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07.12.2016 ULI Experten fordern mehr Venture Capital

In einem thematischen Spannungsfeld zwischen Digitalisierung, Venture Capital, Treibern für städtischen Wachstum, stadträumlichen Ansprüchen der „Digital Natives“ und technologischen Innovationen bewegten sich internationale Stadt- und Immobilienexperten beim „ULI Urban Leader Forum 2016“ unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Ullrich Sierau am 1./2. Dezember in Dortmund. Die gastgebende Stadt blickt heute auf wachsende Einwohnerzahlen und einen erfolgreichen Wandel von einer Industriestadt zu einem Wissens- und Dienstleistungsstandort mit hoher Wirtschaftskraft und steigenden Einwohnerzahlen. Sie hat ihre Hausaufgaben gemacht und beweist eine zukunftsfähige Ausrichtung. 35 Jahre hat Dortmund benötigt, um den massiven Abbau von Arbeitsplätzen und die dadurch bedingte Abwanderung zu bewältigen, mit der sie aufgrund des Strukturwandels konfrontiert war. Doch können solch lange Zeitspannen den aktuellen Herausforderungen nicht mehr Gerecht werden. Um eine nachhaltige und stabile Entwicklung zu gewährleisten, „müssen Städte zukünftig flexibler auf technologische und wirtschaftliche Veränderungen reagieren können“, so Tom Murphy, ehem. Bürgermeister von Pittsburgh und Senior Resident Fellow des ULI. Wie das geht, zeigte er anhand weitsichtiger Entscheidungen in seiner Amtszeit, in der er die Weichen für die zukunftsorientierte Umnutzung großer Industriebestände ermöglicht hat, so dass heute zahlreiche Start-Ups mit der Stadt wachsen: Die städtische Förderung von Innovationen, vor Allem der Zugang zu Venture Capital, sei entscheidend für den Erfolg zukünftiger Städte, so der Stadt-Experte. Genau an diesen Punkt muss Europa weiter aufholen, da hier im Vergleich zur Wirtschaftskraft der Zugang zu Venture Capital gering ist.

Technologien der Zukunft sind bereits heute greifbar

Auch was innovative Verkehrskonzept betrifft, haben andere Städte die Nase weiter vorne: In Pittsburgh fahren schon jetzt über 100 selbstfahrende Uber-Autos durch die Straßen. Dass allerdings autonome Fahrzeuge nicht das Ende der Fahnenstange sind, belegt Dr. Gereon Uerz, leitender Zukunftsforscher des weltweit agierenden Ingenieurbüros Arup. Ob Algenbioreaktorfassade, Urban Gardening zur Selbstversorgung, vertikale Wälder, bezahlbare Hoch-Effizenz-Einfamilienhäuser oder modulare Hochhäuser aus Holz, in denen ganze Wohnungen per Drohnen ausgetauscht werden können: Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos und sind bereits heute größtenteils umsetzbar, wie zahlreiche Pionierprojekte beweisen.

Besonders die Bauindustrie wird sich dem hohen Tempo der Veränderung und innovativen Konzepten anpassen müssen: Das Ingenieurbüro errechnete, dass China in 3 Jahren so viel Beton verbraucht hat, wie die USA im gesamten 20. Jahrhundert. Material-Kreisläufe müssen überdacht werden und mit nachhaltigen Baustoffen ergänzt werden. Auch wenn in Deutschland diese Trends erst bedingt umgesetzt werden, zeigte ein Blick in die Niederlande, wie selbstverständlich neue Wohnkonzepte oder aber auch eine hochwertige Modulbauweise im Nachbarland bereits sind. „Gerade im Bereich der Wohnraumschaffung können damit attraktive Wohnflächen zu bezahlbaren Konditionen ermöglicht werden, so Ronald Huikeshoven, CEO von AM. „Activate Your City!“ forderte Florian Reiff, Country Head Germany von Tishman Speyer, die über 150 Teilnehmer des Forums auf. Jede bauliche Entwicklung braucht auch die Einbindung der Menschen und der direkten Nachbarschaft um als Treiber für Wachstum und zur Steigerung der Aufenthaltsqualität beitragen zu können.

ULI bringt Vertreter von Start-Ups, Stadt und Immobilienwirtschaft zusammen

Wie technologische Veränderungen und Neuerungen gewinnbringend mit Stadtentwicklungsthemen kombiniert werden können, diskutierten Vertreter aus Start-Ups, Stadt und Immobilienwirtschaft: Oberbürgermeister Horst Schneider / Stadt Offenbach, Silke Seidel / DSW21 & Borussia Dortmund GmbH, Rolf Buch / Vonovia SE, Michael O. Schmutzer / Design Offices, Alexander Ubach-Utermöhl / blackprintpartners, Dr. Thomas Held / Analysen & Strategien und Dr. Markus Wiedenmann / Art-Invest Real Estate hatten einen breiten Konsens darüber, dass Städte viel schneller auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagieren müssen. Dafür müssen Sie verstärkt in den Dialog mit den wichtigsten Playern treten, diese fördern und gemeinsam Treiber für ein nachhaltiges Wachstum identifizieren.





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