News RSS-Feed

02.02.2017 Zusatzeinnahmen aus der Grunderwerbsteuer: 12,4 Mrd. Euro

Auf den deutschen Immobilienmärkten sind im vergangenen Jahr 240,5 Milliarden Euro investiert worden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassungen 1988. Gegenüber 2015 ist dies ein Anstieg um rund 21 Milliarden Euro beziehungsweise 9,6 Prozent. Die daraus resultierenden Zusatzeinnahmen aus der Grunderwerbsteuer belaufen sich auf 12,4 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Hochrechnung des Immobilienverbands IVD auf Basis des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen Grunderwerbsteueraufkommens.

"Die deutschen Immobilienmärkte sind im In- und Ausland nach wie vor sehr attraktiv", sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD. "Der Staat profitiert dadurch von einem immer höheren Grunderwerbsteueraufkommen. Allein die letzten Erhöhungen der Grunderwerbsteuer haben den Ländern 2016 ein Einnahmeplus von 10,2 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro verschafft. Vor diesem Hintergrund ist es umso weniger gerechtfertigt, dass immer mehr Bundesländer die Grunderwerbsteuer auf den Höchstsatz von 6,5 Prozent anheben. Das erschwert gerade Schwellenhaushalten den Zugang zu selbstgenutztem Wohneigentum und somit einer kapitalgedeckten Altersvorsorge", so Schick.

Saarland und Nordrhein-Westfalen mit den prozentual stärksten Transaktionsanstiegen

In zehn Bundesländern sind die Immobilienumsätze mehr oder minder stark gestiegen. Das stärkste Umsatzwachstum hat es im Saarland (+38,5 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro), in Nordrhein-Westfalen (+16,3 Prozent auf 45,34 Milliarden Euro) und in Hessen (+15,6 Prozent auf 22,16 Milliarden Euro) gegeben. Im zweistelligen Prozentpunktebereich sind die Transaktionsvolumina auch in Bayern (+13,3 Prozent auf 50,83 Milliarden Euro), Berlin (+14,4 Prozent auf 18,31 Milliarden Euro), Niedersachsen (+10,14 Prozent auf 18,17 Milliarden Euro), Sachsen (+11,9 Prozent auf 8,17 Milliarden Euro) und Sachsen-Anhalt (+15,3 Prozent auf 3,08 Milliarden Euro) gestiegen. Leichte bis starke Umsatzrückgänge zwischen 0,2 Prozent und 7,8 Prozent waren in Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen zu verzeichnen.

Bayern vor Nordrhein-Westfalen erneut mit den höchsten Umsätzen

Wie in den Jahren zuvor wurden auch 2016 mit 50,83 Milliarden Euro die höchsten Umsätze in Bayern erzielt. Im Vorjahresvergleich sind die Umsätze noch einmal um 13,3 Prozent angestiegen. An zweiter Stelle folgt Nordrhein-Westfalen mit 45,34 Milliarden Euro - ein Plus von 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Platz drei liegt Baden-Württemberg mit einem Umsatz von 31,92 Milliarden Euro. Hier ist das Transaktionsvolumen um 0,5 Prozent leicht gesunken.

Zur Ermittlungsmethode
Das Immobilientransaktionsvolumen beziehungsweise der Immobilienumsatz umfasst sämtliche private und gewerbliche Immobilientransaktionen, für die Grunderwerbsteuer zu entrichten ist. Da die überwiegende Zahl der Transaktionen - mit Ausnahme der Fälle, bei denen Erbschafts- und Schenkungssteuer anfallen, sowie Share-Deals - dieser besonderen Umsatzsteuer unterliegen, ist diese Statistik ein probates Mittel, die jährlichen Immobilienumsätze zu erfassen.
?
Steuersätze für die Grunderwerbsteuer (Stand: 1.1.2017)

Baden-Württemberg: 5 Prozent
Bayern: 3,5 Prozent
Berlin: 6 Prozent
Brandenburg: 6,5 Prozent
Bremen: 5 Prozent
Hamburg: 4,5 Prozent
Hessen: 6 Prozent
Mecklenburg-Vorpommern: 5 Prozent
Niedersachsen: 5 Prozent
Nordrhein-Westfalen: 6,5 Prozent
Rheinland-Pfalz: 5 Prozent
Saarland: 6,5 Prozent
Sachsen: 3,5 Prozent
Sachsen-Anhalt: 5 Prozent
Schleswig-Holstein: 6,5 Prozent
Thüringen: 6,5 Prozent





Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!