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18.12.2017 Politik kennt die Besonderheiten des Studentischen Wohnens nicht

Der Bundesverband für Studentisches Wohnen (BfSW) hat im Rahmen einer Veranstaltung in Frankfurt am Main über die Herausforderungen des Studentischen Wohnungsbaus in Hessen und Deutschland diskutiert. Referent war der Wohnungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Ulrich Caspar.

In seinem Referat identifizierte Ulrich Caspar für den Wohnimmobilienmarkt zwei zentrale Problemfelder: Eine massive Regulierung im Wohnungsmietrecht und eine gehemmte Baulandentwicklung. „Am Wachstum der Hessischen Großstädte ist klar erkennbar, dass der Trend zu einem Zuzug in die Städte und die damit einhergehende Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen anhält. Ohne die rasche Ausweisung von neuem Bauland und Nachverdichtung in den Innenstädten, können wir den Preisanstieg im Wohnungsneubau nicht dämpfen“, sagt der CDU-Landespolitiker.

Baulandausweisung sei eine Notwendigkeit, jedoch stehe man zumeist vor schwierigen Diskussionen, die nicht zuletzt durch langjährige politische und juristische Prozesse geprägt seien. Eine Lösung könne aber immer nur vor Ort in den jeweiligen Städten und Gemeinden oder in interkommunaler Zusammenarbeit gefunden werden.

In der Diskussion wurden Vorschläge für eine Förderung des studentischen Wohnraums an die Politik adressiert. Die Teilnehmer sprachen sich für eine Verlängerung des Umnutzungsrechts für Büroimmobilien aus, das aktuell auf zehn Jahre begrenzt werden soll. Weiter kam die Möglichkeit einer Nutzung von Konversionsflächen und Hotelstandorten für die Belange studentischen Wohnraums zur Sprache. Außerdem seien die unterschiedlichen Regelungen der kommunalen Stellplatzsatzungen ein Hemmnis bei der Entwicklung von studentischem Wohnraum. Anstelle von Stellplätzen für Kraftfahrzeuge, seien beim studentischen Wohnen viel eher Fahrradabstellplätze relevant.

Wie Ulrich Caspar bemerkte, sei das Bewusstsein für die besonderen Anforderungen und Erfordernisse des studentischen Wohnraums in der öffentlichen Diskussion kaum vorhanden. Deshalb sei der Dialog mit der Politik, den der BfSW nun verstärkt suche, der richtige Weg. Der BfSW will sich deshalb auch im Rahmen der bevorstehenden Novellierung der Hessischen Bauordnung gezielt für bessere Rahmenbedingungen im studentischen Wohnungsbau einbringen. „Nur im Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern können wir für die Situation auf dem studentischen Wohnungsmarkt sensibilisieren. Wir werden auch künftig den engen Austausch pflegen und aktiv Ideen einbringen“, sagt der BfSW-Vorsitzende Rainer Nonnengässer.

Mit dem Blick auf die unklaren politischen Verhältnisse nach der Bundestagswahl ergänzt Rainer Nonnengässer: „Wir werden die Ergebnisse der Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen genau beobachten. So können wir frühzeitig die Auswirkungen auf den Wohnimmobilienmarkt, insbesondere auf die Belange des Studentischen Wohnens abschätzen.“







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