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23.10.2025 Förderprogramm Jung kauft Alt kann Potenzial nicht ausschöpfen

Das staatliche Förderprogramm „Jung kauft Alt“ geht stellenweise an den Bedürfnissen und Lebenswirklichkeiten seiner Zielgruppe vorbei. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Marktumfrage des Maklernetzwerks Remax Germany unter 123 befragten Immobilienexperten in ganz Deutschland. Danach ist das Interesse an dem KfW-Programm zwar grundsätzlich gut – 57,4 Prozent der Befragten nehmen positive Signale aus dem Markt war –, die Voraussetzungen sind für viele Interessenten aber nicht oder nur teilweise erfüllbar. Damit bleibt das Förderprogramm hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Das Programm zielt darauf ab, den Kauf und die energetische Sanierung älterer Gebäude durch junge Familien mit minderjährigen Kindern zu fördern. Dabei darf das Haushaltseinkommen für eine Familie mit nur einem minderjährigen Kind 90.000 Euro pro Jahr nicht übersteigen. Für jedes weitere minderjährige Kind erhöht sich zwar der Betrag um 10.000 Euro. Doch in Summe hält der Großteil der befragten Experten die Einkommensgrenze für zu niedrig. 60,4 Prozent geben an, die niedrige Grenze habe „eher Einfluss“ oder „viel Einfluss“ auf die Nachfrage.

Die Förderung für „Jung kauft Alt“ wird mittels eines zinsverbilligten Kredits gewährt. Die maximale Kredithöhe beträgt bei einem minderjährigen Kind 100.000 Euro und erhöht sich bis zu maximal drei Kindern pro zusätzliches Kind um jeweils 25.000 Euro. Auch wenn es für die energetische Sanierung, beispielsweise den Einbau einer klimafreundlichen Heizung, weitere Fördermittel gibt: Der Förderbetrag bleibt laut der Remax-Erhebung zu gering. Mehr als zwei Drittel (68,3 Prozent) der Befragten sagen, dass die Höhe der Förderung nicht ausreichend ist.

Im Rahmen des Förderprogramms „Jung kauft Alt“ unterstützt die KfW den Kauf einer Bestandsimmobilie mit der Energieeffizienzklasse F, G oder H, die innerhalb von viereinhalb Jahren mindestens auf den Standard eines Effizienzhauses 70 EE saniert werden muss - für Familien, welche die Modernisierung ihres neu erworbenen Eigenheims mit einem hohen Anteil Eigenleistung umsetzen möchten, kaum machbar. 58,4 Prozent der Befragten halten den geforderten Sanierungszeitraum für zu kurz.

Samina Julevic, CEO von Remax Germany: „Eine eigene Immobilie ist nach wie vor der Traum vieler Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Es ist daher richtig und wichtig, dass es mit ‚Jung kauft Alt‘ ein Förderprogramm gibt, das vor allem einkommensschwächere Familien mit minderjährigen Kindern beim Kauf einer eigenen Wohnimmobilie unterstützt. Das Programm macht bestehende oder gar leerstehende Gebäude für Kaufinteressenten attraktiver, spart Material und Flächen und kann von Leerstand bedrohte Dorf- oder Ortskerne wiederbeleben.“

„Unsere Marktumfrage zeigt aber, dass die Rahmenbedingungen für viele Interessenten eine Herausforderung sind. Vor allem für Familien, die bei der energetischen Sanierung ihres Eigentums angesichts der begrenzten Förderung auf einen hohen Anteil von Eigenleistung setzen, ist die Umsetzung innerhalb der geforderten viereinhalb Jahre oft nicht zu schaffen. Hinzukommt, dass Handwerker mancherorts auf Monate ausgebucht und daher nicht verfügbar sind“, so Samina Julevic weiter.

Zur Komplexität des Themas trägt bei, dass es neben dem bundesweiten KfW-Förderprogramm „Jung kauft Alt“ bereits mehrere Programme mit gleichem Titel gibt. Diese sind jedoch unabhängig von dem KfW-Förderprogramm und unterscheiden sich im Hinblick auf Fördermittel und Teilnahmebedingungen teilweise erheblich.



























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