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12.04.2019 WTC-Immobilien-Symposium: Dresden – Stadt der Zukunft?!

Als Smart City und einer der führenden Wirtschaftsstandorte in Ostdeutschland bietet Dresden die optimalen Voraussetzungen für die Umsetzung neuer energetischer und konzeptioneller Zukunftsvisionen. Um der Frage „Wie werden wir in Zukunft leben?“ auf den Grund zu gehen, beleuchteten und diskutierten beim 8. Dresdner Immobilien-Symposium im World Trade Center Dresden (WTC) Professor Timo Leukefeld, Energiebotschafter der Bundesregierung, Uwe Richter, Abteilungsleiter des Smart City Projekts in Dresden, Peter Heil, Geschäftsführer der Sächsischen Wohnimmobilien GmbH und Gastgeber und Manager des WTC Jürgen Rees neue Modelle energieautarker Systeme in Wärme, Strom und E-Mobilität.

Steigende Mietpreise, enorm gestiegene Nebenkosten, der Klimawandel und die zahlreichen Demonstrationen für bezahlbaren Wohnraum zeigen: Es gibt genug Diskussionsstoff für die Immobilienbranche. Wie man die Herausforderungen als Chance nutzt, den Nachkommen einen lebenswerten Planeten hinterlässt und gleichzeitig bezahlbaren, innovativen Wohnraum schaffen kann, das zeigte beim WTC-Immobilien-Symposium der Energiebotschafter und Professor an der TU Bergakademie Freiberg Timo Leukefeld in seinem Vortrag.

Seine ersten Geschäftsmodelle zum energieautarken Wohnen setzte Leukefeld bereits bei seinem selbsterbauten Eigenheim in Freiberg um sowie in Cottbus und Wilhelmshaven. Dabei verlässt er sich vor allem auf eines: erneuerbare Energien. „Dank der Sonnenergie können wir heutzutage autarkes Wohnen ermöglichen“, so Leukefeld. „Mit der individuellen Anpassung von Solarzellen wird durch die gleichzeitige Anwendung von Photovoltaik nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt. Ein großer hauseigener Speicher sorgt dafür, dass die Energie gespeichert wird und die Bewohner des Hauses vollständig unabhängig sein können. Zusätzlich kann mit dem selbsterzeugten Solarstrom regelmäßig ein Elektroauto betankt werden.“ Ein typisches Einfamilienhaus spart so etwa 3.500 bis 4.000 Euro pro Jahr. Energieautarkes Wohnen schränkt also entgegen aller Vorurteile nicht ein, sondern ermöglicht ein intelligent verschwenderisches Leben, ohne Geldbeutel und Umwelt zu belasten, so Leukefeld.

Als Antwort auf die Frage, wie sich solch ein Wohnprojekt auch auf Großstädte und bereits bestehende Häuser übertragen lässt, skizzierte Leukefeld weitere interessante Geschäftsmodelle. „Natürlich können wir nicht überall Neubauten anfertigen, die aufgrund der Energieautarkie derzeit auch noch 25 Prozent teurer im Bau sind. Daher müssen wir mit dem arbeiten, was da ist“, erklärt Leukefeld. „Besonders bei Hochhäusern mit vielen Etagen und wenig Dach wollen wir vor allem die verschattungsfreie Fassadenfläche nutzen. Die Wohnungen und Häuser werden miteinander vernetzt und der gemeinsame Energiespeicher, der aufgrund der Wohnungsanzahl entsprechend größer ausfällt, wird nach außen verlegt.“ Durch solcherart individuell angepasste Geschäftsmodelle eigne sich das energieautarke Konzept nicht nur für Ein- und Mehrfamilienhäuser, sondern auch für größere Gewerbeobjekte und öffentliche Gebäude, so der Energieexperte.

Mit dem Projekt MAtchUP nimmt Dresden die Herausforderung der Umsetzung auch direkt auf. „Vor allem der Dresdner Stadtteil Johannstadt soll durch die Kombination mit weiteren Stadtentwicklungsmaßnahmen voraussichtlich bis 2022 zu einem intelligenten und energieeffizienten Stadtquartier entwickelt werden“, erläuterte Uwe Richter, Abteilungsleiter des Projekts auf dem Symposium. „Damit wir noch mehr Veränderungsstrategien umsetzen können, müssen wir allerdings noch mehr Hemmschwellen abbauen und den Gedanken freien Lauf geben.“

Dem konnte sich Leukefeld nur anschließen: „Der Schlüssel für diese außergewöhnlichen Leistungen beruht einzig allein auf einem: der Begeisterung!“ Und diese benötigen nicht nur die potenziellen Kunden. Damit die innovativen Wohnungen bezahlbar werden, soll bewusst auf eine komplette Autarkie verzichtet und regionale Energieversorger mit ins Boot geholt werden. Dadurch sind die Wohnungen nicht nur umweltbewusst und effizient, sondern bieten auch einen lukrativen wirtschaftlichen Mehrwert.

Über zehn und mehr Jahre fixe und damit kalkulierbare Pauschalmieten mit Energie-Flatrate, die neben Wärme und Strom auch E-Mobilität umfassen, sollen insbesondere jungen Familien und älteren Menschen mit kleinen Renten Sicherheit bieten können. Gleichzeitig könnten auch die Energieversorger, so Leukefeld, von diesem Rundum-Sorglos-Paket profitieren: Einerseits werden sie vor Billiganbietern geschützt, andererseits steht durch die Energiespeicher meist so viel Energie zur Verfügung, dass diese nach Bedarf auch weiterverkauft werden kann.

Alles in allem ist Dresden schon auf dem richtigen Weg, zeigten die interessierten Wortmeldungen beim 8. Immobilien-Symposium. Mit kostenfreien Energieladestationen für die Elektroautos in der Tiefgarage des WTC ist auch Jürgen Rees, Manager des WTC, mit dabei als Zukunftsmacher. Ein wenig Wasser in den Wein goss der Gastgeber des Branchentreffs dann aber doch, auch wenn er mit „seinem“ WTC bereits mit gutem Beispiel voran geht: „Wir müssen das Große und Ganze sehen – und da gibt es noch viel ungenutztes Potenzial beim Thema Energie.“

Mit rund 50 Teilnehmern war das 8. Immobilien-Symposium wieder gut besucht. Nach dem Fachvortrag von Timo Leukefeld hatten Dresdens Makler, Bauträger, Bauunternehmer und Immobilienverwalter wieder ausgiebig Gelegenheit zum Informationsaustausch. „Beim WTC Immobilien-Symposium treffen jedes Jahr hochrangige Entscheider aus der Immobilienbranche aufeinander, informieren sich über aktuelle Entwicklungen und knüpfen zahlreiche neue Geschäftskontakte, die für die Stadtentwicklung in Dresden nicht zu unterschätzende Bedeutung haben“, berichtet Jürgen Rees. Für das 9. Dresdner WTC Immobilien-Symposium sind Rees und sein Team bereits jetzt schon mit den ersten Vorbereitungen beschäftigt.






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