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13.09.2017 Region Augsburg: Entwicklungsimpulse durch Universitätsklinikum

Die Umwandlung des Zentralklinikums zur Universitätsklinik und die Gründung der Medizinischen Fakultät an der Universität sind aktuell eines der wichtigsten Vorhaben innerhalb des Wirtschaftraums Augsburg. Zahlreiche positive Effekte werden hierdurch auf die Region erwartet. Auch der Augsburg Innovationspark setzt weiterhin wichtige Impulse in der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der drittgrößten bayerischen Metropole. Dies hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Augsburg ist auf dem Weg vom C- zum B-Standort für Gewerbeimmobilien.

Das Klinikum Augsburg ist ein kommunales Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe und mit etwa 250.000 versorgten Patienten pro Jahr bereits heute eines der Top 10 in Deutschland. 42 Jahre nach dem ersten Konzept nimmt nun die Umwandlung zur Uniklinik Formen an. Anfang Dezember 2016 wurde die Medizinische Fakultät als achte Fakultät der Universität Augsburg gegründet und zum Wintersemester 2018/19 werden die ersten Studierenden erwartet.

Gründungsdekanin ist Prof. Dr. med. Martina Kadmon von der Universität Oldenburg. Die Spezialistin für medizinische Ausbildung wurde zudem als Mitglied in den Vorstand des Klinikums Augsburg aufgenommen, um die Umwandlung aktiv mitzugestalten.

Ihr Zuhause findet die neue Fakultät auf einem kliniknahen Areal mit einer Größe von 13,5 ha. Der neue Unicampus wird vorerst aus sieben neuen Gebäuden bestehen und soll durch Läden, Gastronomie, Sporteinrichtungen oder eine Kindertagesstätte Quartierscharakter erhalten. Der Campus soll weitgehend autofrei bleiben, daher liegt bei der Planung ein Schwerpunkt auf dem Fußgänger- und Radverkehr. Die Erschließung des Campus, mit der Straßenbahnlinie 5 vom Augsburg Hauptbahnhof aus, befindet sich bereits in Planung. Insgesamt rechnet man mit rund 1 Mrd. Euro primäre Investitionssumme.

Von der Umwandlung im Jahr 2019 könnte die gesamte Region profitieren: Die hochwertige medizinische Versorgung wird gesichert, der städtische Haushalt entlastet und die Universität noch attraktiver. Langfristig wird mit rund 100 Stellen für Professoren plus wissenschaftliche Mitarbeiter und über 1.500 Studierenden gerechnet. Durch das Zusammenspiel der bisherigen Fakultäten mit der Universitätsmedizin werden zahlreiche Synergieeffekte erwartet. Mit den Schwerpunkten in Umweltmedizin und Medizininformatik besteht die Möglichkeit, sich auf einem in Deutschland bisher noch wenig entwickelten Gebiet zu profilieren. Die Industrie- und Handelskammer für Schwaben hat Georg Consulting aus Hamburg mit einer Studie zur Untersuchung der Auswirkungen auf die Region beauftragt. Finanziert wird das Gutachten durch die beiden schwäbischen Wirtschaftskammern, die Stadt Augsburg, den Landkreis Augsburg und den Landkreis Aichach-Friedberg. Untersucht werden die Nachfrage nach und das Angebot an Fachkräften, Wertschöpfungseffekte, die Auswirkungen auf die umliegenden Städte und Gemeinden sowie auf die Infrastruktur und den Verkehr. Auch der Imagegewinn für die Region und mögliche Ansätze für das Regionalmarketing werden erforscht. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im November vorgestellt.

Entwicklung des Augsburg Innovationsparks

Noch ein weiteres Großprojekt setzt Impulse für die Entwicklung des Wirtschaftsraums Augsburg. Mit der Verzahnung von Universität, Hochschule, Forschungseinrichtungen und Unternehmen entsteht derzeit im Süden Augsburgs ein hochwertiges Campusareal – der Augsburg Innovationspark. Auf circa 70 ha wird hier in den Technologiefeldern Faserverbund und Leichtbau, Mechatronik und Automation, IT und Umwelttechnik geforscht. Forscher und Unternehmer arbeiten dort zusammen an Lösungen für Industrie 4.0 und Technologien für Ressourceneffizienz. Neben den neu errichteten Institutsgebäuden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Fraunhofer-Gesellschaft wurde auch das Technologiezentrum fertiggestellt. Das Herzstück des Parks bietet Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen auf 12.000 m² Nutzfläche, Büros, Labore und eine teilbare Halle sowie Maschinen für temporäre Forschungsprojekte.

Besonders klein- und mittelständische Unternehmen, die selten über eigene Testanlagen und Kontakten zu Forschungseinrichtungen verfügen, profitieren von dem Angebot. Erfolgreiche Forschungen beispielsweise der Günzburger Steigtechnik GmbH, die den elektrisch angetriebene Rettungstechnik-Rollcontainer eRC für unwegsames Gelände entwickelt hat, bestätigen das Konzept. In Kürze geht im TZA zudem ein großes FuE-Verbundprojekt von Faurecia an den Start.

Im Juli diesen Jahres feierte das Institut für Materials Ressource Management (MRM) das Richtfest ihres neuen Gebäudes. In dem viergeschossigen Gebäude entstehen auf etwa 11.000 m² Fläche Büros, Seminarräume, Versuchshallen und Labore. 43,2 Mio. Euro investiert der Freistaat Bayern in den Neubau. Die aktuellsten Entwicklungen im Augsburg Innovationspark sind die Projekte Q40 und Weitblick 1.7. Am Eingang zum Areal entsteht mit dem Q40 auf einem 8.077 m² großen Baufeld ein fünfgeschossiger Baukörper. Das Projekt beinhaltet einen Lebensmittel-Vollsortimenter, Gastronomie, Fitnessstudio, ein Hotel, nutzerabhängig auch Büros und ein Parkhaus. Mit den bereits feststehenden, renommierten Mietern REWE, Centro Hotel Group und jumpers fitness wird für alle Beschäftigten im Innovationspark, aber auch für alle Bewohner der näheren Umgebung, ein attraktives Angebot geschaffen. In der Südwest-Ecke des Augsburg Innovationsparks entsteht ein weiteres Großprojekt. Die Augsburger LeitWerk AG mit dem dafür ausgegründeten Projektunternehmen AUDAX GmbH errichtet mit dem Bauvorhaben Weitblick 1.7 ein privatwirtschaftliches Multifunktionsobjekt auf etwa 8.836 m² Grundstücksfläche mit hochwertiger Architektur. Rund 1.000 der insgesamt etwa 16.000 m² des viergeschossigen Gebäudes sind für eine Ganztags-Gastronomie und eine Kindertagesstätte vorgesehen. Zusätzlich entsteht ein Konferenz- und Tagungsbereich mit 1.600 m² Fläche. Aktuell läuft der Architektenwettbewerb, die Baufertigstellung soll Anfang 2019 sein. Erste Mietinteressenten haben sich bereits eingefunden.

Vom C-Standort zum B-Standort für Gewerbeimmobilien

Der Wirtschaftsraum Augsburg, mit seiner eigenen Identität und der Nähe zu München kann auch im Vergleich zu anderen Metropolen in Süddeutschland punkten. Pro tausend Einwohner hat Augsburg im Vergleich zu Nürnberg und München die meisten Studenten, die höchste Bautätigkeit in Fertigstellung und – beispielsweise für den Bereich Lebensqualität – die meisten Theateraufführungen.

Die Dynamik der Einwohnerentwicklung ist ungebrochen, der Jobmotor läuft und Augsburg verfügt über eine hohe Wirtschaftskraft. Dies diagnostizierte Dr. Heike Piasecki von bulwiengesa auf dem 4. A³ Immobilienkongress 2017 in Augsburg. Die Region rückt immer stärker in die überregionale Wahrnehmung. Auch auf dem Bayerischen Immobilienkongress 2017 wurde Augsburg beim Thema Investment mehrmals als Alternative zu den großen Metropolen genannt. Augsburg hat seinen Platz in der Spitzengruppe vergleichbarer Städte im Stadium zwischen C- und B-Standorten erfolgreich eingenommen.

Die Augsburger Innenstadt hat sich in den letzten Jahren ein moderneres Gesicht gegeben, auch mit der Ansiedlung attraktiver Handelsketten wie L’Occitane und Hans im Glück sowie zukunftsorientierten Infrastrukturprojekten. Die bereits abgeschlossene Neugestaltung der Fußgängerzone und des ÖPNV-Drehkreuzes Königsplatz sowie der Umbau des Bahnhofs bis voraussichtlich 2022 machen das Oberzentrum noch interessanter. Die Kaufkraft der knapp 628.000 Menschen im Einzugsgebiet liegt auf Bundesniveau. Die Modezentralität ist mit fast 224 % bemerkenswert hoch. All diese geschieht vor dem Hintergrund steigender Einwohnerzahlen. In den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg werden bis 2035 Zunahme von über 8 % prognostiziert. Der Stadt Augsburg wird eine Wachstumsquote von mehr als 10 % und rund 320.000 Einwohner für 2035 vorausgesagt.

Der Markt für Büroflächen zeigt rege Nachfrage nach innovativen Bürokonzepten mit gestiegenem Flächenumsatz in City- und Cityrandlagen. Das Flächenangebot nimmt weiter zu – bei weiterhin geringer Leerstandsquote von rund 6 %. In den letzten Jahren konnten durchschnittlich 15.000 m² umgesetzt werden, in den Jahren 2014/15 rund 20.000 m². Grund dafür waren große Neubauprojekte wie das Sheridan Business Quartier (SBQ) oder das Sheridan Management Center (SMC). Das Neubauvolumen in Augsburg stieg 2013 bis 2015 weiter an. In den Jahren 2017/2018 werden vor allem in der Peripherie durch Neubauten 35.000 m² moderne Büroflächen entstehen, wovon über 50 % bereits vermietet sind. Durch die gute Nachfrage in den kleinen Größenklassen 100 bis 300 m² verlagert sich der Büromarkt aktuell aus der City, in der zurzeit nur wenig bis keine großen, modernen Büroflächen zur Verfügung stehen.

Repräsentativ für die hohe Bedeutung von Gewerbe und Logistik am Standort steht das Güterverkehrszentrum (GVZ) Region Augsburg wie auch die Gewerbegebiete im Lechfeld und das Acht300 in den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg. Das GVZ Region Augsburg, mit einer Gesamtfläche von 112 ha, liegt im Dreieck der Städte Augsburg, Gersthofen und Neusäß und damit direkt an der A 8, B 17 und B 2. Es verfügt über ein bimodales Terminal in 4 km Entfernung.

Die Entscheidung, wann das Terminal in das GVZ verlegt wird, fällt voraussichtlich noch in 2017. Geplant ist dort die Vergrößerung von 24.000 Lade-Einheiten auf 80.000 mit vier Umschlag-Gleisen, zwei Zugbildungs-Gleisen und drei Portal-Kränen. Der Standort Lechfeld (Graben/Kleinaitingen) im Landkreis Augsburg hat mit den Ansiedlungen u.a. von Amazon und BMW national für Aufmerksamkeit gesorgt. Ebenfalls auf dem Areal befinden sich Logistikzentren der ALDI SÜD und LIDL sowie Paketzusteller wie DHL und jüngst Hermes mit einer Fläche von 60.000 m². Das Gewerbegebiet A300 (interkommunales Gewerbegebiet Aichach/Dasing) punktet mit der optimalen Anbindung an A 8 und B 300 (Richtung A 9) sowie mit Quadratmeterpreisen ab 75 Euro. Diese Vorteile hat auch NORMA genutzt, die sich hier mit einer 22.000 m² Logistikhall plus Verwaltungsgebäude angesiedelt haben.

Die Immobilienprojekte im Wirtschaftsraum Augsburg werde maßgeblich vom Aktivkreis Immobilien vorangetrieben. Das Netzwerk aus verschiedenen Immobilienunternehmen aus der Region bringt auch den jährlich erscheinenden Immobilienmarktreport heraus.








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