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19.10.2017 Studie: Gewerbeimmobilien-Aktien vor Wohnimmobilien-Aktien

Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG hat Immobilien-Analysten nach ihrer Einschätzung zur Kursentwicklung deutscher Immobilien-Aktien befragt. Die Grundstimmung erreichte 9,1 Punkte auf einer Skala von –100 bis +100. Damit sehen Analysten die Kursentwicklung verhalten optimistisch. Ein großer Unterschied zeigt sich bei der Betrachtung der einzelnen Asset-Klassen. Während der Stimmungsindikator bei Gewerbeimmobilien-Aktien 29,5 Punkte erreichte, werden die Wachstumsaussichten bei Wohnimmobilien-Aktien mit 4,5 Punkten deutlich verhaltener eingeschätzt. Damit sind Gewerbeimmobilien der klare Gewinner im aktuellen „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“.

Gewerbeimmobilien-Aktien holen auf

Die Umfrage wurde in einer Phase durchgeführt, in der sich die Entwicklung deutscher Immobilien-Aktien zunehmend diversifiziert. Der Deutsche Immobilien-Aktienindex (DIMAX) des Bankhauses Ellwanger & Geiger verzeichnet seit mehreren Jahren zweistellige Wachstumsraten. Dennoch zeigt sich bei der kurz- und mittelfristigen Betrachtung der Kursentwicklung ein leichter Rückgang der Wachstumsraten. Die „Luft nach oben“ scheint dünner zu werden. Dabei holen Gewerbeimmobilien-Aktien langsam gegenüber Wohnimmobilien-Aktien auf. In dieses Bild passen auch die Ergebnisse des „Kirchhoff Stimmungsindikators Immobilien-Aktien“.

Analysten verhalten optimistisch hinsichtlich Prognose der Immobilien-Gesamtmarktentwicklung

Die befragten Analysten zeigen sich verhalten optimistisch bei ihrer Grundeinschätzung zur Entwicklung deutscher Immobilien-Aktien. Ein Blick auf die Performance macht deutlich, dass nicht alle Aktien von den positiven Rahmenbedingungen gleichermaßen profitieren können. Der Abstand zwischen den Immobilien-Gesellschaften wird größer.

Das kurzfristige Szenario bildet die Analysten-Erwartungen für die nächsten drei Monate ab. Dabei gehen 36 Prozent der befragten Analysten von leicht steigenden Kursen (+5 Prozent bis +15 Prozent) aus. Lediglich knapp ein Fünftel erwartet sinkende Kurse (–5 Prozent bis -15 Prozent). Mit 46 Prozent sehen die meisten Teilnehmer eine Seitwärtsbewegung (–5 Prozent bis +5 Prozent). Auffallend ist, dass auf kurzfristige Sicht kein Analyst eine stark steigende bzw. stark fallende Entwicklung von Immobilientiteln erwartet. Das aktuelle Marktumfeld wird als stabil eingeschätzt. Der Stimmungsindikator erreicht bei der kurzfristigen Marktentwicklung 9,1 Punkte.

Das mittelfristige Szenario, das die Entwicklung des deutschen Immobilenaktien-Marktes für die nächsten 12 Monate prognostiziert, zeichnet ein ähnliches Bild. Mit 36 Prozent erwartet gut ein Drittel der befragten Immobilien-Analysten eine leichte Steigerung bei deutschen Immobilien-Aktien (+5 Prozent bis +15 Prozent). Dies liegt im Rahmen der Entwicklung der vergangenen zwölf Monate. Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet mit einer Seitwärtsbewegung im Rahmen vom –5 Prozent bis +5 Prozent. Der Stimmungsindikator erreicht auch beim mittelfristigen Szenario 9,1 Punkte. Somit gehen die Analysten bei der Gesamtmarktbetrachtung in beiden Szenarien von einer leicht positiven Entwicklung aus.

Gedämpfte Erwartungen bei Wohnimmobilien-Aktien

Die Erwartungen von Analysten in Bezug auf die Entwicklung von deutschen Wohnimmobilien-Aktien sind eher neutral. Entscheidenden Einfluss auf diese Einschätzung hat die künftige Mietpreispolitik der neuen Regierung. Die Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Entwicklung im Wohnimmoblien-Markt bestätigt sich im „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“. Die Prognose für Wohnimmobilien-Aktien erreicht bei der Umfrage insgesamt 4,5 Punkte.

Beim kurzfristigen Szenario zeigt sich bei Wohnimmobilien-Aktien ein ausgeglichenes Bild. Alle befragten Analysten erwarten eine Entwicklung innerhalb der Bandbreite von ?–15 Prozent bis +15 Prozent, wobei jeweils 36 Prozent eine eher positive beziehungsweise eher negative Entwicklung erwarten. 28 Prozent der Teilnehmer gehen von einer Seitwärtsbewegung innerhalb der Bandbreite von –5 Prozent bis +5 Prozent aus. Auf Basis der 3-Monats-Prognose erreicht der Stimmungsindikator 0 Punkte. Dieser Wert steht für eine stagnierende Entwicklung.
Das homogene Stimmungsbild wandelt sich beim mittelfristigen Szenario. Hier weichen die Erwartungen der deutschen Immobilien-Analysten deutlicher voneinander ab. Während 46 Prozent der befragten Teilnehmer leicht steigende Kurse von +5 Prozent bis +15 Prozent für Wohnimmobilien-Aktien erwarten, gehen 18 Prozent der Analysten von leicht fallenden oder stark fallenden Kursen aus. Gut ein Drittel der Befragten rechnet mit einer seitwärts gerichteten Kursentwicklung. Mit 9,1 Punkten zeigen sich die Analysten auf Zwölf-Monats-Sicht positiver eingestellt als beim kurzfristigen Szenario.

Optimismus bei Gewerbeimmobilien-Aktien

Während die analysierten Wohnimmobilien-Aktien oberhalb ihres Net Asset Value (NAV) notierten, bewegt sich der Kurs von Gewerbeimmobilien-Aktien in der Hälfte der Fälle unterhalb des ausgewiesenen NAV. Damit erscheinen Gewerbeimmobilien-Aktien aktuell günstiger bewertet als Wohnimmobilien-Aktien. Diese Einschätzung bestätigt der „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“, der bei Gewerbeimmobilien-Aktien einen starken Wert von 29,5 Punkten verzeichnet.

Mit 55 Prozent prognostiziert mehr als die Hälfte der befragten Immobilien-Analysten beim kurzfristigen Szenario steigende Gewerbeimmobilienkurse von +5 Prozent bis +15 Prozent. Während gut ein Drittel der Analysten eine neutrale Entwicklung von –5 Prozent bis +5 Prozent angeben, gehen lediglich 9 Prozent von einem leicht negativen Szenario aus. Der Stimmungsindikator erreicht auf drei-Monats-Sicht 22,7 Punkte. Dies unterstreicht eine ausgesprochen positive Erwartungshaltung der Immoblien-Analysten bei Gewerbeimmobilien-Aktien.

Beim mittelfristigen Szenario von zwölf Monaten rechnen nahezu drei Viertel der befragten Immobilien-Analysten mit steigenden Kursen in einer Spanne von +5 Prozent bis +15 Prozent. Damit würden Gewerbeimmobilien-Aktien ihren Wachstumskurs der fortsetzen und den Discount zum NAV weiter abbauen. Knapp 30 Prozent der Befragten erwarten eine Seitwärtsbewegung innerhalb der Bandbreite von –5 Prozent bis +5 Prozent. Der mittelfristige Stimmungsindikator bei Gewerbeimmobilien erreicht 36,4 Punkte. Dies ist mit deutlichem Abstand der höchste Wert in der aktuellen Umfrage.

ZITATE VON IMMOBILIEN-ANALYSTEN UND VORSTÄNDEN

Stefan Scharff, Geschäftsführer und Analyst bei SRC-Research:
„Neben Unternehmen mit einer anhaltend positiven Kursentwicklung gibt es immer mehr Immobilien-Aktien, die sich seit- oder abwärts bewegen. Der Markt diversifiziert sich. Bei der Investment-Entscheidung kommt es noch stärker als in den vergangenen Jahren auf die Auswahl der richtigen Titel an.“

Thomas Effler, Immobilien-Analyst der Oddo BHF Bank:
„Wir sehen Gewerbeimmobilien-Aktien aktuell deutlich günstiger bewertet als Wohnimmobilien-Aktien. Die Unternehmen profitieren direkt von der starken Konjunktur und haben sich überdurchschnittlich gut operativ entwickelt.“

Manuel Martin, Immobilien-Analyst der Oddo BHF Bank:
„Solange das Angebot im sozialen Wohnungsbau nicht deutlich steigt oder die neue Regierung keine strengen Mietpreisbeschränkungen einführt, sollte die Mietwachstumsstory der börsennotierten deutschen Wohnimmobilien-Bestandshalter attraktiv bleiben.“

Martin Pfandzelter, Vorstandsvorsitzender der VIB Vermögen AG:
„Wir folgen der Einschätzung der Immobilien-Analysten und sehen sehr attraktive Perspektiven im aktuellen Marktumfeld. Dies gilt gerade für den süddeutschen Raum.“








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