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11.09.2015 Adler plädiert beim BFW in Hamburg für mehr sozialen Wohnungsbau

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) sieht sich in der Verantwortung, zur Integration von Flüchtlingen beizutragen und Wohnraum bereitzustellen. So bezieht der Vorsitzende des BFW Landesverbands Nord, Sönke Struck, im Rahmen der BFW-ImmoLounge 2015, die heute in Hamburg stattfindet, Stellung. Gastredner Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), spricht sich für mehr bezahlbaren Wohnraum und eine „Renaissance des sozialen Wohnungsbaus“ aus.

Die 14. ImmoLounge des BFW Landesverbands Nord findet in der Räumen der ehemaligen Hamburger Oberfinanzdirektion statt. Mehr als 190 Mitglieder sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft kommen zusammen, um sich über aktuelle Fragen der Immobilien- und Wohnungswirtschaft auszutauschen.

In seiner Begrüßungsrede ruft Sönke Struck, Vorsitzender des BFW Landesverbands Nord, die anwesenden Vertreter der Politik dazu auf, mit dem BFW an einem Strang zu ziehen – auch bei der Hilfe für Flüchtlinge: „Wir sehen uns in der Verantwortung, zur Integration und zur nachhaltigen Unterbringung beizutragen. Viele BFW-Mitgliedsunternehmen bringen schon in beträchtlichem Umfang Flüchtlingsfamilien in ihren Beständen unter oder finden andere kreative Lösungen.“ Gleichzeitig beklagt Struck die Hürden, die dabei noch zu überwinden seien: „Eines unserer Mitgliedsunternehmen hat schon vor einem dreiviertel Jahr hier in Hamburg einen Vorschlag unterbreitet, wie schnell Wohnraum für Flüchtlinge errichtet werden könnte. Damals genügte der Entwurf aber nicht den überhöhten energetischen und sonstigen Standards, die die Politik vorgibt.“

„Wenn jemand Wohnungen bauen will, dann ist das die Wohnungswirtschaft“

Auch abgesehen von der Flüchtlingsfrage fordert Struck mehr Entgegenkommen von der Politik, um schneller bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei verweist er auf die steigenden Baukosten, die unter anderem auf gesetzliche Vorgaben und Abgaben zurückzuführen seien. „Um fast 40 Prozent sind die Kosten rund um den Neubau von Mehrfamilienhäusern in Deutschland seit dem Jahr 2000 gestiegen. Bei den reinen Verkaufspreisen gab es im gleichen Zeitraum lediglich einen Anstieg von rund 27 Prozent. Die zusätzliche Kostensteigerung, die die Preise beim Wohnungsneubau – und damit auch beim Wohnen – enorm nach oben treibt, ist überwiegend staatlich gemacht: Bund, Länder und Kommunen haben den Wohnungsbau in den vergangenen Jahren durch Gesetze, Verordnungen, Auflagen, Steuern und Materialanforderungen enorm verteuert.“ Strucks Appell an die anwesenden Politiker: „ Sorgen Sie dafür, dass Bauen nicht noch teurer wird! Wenn jemand Wohnungen bauen will, dann ist das die Wohnungswirtschaft. Aber wir müssen uns das Bauen auch noch leisten können.“

Partner des Bundesbauministeriums

Staatssekretär Gunther Adler beschäftigt sich in seiner Rede ebenfalls mit der Frage, wie aus bau- und stadtentwicklungspolitischer Sicht mit dem Problem des knappen Wohnraums umzugehen sei und welche Maßnahmen mit Blick auf die Flüchtlingsfrage zu ergreifen seien: „Wir brauchen eine Renaissance des sozialen Wohnungsbaus, wenn wir den Zuzug von Flüchtlingen und Asylsuchenden bewältigen wollen. Dafür muss mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Der BFW ist hierbei ein wichtiger Partner des Bundesbauministeriums.“

In Hamburg befindet sich der BFW Landesverband Nord gerade in Vertragsverhandlungen für eine Neuauflage des „Bündnisses für das Wohnen“. Die Vereinbarung zwischen Senat, Verbänden der Wohnungswirtschaft und SAGA GWG unter Beteiligung der Mietervereine soll konkrete Maßnahmen und Zielsetzungen für eine aktive und sozialverträgliche Weiterentwicklung des Hamburger Wohnungsmarktes beinhalten.



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