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15.03.2017 Aberdeen und Standard Life Investment wollen fusionieren

Die schottischen Fondsgesellschaften Standard Life Investment (SLI) und Aberdeen Asset Management wollen fusionieren. Mit der Fusion entsteht einer der größten britischen Vermögensverwalter mit einem weltweit verwalteten Vermögen von 660 Mrd. Pfund. In der jüngsten Vergangenheit verzeichneten die Fonds beider Gesellschaften in Summe Netto-Mittelabflüsse. Die Fusion und die damit verbundene Neuausrichtung sollen diesen Trend umkehren.

Komplementäre Aufstellung in Deutschland

Beide Gesellschaften sind auch in Deutschland aktiv. Aberdeen bietet hierzulande 60 Fonds mit einem aktuell verwalteten Vermögen von 45,8 Mrd. Euro an. SLI ist in Deutschland immerhin mit 39 Fonds (Volumen zusammen 25,8 Mrd. Euro) vertreten.

In Bezug auf das deutsche Fonds-Universum der beiden Gesellschaften sieht Daniel Burgmann, Leiter der Investmentfonds-Analyse bei Scope, deutliche Komplementarität. „Während Aberdeen eine hohe Abdeckung bei Aktienfonds hat, insbesondere im Bereich Emerging Markets, liegt der Schwerpunkt der SLI-Produktpalette in Deutschland vor allem auf Absolute Return und Mischfonds“, so Burgmann.

In Zahlen: Aberdeen und SLI haben in Deutschland zusammen 41 Aktien- und Mischfonds im Vertrieb. Thematische Überschneidungen gibt es bei nur 9 Fonds.

Auch im Renten- und Geldmarktbereich ergänzen sich die Fondspaletten: Zusammen bieten beide Gesellschaften hier 32 Fonds an. Überschneidungen gibt es lediglich in 6 Peergroups.

Bei den verbleibenden sonstigen Fonds gibt es keine thematischen Überscheidungen.

Top-Rating-Quote bei SLI höher als bei Aberdeen

Von den insgesamt rund 100 in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds beider Gesellschaften verfügen 56 über ein Rating von Scope Analysis. Beide Gesellschaften im Vergleich:

Aberdeen kann gegenwärtig 11 Top-Ratings – also A- und B-Ratings – vorweisen. Bei insgesamt 36 bewerteten Fonds entspricht dies einer Top-Rating-Quote von rund 30%. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 konnte Aberdeen noch eine mit 60% doppelt so hohe Top-Rating-Quote vorweisen. Die verringerte Anzahl an Top-Ratings spiegelt vor allem die unterdurchschnittliche Performance einiger Aberdeen-Fonds in der jüngeren Vergangenheit wider.

Zwei Fondsratings von Aberdeen stechen heraus: Der „Aberdeen Global - Eastern European Eq A2 Acc EUR“ und der „Aberdeen Global II - Em Mkts Tot Ret Bond I1“ behaupten nach wie vor ihr A-Rating.

SLI kann für ihre in Deutschland zugelassenen Fonds aktuell insgesamt 8 Top-Ratings vorweisen. Das entspricht bei 20 insgesamt bewerteten Produkten einer Top-Rating-Quote von immerhin 40%.

Ausblick

Durch die Fusion beider Gesellschaften werden die Fondsratings unmittelbar nicht berührt. Allerdings könnte die neue Aufstellung und gemeinsame Positionierung die Produktpalette insgesamt und einzelne Fonds im Besonderen tangieren. Scope Analysis wird die Fusion beider Fondsgesellschaften daher eng verfolgen und über mögliche Auswirkungen für Anleger informieren.





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