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06.07.2017 Wohninvestmentmarkt: Kleinere Pakete, noch höhere Preise

Laut einer aktuellen Untersuchung des deutschen Wohninvestmentmarktes durch das international tätige Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills wechselten in der ersten Hälfte des Jahres 2017 Wohnimmobilien und Wohnungspakete ab einer Größe von 50 Wohneinheiten für 5,97 Mrd. Euro den Eigentümer. Damit wurde das Ergebnis des gleichen Zeitraums des Vorjahres um 52 % übertroffen.

„Wie sich mittlerweile zeigt, haben selbst Marktregulierungen wie die
Mietpreisbremse dem Investoreninteresse an deutschen Wohnimmobilien keinen Abbruch getan“, beobachtet Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany, und erläutert: „Die außerordentlich guten Fundamentaldaten in den Metropolregionen versprechen einen langfristig hohen Wohnraumbedarf und mithin stabile Mieteinnahmen für Eigentümer. Während Deutschland insgesamt als ein sicherer Anlagehafen gilt, so trifft dies auf deutsche Wohnimmobilien erst recht zu.“

Die Ergebnisse für Sie in Kürze:

• Transaktionsvolumen von 5,97 Mrd. Euro – Anstieg von 52 % ggü. H1-2016
• Bauboom spiegelt sich auch am Investmentmarkt wider – 29 % des Transaktionsvolumens entfallen auf Projektentwicklungen
• Die Durchschnittspreise je Wohnung sind erneut gestiegen – 103.000 Euro im Mittel der letzten 12 Monate (+ 19 % ggü. Q2-2016)
• Das Transaktionsgeschehen wird, auch aufgrund steigender Projektentwicklungskäufe, kleinteiliger – 45 % der gehandelten Wohnungen entfallen auf Transaktionen mit 100 bis 1.000 Einheiten (Ø letzte 5 Jahre: 21 %)

Abermals war Berlin der mit Abstand aktivste Wohninvestmentstandort. Etwa ein Drittel des gesamten Transaktionsvolumens entfiel auf Wohnobjekte in der Hauptstadt. Deutlich an Interesse gewonnen hat der Wohninvestmentmarkt in Nordrhein-Westfalen, welcher einen Anteil von rund 21 % am Handelsvolumen verbuchte. Dies ist eine deutliche Steigerung zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre (15 %). „Nordrhein-Westfalen bietet eine Vielzahl interessanter Wohnungsmärkte abseits hinlänglich bekannter Investment-Hotspots wie Berlin oder Hamburg“, kommentiert Nemecek und ergänzt: „Zudem ist das Angebot an mittleren und größeren Portfolios vergleichsweise hoch, bei gleichzeitig höheren Renditen.“

Insgesamt wechselten im ersten Halbjahr etwa 46.900 Wohnungen den Eigentümer und damit 16 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die durchschnittlichen Kaufpreise je Wohneinheit (12 Monate rollierend) haben sich dabei erneut erhöht, auf nunmehr etwa 103.000 Euro. Gegenüber dem zweiten Quartal des letzten Jahres bedeutet dies eine Steigerung um 19 %.

Einen maßgeblichen Anteil an der zu beobachtenden Preisrallye hat der steigende Anteil von Projektentwicklungskäufen. Von Januar bis Ende Juni zeichneten Ankäufe von in Bau oder in Planung befindlichen Wohnanlagen für etwa 29 % des Transaktionsvolumens verantwortlich. Im gesamten letzten Jahr betrug ihr Anteil lediglich 22 %, im Mittel der letzten fünf Jahre sogar nur etwa 12 %. „Mit den nach wie vor steigenden Baufertigstellungs- und Genehmigungszahlen für Mehrfamilienhäuser steigt auch das Angebot an Neubauprojekten an“, konstatiert Matthias Pink, Director und Head of Research bei Savills Germany und fügt hinzu: „Da Neubauwohnungen von der Mietpreisbremse ausgenommen sind, kaufen viele Investoren bevorzugt oder sogar ausschließlich solche Objekte. Entsprechend hoch ist hier die Nachfrage.“

Savills rechnet für das Jahr 2017 mit einem Transaktionsvolumen von bis zu 15 Mrd. Euro. Dies läge geringfügig unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (15,8 Mrd. Euro).








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