsche Immobilienwirtschaft auswirken.

So soll die bestehende EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) dahingehend geändert werden, dass in und an Gebäuden verstärkt Informations- und Kommunikationstechnologie eingesetzt wird. Dazu gehört beispielsweise, dass ab 2025 sämtliche Nichtwohnimmobilien mit mehr als zehn Parkplätzen, die neu errichtet oder umfassend modernisiert werden, mindestens eine Ladestation für E-Fahrzeuge je zehn Parkplätze bieten müssen. Neu errichtete oder umfassend modernisierte Wohngebäude müssen ab zehn Parkplätzen anschlussfähig sein. „Grundsätzlich begrüßen wir diesen Vorstoß das Angebot an E-Ladestationen zu verbessern, um auch die Infrastruktur für die neue Mobilität bereitzustellen“, sagt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss. „Jedoch liegt die Menge derzeit völlig über dem Bedarf. Wir schlagen daher vor, die Zahl der Ladestationen immer in Abhängigkeit zur Zahl der zugelassenen E-Fahrzeuge in den einzelnen Mitgliedstaaten zu stellen – auch damit keine finanziellen Mehrbelastungen für die Immobilienwirtschaft entstehen, zumal die Schaffung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen Aufgabe des Verkehrs- und Mobilitätssektors ist. Andernfalls führt dieser Vorschlag ins Leere.“

Mit der Initiative "Smart Finance für Smart Buildings" soll darüber hinaus die energetische Sanierung von Gebäuden gefördert werden. Bis zum Jahr 2020 erwarte die Kommission, hieraus zusätzliche öffentliche und private Mittel in Höhe von zehn Milliarden Euro zu aktivieren.

Zudem soll auch die Verfügbarkeit von Daten im Gebäudebereich verbessert werden. Hierzu zählen mitunter auch Daten zur Energieeffizienz eines Gebäudes. „Dies ist ein positiver Ansatz, um die Potentiale in den Bereichen Monitoring, Betriebsoptimierung und Benchmarking auszuschöpfen, die Transparenz der Branche zu erhöhen und die Performance eines Gebäudes insgesamt aufzuwerten“, so Mattner. „Gleichwohl darf an dieser sensiblen Stelle der notwendige Datenschutz nicht vernachlässigt werden.“

Mit seiner Task Force Energie, die sich aus zahlreichen Experten aus Forschung und Immobilienwirtschaft zusammensetzt, arbeitet der ZIA parallel an brancheneigenen Vorschlägen zur weiteren Verbesserung der Ökobilanz von Gebäuden. „Wir haben bereits mehrfach gefordert, auf Bundesebene die steuerlichen Hemmnisse bei der Erzeugung Erneuerbarer Energien an der Immobilie zu beseitigen“, so Mattner. „Auch eine vermehrte und verbindliche Nutzung von zertifiziertem regenerativ erzeugtem Strom und Gas mit niedrigeren CO2-Emissionen könnte unabhängig vom Standort der Energieerzeugung implementiert werden.“ Zudem sollten die bestehenden Bilanzierungsgrenzen für die Energieeffizienz von Gebäuden erweitert werden.





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