News RSS-Feed

02.08.2017 Büromärkte: Hohe Mietpreisprognose in Berlin – Stagnation in London

Die Ratingagentur Scope hat für die wichtigsten Büroimmobilienmärkte Mietpreisprognosen und Standortratings erstellt: Im Vergleich zum Vorjahr verbesserten sich die Ratings von sechs Standorten - nur zwei Immobilienmärkte verzeichneten Herabstufungen.

Die Scope-Analysten erwarten in den kommenden fünf Jahren für Berlin mit durchschnittlich 4,4% p.a. die höchsten Mietpreiszuwächse. Es folgen Madrid (+3,6% p.a.), München (+3,0% p.a.), Dublin (+2,9% p.a.) und Barcelona (+2,9% p.a.). Vier der fünf Standorte mit dem höchsten prognostizierten Mietpreiswachstum befinden sich damit in Deutschland oder Spanien. Berlin und Madrid sind die einzigen Standorte unter den 20 wichtigsten europäischen Büroimmobilienmärkten, die aktuell ein A-Rating haben.

London nimmt mit einem erwarteten Wachstum von 0,7% p.a. den letzten Platz ein – und erhält das zweit-niedrigste Standortrating (D). Zwar konnte sich der Londoner Büroimmobilienmarkt gegenüber der Vorjahresprognose leicht verbessern, er liegt aber deutlich unterhalb des durchschnittlichen Mietpreiswachstums der vergangenen fünf Jahre (4,4% p.a.). Die Verunsicherung über den Brexit und dessen Auswirkungen auf die Londoner Finanzbranche sind ein Grund für die niedrige Mietpreisprognose.

Der Frankfurter Büroimmobilienmarkt, der häufig als ein großer Gewinner des Brexit gehandelt wird, konnte sich gegenüber der Vorjahresprognose nicht verbessern. Die Scope-Analysten erwarten für die kommenden fünf Jahre ein Mietpreiswachstum in Höhe von 2,7% p.a. Damit erreicht die Mainmetropole den siebten Platz und die Bewertung B.

Europäische Büroimmobilienmärkte in guter Verfassung

In Summe betrachtet sind die europäischen Büroimmobilienmärkte in guter Verfassung. Sie profitieren von positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa. Die Arbeitslosenquote sinkt seit 2014 in den meisten EU-Ländern. Im vergangenen Jahr fand in Europa der stärkste Beschäftigungsaufbau seit der Finanzkrise statt.

Die zunehmende Beschäftigung korrespondiert mit aktuellen Leerstandszahlen: Mit Ausnahme von London, Warschau und Helsinki ist der Büroflächenleerstand 2016 auf allen Märkten gesunken. In 16 der 20 Standorte liegt die aktuelle Leerstandsquote unterhalb des 10-Jahres-Durchschnitts. Märkte wie Berlin oder München sind bereits an der Grenze zu „ungesunden“ Leerstandsniveaus – das heißt unterhalb der normalen Fluktuationsreserve.

Ausblick: Mietpreiswachstum verlangsamt sich

Die Nachfrage nach Büroflächen wird aufgrund der positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis in das Jahr 2018 hinein hoch bleiben. Zwar nimmt auch die Bautätigkeit zu, spekulative Übertreibungen sind jedoch kaum zu beobachten. Ein signifikantes Überangebot an Flächen gibt es derzeit nur in Warschau. Insgesamt wird sich das Mietpreiswachstum im kommenden Jahr fortsetzen – allerdings mit abnehmendem Tempo.

Zum Hintergrund – Wie geht Scope vor?

Die von Scope erstellten Prognosen basieren auf ökometrischen Modellen, die die relevantesten Einflussfaktoren auf die Mietpreisentwicklung abbilden. Auf der Nachfrageseite sind dies vor allem die Wirtschaftsdynamik der jeweiligen Region, die Netto-Flächenabsorption sowie die Entwicklung der Bürobeschäftigtenanzahl. Auf der Angebotsseite haben die Entwicklung des Leerstands sowie die aktuellen und geplanten Bauaktivitäten den höchsten Einfluss auf die Prognose.









Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!