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08.08.2017 Frequenzzählung: Seriensieger Kaufinger in München wieder Platz 1

Wie auch in den Vorjahren behauptet die Kaufinger Straße in München ihre Spitzenposition als die am stärksten frequentierte Einkaufsstraße Deutschlands. Das ergibt die von BNP Paribas Real Estate für 95 Einkaufsstraßen in 27 Städten durchgeführte Frequenzanalyse.

„Die Kaufingerstraße, der Seriensieger der vergangenen Jahre, hatte auch 2017 wieder die Nase vorn und setzte sich mit einem Passantenaufkommen von 12.832 Personen pro Stunde klar an die Spitze aller 95 gezählten Einkaufsstraßen“, erläutert Christoph Scharf, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate Deutschland und Head of Retail Services. „Aber nicht nur die Kaufingerstraße konnte ihre Attraktivität bestätigen. Auf den ersten acht Plätzen finden sich exakt dieselben Shoppingmeilen wie im Vorjahr. Vor diesem Hintergrund ist auch die immer wieder geführte Diskussion über die Aussagekraft von Frequenzzählungen zu bewerten. Natürlich werden die Einzelergebnisse von unterschiedlichen Faktoren vor Ort beeinflusst und können zwischen einzelnen Straßen nicht eins zu eins verglichen werden. Sie sind demzufolge auch nicht als die in Stein gemeißelte Wahrheit zu interpretieren. Wenn sich aber über viele Jahre einzelne Lauflagen in der Spitzengruppe wiederfinden, liefert dies für Einzelhändler wichtige Hinweise. Ziel ist nicht ein quantitativ wasserdichter Vergleich, sondern eine qualitative Einordnung des unterschiedlichen Kundenpotenzials für die wichtigen deutschen Einkaufsstraßen. Hierfür liefert eine regelmäßige und vergleichbare Frequenzzählung wertvolle Informationen.“

Die bayerische Landeshauptstadt schafft es auch noch mit zwei weiteren Geschäftsstraßen in die Top 10. Auf Rang drei platziert sich die Neuhauserstraße mit 10.996 gezählten Besuchern, und auf Position 10 findet sich die Theatinerstraße (7.604). Ähnlich erfolgreich schneidet Köln ab. Mit der Schildergasse, die es mit 11.618 Passanten auf Platz zwei schafft, sowie dem Wallrafplatz (8.405) und der Hohe Straße (7.801), die sich auf den Rängen sieben und acht einreihen, ist auch die Domstadt mit drei Shoppingmeilen in der Spitzengruppe vertreten. Die Frankfurter Top-Lage Zeil verteidigt mit 10.280 Personen den vierten Platz aus dem Vorjahr und gehört damit zum Quartett der Locations, die es auf mehr als 10.000 Passanten pro Stunde gebracht haben. Vervollständigt werden die Top 10 von den beiden Hannoveraner Retail-Lagen Georgstraße (9.388) und Bahnhofstraße (9.016), die sich mit den Positionen fünf und sechs erneut hervorragend schlagen, sowie dem Westenhellweg in Dortmund, der mit 7.598 Besuchern auf dem zehnten Platz landet. Nicht mehr in der Top-Liga vertreten ist dagegen die Tauentzienstraße, die vom neunten Platz aktuell auf Rang 16 abgerutscht ist (7.095).

Zwischen Platz 11, den die Karolinenstraße in Nürnberg erreicht (7.478), und Rang 30, den die Grimmaische Straße in Leipzig belegt (5.831), beträgt die Differenz der gezählten Passanten lediglich rund 1.650 Personen. Hier zeigt sich, wie eng es hinter der absoluten Spitzengruppe zugeht und wie dicht viele Konsummeilen zusammenliegen. In diesem Verfolgerfeld finden sich auch so bekannte Einkaufsstraßen wie die Stuttgarter Königsstraße, der Kurfürstendamm, die Mönckebergstraße oder die Düsseldorfer Königsallee.

„Insgesamt wurden in den 27 Städten 472.400 Passanten gezählt. Im Vergleich zur Vorjahresuntersuchung entspricht dies einem Rückgang um knapp 4 % und stellt auch den niedrigsten Wert der vergangenen fünf Jahre dar. Die Veränderungen im zurückliegenden Fünfjahreszeitraum fallen insgesamt aber noch recht moderat aus und weisen keinen wirklich signifikanten Trend auf. Trotzdem zeigt sich, dass der Siegeszug des Onlinehandels nicht zu vernachlässigen ist und leichte Spuren hinterlässt. Von leeren Innenstädten und ausbleibenden Kunden in größerem Umfang ist aber noch nichts zu spüren“, so Scharf.

Differenziert nach Städtegrößen zeigt sich, dass der Rückgang in Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern mit minus 7 % am stärksten ausfiel. Eine mögliche Ursache hierfür ist darin zu sehen, dass die Innenstädte aufgrund ihrer geringeren Größe neben den Einzelhandelsflächen weniger alternative Angebote aufweisen, die Kunden zum Bummeln und Verweilen einladen. Allerdings gibt es auch in dieser Klasse Ausnahmen wie Aachen oder Mainz, in denen eine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen war. In den Top-7-Metropolen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) wurden lediglich zwei Prozent weniger Passanten gezählt, was aufgrund der eingesetzten Methodik und möglicher örtlicher Sondereinflüsse statistisch als nicht relevant anzusehen ist. Die großen Städte schaffen es also weiterhin, mit vielfältigen Gastronomie-Angeboten, innovativen Shop-Konzepten, ergänzenden Freizeitangeboten und einer hohen Aufenthaltsqualität viele Besucher in die Innenstadt zu locken. „Die Innenstädte attraktiv zu halten, die Retail-Konzepte an das sich ändernde Einkaufsverhalten anzupassen, beispielsweise durch die Verknüpfung von Online- und stationärem Handel, und ausreichende Lifestyle-Angebote für unterschiedliche Zielgruppen zu integrieren, wird auch zukünftig die wichtigste Herausforderung für Einzelhändler, Eigentümer und die Städte bleiben. Wenn dies gelingt, wird das Einkaufs- und Freizeiterlebnis sich auch langfristig behaupten und viele Kunden in die Innenstädte locken können“, fasst Christoph Scharf die Aussichten zusammen.








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