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29.04.2016 EnEV-Novellierung: Auswirkungen auf Logistikimmobilien

Im Rahmen seiner Sitzung der Logistikimmobilienplattform hat der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss auf die negativen Folgen für Logistikimmobilien bei der geplanten Novellierung des Energieeinsparrechts aufmerksam gemacht. „Die aktuellen politischen Diskussionen um eine Verschärfung der EnEV und den Klimaschutzplan 2050 sind insbesondere für die Logistikbranche von immenser Bedeutung“, sagte Dr. Thomas Steinmüller, ZIA Plattformvorsitzender Logistikimmobilien. „Die wirtschaftliche Stärke des Logistikstandorts Deutschland muss erhalten bleiben.“ Neben den Ausschuss-Mitgliedern und externen Experten wurden im Zuge des politischen Austauschs auch Michael Groß, MdB, baupolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion sowie Sebastian Czaja, Generalsekretär und Spitzenkandidat der FDP Berlin, zur Sitzung eingeladen.
„Klimaschutz ist wichtig, aber die EnEV in der aktuellen Form ist überarbeitungsbedürftig, weil diese sozial und wirtschaftlich an die Grenzen des Machbaren stößt. Wir dürfen auf diesem Weg soziale und wirtschaftliche Belange nicht außer Acht lassen“, sagte Groß im Rahmen seines Vortrags zum Thema „Klimaschutz – sozial und wirtschaftlich“.

Klimaschutzpolitische Maßnahmen gefährden Nahversorgung der Bevölkerung
In der Kritik steht insbesondere, dass die klimaschutzpolitischen Vorschläge die besonderen Anforderungen der Assetklasse der Logistikimmobilien übersehen. „Logistikimmobilien sind sehr hoch spezialisiert und arbeiten beispielsweise aufgrund ihrer Tore häufig ohne Heizung und Kühlung. Die Vorschriften zur Dämmung, wie sie der Klimaschutzplan 2050 vorsieht, besitzen das Potenzial, Logistikflächen unrentabel zu machen und damit die Nahversorgung der Bevölkerung zu gefährden“, so Steinmüller.

Rückgrat der modernen Volkswirtschaft

Die Logistikbranche befindet sich im Umbruch und muss ihre Struktur an den Wunsch vieler Kunden nach „Same Day“- und „Same Hour“-Lieferungen anpassen. Durch diesen Strukturwandel steigt die Nachfrage nach Logistikimmobilien weiter und auch die City-Logistik rückt mehr und mehr in den Fokus. Deutschland profitiert von seinem zentralen Standort und ist durch seine moderne Infrastruktur ein idealer Distributions- und Lagerort in der Mitte Europas. Rund 25 Prozent der Logistik in Europa werden mittlerweile in der Bundesrepublik abgewickelt. „Die Logistikbranche hat rund drei Millionen Beschäftigte mit steigender Tendenz und stellt die zeitnahe Versorgung der Bürger mit Gütern aller Art in der Stadt und auf dem Land sicher“, sagt Sebastian Czaja, Generalsekretär und Spitzenkandidat der FDP Berlin. „Damit dies auch in Zukunft so bleibt, dürfen klimaschutzpolitische Maßnahmen nicht zu einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen für Logistikimmobilien führen. Sie müssen in einem wirtschaftlichen sinnvollen Verhältnis zur Verbesserung der Ökobilanz stehen.“

Task Force Energie für wirtschaftlich sinnvolle Vorschläge

Insgesamt werden die Eigenschaften und Besonderheiten von Wirtschaftsimmobilien bei den klimaschutzpolitischen Vorschlägen der Bundesregierung nicht adäquat berücksichtigt. Auch aus diesem Grund wird der ZIA in der neu gegründeten Task Force Energie alternative und wirtschaftlich sinnvolle Vorschläge für die Immobilienwirtschaft zur Erreichung klimapolitischer Ziele erarbeiten, die er dann in den politischen Dialog mit einbringt.




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