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15.03.2017 BMW-Parkhaus in München: Neubau hinter historischer Fassade

Am Münchener Unternehmensstandort der BMW Group ist das historische Parkhaus ein städtebaulich prägender Bestandteil. Weil es in die Jahre gekommen ist, wird es innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft aus der pbr Planungsbüro Rohling AG und SAA Schweger Architekten seit einiger Zeit aufwändig saniert.

Zwischen 1969 und 1971 ist das von der BMW Group und öffentlich genutzte Parkhaus vom Architekten Karl Schwanzer in Betonbauweise errichtet worden. Es ist ein Zeugnis der Baukultur und Teil des Ensembles der BMW Group-Werke in München bestehend aus dem markanten Verwaltungsgebäude – dem sogenannten Vierzylinder – und dem Museum. Das siebengeschossige Parkhaus steht unter Denkmalschutz. Jedoch war die Tragkonstruktion so stark beschädigt, dass das Gebäude nur noch zurückgebaut werden konnte. Um dennoch das Erscheinungsbild des Bestands zu erhalten, musste die historische Fassade aus Betonfertigteilen an Ort und Stelle zu großen Teilen erhalten bleiben und gesichert werden. Darüber hinaus forderte der Brandschutz eine natürliche Belüftung des Parkhauses, die mit der Bestandsfassade nicht gegeben war. Die Sanierung des Bauwerks erfolgt nach dem Haus-in-Haus-Konzept. Nach dieser Lösung bleiben wie gefordert die Süd- sowie Teile der Ost- und West- Fassade nach umfassender Sanierung als eine äußere Hülle des Gebäudes erhalten. Das Parkhaus wird mit neuem Stahlverbundtragwerk komplett neu erbaut.

Eine Fuge zur Bestandsfassade stellt die geforderte Belüftungsfläche her. Das mehrgeschossige neue Gebäude mit insgesamt 1.480 Stellplätzen wird mit Halbebenen auf jeder Etage in Splitlevel-Bauweise errichtet. Weil der Neubau im Vergleich zum Bestand aufgestockt ist, ragt seine Fassade über die denkmalgeschützte Außenwand des Bestands hinaus. Die Aufstockung sowie die Nord-, Ost- und Westfassaden werden mit einer geschwungenen Lochblechkonstruktion vom Bestand abgehoben. Mit der Neugestaltung des Parkhauses wird auch die Chance genutzt, zeitgemäße Anforderungen an Stellplätze und die Verkehrsführung umzusetzen. Vor Abtrennung der Fassade per Sägeschnitt war eine aufwändige temporäre Stahlkonstruktion aufzubauen.
Dieses Stahlgerüst stützt die freistehenden Fassadenelemente. Brüstungselemente der Fassade wurden zum Teil demontiert und werden als Ersatz an Süd- und Westfassade wiederverwendet. Eine dauerhafte Stahlkonstruktion wird die aufwendig sanierten Fassadenplatten aus Fertigteilelementen tragen.







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