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16.11.2016 Defensive Stiftungsfonds mit moderater Entwicklung

Auch per 31.10. 2016 haben die Analysten von Asset Standard die Entwicklung der defensiven Stiftungsfonds im laufenden Jahr untersucht. Als Vergleichsgröße dient der MMD-Stiftungsfondsindex, der die Entwicklung von aktuell 30 defensiven Stiftungsfonds abbildet.

Die Zinslage zeigt sich an den Märkten weiterhin unverändert: Die FED hat wie erwartet Ihre Zinserhöhung zurückgestellt. Auch die Aktienmärkte zeigen sich im bisherigen Jahresverlauf weitestgehend unverändert. Die Voraussetzungen für Stiftungsfonds, positive Renditen zu erzielen, sind daher nicht die leichtesten.
„Trotz der angespannten Lage an den Finanzmärkten konnten die betrachteten Fonds bisher eine stabile Entwicklung aufweisen“ sagt Klaus-Dieter Erdmann, Geschäftsführer und Gründer von Asset Standard. Der MMD-Stiftungsfondsindex weist eine Performance von 1,56 % für das laufende Jahr aus. Besonders im dritten Quartal konnten die Fonds von der Erholung an den Aktienbörsen profitieren. Die meisten defensiven Stiftungsfonds investieren zu einem großen Teil in Anleihen und zu einem kleineren Teil in Aktien.

Im Überblick konnten von den 30 im Index vertretenen Fonds rund 75% eine positive Brutto-Performance für das laufende Jahr ausweisen. Allerdings mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Fonds zunehmend unter der mageren Zinslage leiden. Betrachtet man die Performance nach Ausschüttung – also den für Stiftungen relevanten Kapitalerhalt – können hier nur noch 36,7% der Fonds den Erhalt des Kapitals ausweisen. Zum Vergleich: Per 30.9.2016 waren dies noch 57%. 63,3% mussten mittlerweile einen leichten Kapitalverlust hinnehmen (30.9.2016: 43%). Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass noch nicht alle Fonds ihre Ausschüttungen getätigt haben, ein umfassendes Bild sich also erst gegen Ende des Jahres zeichnen lässt.

Vergleicht man die Entwicklung der Stiftungsfonds mit den Werten des ersten Halbjahres 2016, lässt sich eine moderate Entwicklung feststellen. „Der Brexit hat nur zu einer kurzen Phase der Unruhe an den Aktienmärkten geführt, der Aufwärtstrend wurde nicht nachhaltig umgekehrt“, so Klaus-Dieter Erdmann. Auch Anleihen als wichtiger Bestandteil vieler Stiftungsfonds haben von der anhaltenden Niedrigzinspolitik bisher profitiert.

Der Blick auf die Zukunft ist allerdings von großer Unsicherheit geprägt – vor allem im Anleihesegment. Es stellt sich nach wie vor die Frage, wie die Märkte auf ein Ende der historischen Niedrigzinsphase reagieren. Für Stiftungen wird dies zunehmend zur Belastung: Denn bei künftig möglicherweise steigenden Zinsen verkehren sich Kursgewinne in Kursverluste. Gerade Anleihen mit einer längeren Laufzeit – traditionell ein beliebtes Anlageprodukt für Stiftungen – sind deswegen kaum mehr verlässlich. Diese Unsicherheit erschwert es zunehmend, passende Produkte für die Erhaltung des Stiftungskapitals und die nötigen Erträge auszuwählen.

Für Stiftungen drängt sich somit die Frage auf, ob sie rendite-, damit aber auch risikorientierter investieren sollen, etwa mit einer stärkeren Gewichtung auf Aktien – falls es die Anlagerichtlinie überhaupt zulässt. Im Vordergrund sollte in jedem Fall eine breite Diversifikation stehen. „Neben der Streuung über unterschiedliche Asset-Klassen kann auch eine Streuung über unterschiedliche Strategien und Vermögensverwalter von Vorteil sein.“ Es könne sich lohnen, auf unterschiedliche Sichtweisen und Strategien zu setzen, um auf diese Weise größeren Schwankungen des Stiftungskapitals entgegenzuwirken. Bei einem ist sich Erdmann sicher: „Mit Blick auf die aktuelle Lage ist es durchaus sinnvoll, sich nicht auf das Anleihesegment zu verlassen – man sollte es aber auch nicht komplett abschreiben.“




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