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25.06.2018 MIPIM PropTech: Immobilien und Technologie rücken näher zusammen

Globale Marktführer der Bereiche Immobilien, Technologie und Risikokapital trafen bei der 1. MIPIM PropTech Europe zusammen, um ihre jeweilige Branche fit für die nächste Stufe zu machen und den europäischen Immobilienmarkt für die Zukunft vorzubereiten. An der zweitägigen Veranstaltung in Paris nahmen rund 1.500 Teilnehmer aus 47 Ländern teil, darunter über 100 Referenten, die den aktuellen Stand und das Zukunftspotenzial der aufstrebenden Immobilientechnologiebranche diskutierten.

„Heutzutage haben wir sowohl Start-ups, die bisher ungeahnte Lösungen für die Immobilienbranche bieten, als auch Investoren, die daran interessiert sind, PropTech in ihr Portfolio aufzunehmen, sodass der Zeitpunkt für den Start der MIPIM PropTech Europe nicht besser hätte gewählt sein könnte, um die Verzahnung zwischen diesen beiden Branchen herzustellen," sagte Filippo Rean, Direktor der Real Estate Division der Reed MIDEM, der die MIPIM PropTech Events in New York und Europa einführte.

Investieren in PropTech

Über 150 internationale Investoren nahmen an dieser ersten Veranstaltung teil, darunter Aareal Bank, Aberdeen Standard Investments, AEW, Allianz Real Estate, APG, Australian Super, AXA IM - Real Assets, Bouwinvest, ING, Ivanhoe Cambridge, La Française, NREP, Patrizia, PGGM, TH Real Estate sowie Union Investment.

Das Zusammenspiel von Immobilien und Technologie

Auf der Podiumsdiskussion zum Thema „Zur Geschichte von Innovation im Bauwesen“ (A History of Innovation in the Built Environment) bestätigte Roma Agrawal, die gemeinsam mit renommierten Architekten Wolkenkratzer entworfen hat, darunter The London Shard, das höchste Gebäude Westeuropas voller technologischer Innovationen, das Bestehen einer Dichotomie zwischen der Länge des Lebenszyklus eines Gebäudes und der Einführung neuer „Notfall“-Technologien: „Die Herausforderung besteht darin, dass ein Gebäude in der Zeit ab der Vision für das Gebäude bis zu seiner Fertigstellung manchmal schon veraltet ist. Als Ingenieure müssen wir enger mit Technologieunternehmen zusammenarbeiten und unsere Strukturen so offen und flexibel wie möglich gestalten, um neue Technologien zu ermöglichen.“

Die Strategie der Immobilienwirtschaft

Chris Grigg, CEO von British Land, sprach mit Immobilienmanagern bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Anpassung des Immobiliensektors an das sich rasch wandelnde Umfeld“ (How real estate is adapting to a rapidly changing environment) über die neue Rolle der Immobilienwirtschaft und wie diese Veränderungen vorhersehen und insbesondere auch umsetzen kann: „Wenn Sie auf dem Immobiliensektor einen Fehler machen, ist dieser lange Zeit sichtbar, was eine konservative Haltung gegenüber Systemveränderungen fördert. Disruptive Technologien werden die Entwicklung in der Branche beschleunigen.“

Smart City

Eine interessante Podiumsdiskussion mit Teilnehmern aus öffentlichen und privaten Einrichtungen mit dem Titel „Städte und Technologie: Nachhaltige Ziele erreichen“ (Cities & technology: achieving sustainable goals) befasste sich mit der Frage, wie Datentechnologie und -erfassung Städten helfen können, die nächste Generation von Infrastrukturen bereitzustellen. „Jeder will eine intelligente Stadt, aber jeder versteht etwas anderes darunter. Die Herausforderung besteht momentan darin, wieder ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zu schaffen, um ein besseres Verständnis aller von einer Stadt zu messenden Daten zu erhalten und den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werdende Rahmenbedingungen zu schaffen. Hierfür müssen wir jedoch die Gesellschaft mit ins Boot holen, und aus meiner Sicht ist eine offene und öffentlich geführte Debatte die wichtigste Voraussetzung in den nächsten zehn Jahren, um einen weiteren Schritt in Richtung Smart City zu gehen“ , sagte Jean-Louis Missika, Stellvertretender Bürgermeister von Paris.

Hauptredner Aaron Renn, Senior Fellow am Manhattan Institute for Policy Research und mit der Entwicklung und Verbreitung neuer Ideen für städtisches Leben befasst, sprach über die urbane Einstellung: „Städte lassen sich nicht andernorts duplizieren. Jede Stadt hat ihre ganz spezifische Geschichte zu erzählen. Die Kultur eines Ortes ist wie die Luft, die wir atmen, und macht das aus, wodurch sich Städte voneinander unterscheiden.“

Carrie Lam Cheng Yuet-ngor, Regierungschefin der Sonderverwaltungszone Hongkong, führte vor den Teilnehmern der MIPIM PropTech Europe aus, dass der für Hongkong im vergangenen Dezember vorgestellte Stadtentwicklungsplan „Smart City“ PropTech-Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Ansiedlung in der Region biete. „Wir brauchen mehr (technische) Kompetenz“, sagte die Regierungschefin.

Carrie Lam führte aus, dass das Projekt für das Guangdong, Hongkong und die Bucht von Macau umfassende Gebiet mit 68 Millionen Einwohnern die Schaffung eines globalen Technologie und Innovationszentrums von Weltrang vorsieht, zu dem auch PropTech-Start-ups gehören sollen.

Cybersicherheit und KI

Drei internationale Technologieführer hielten Keynote-Vorträge auf der MIPM PropTech Europe, um das Bewusstsein der Immobilienexperten für künstliche Intelligenz und Cybersicherheit zu schärfen. Rand Hindi, Gründer des Start-up-Unternehmens Snips und maßgeblicher KI-Experte, sprach darüber, wie uns die Bereitstellung verbundener Objekte mit KI von den Gefahren der Technologie befreien könne: „KI ist eine logische Intelligenz, und solange wir es mit logischer Intelligenz zu tun haben, können wir sie beherrschen, da sie berechenbar bleibt. Die Logik mag bisweilen fehlerhaft sein, aber sie basiert auf einem Algorithmus. Das Ziel besteht also darin, die KI so intuitiv zu gestalten, dass man selbst umfassend vernetzt bleiben kann, ohne das Gefühl zu haben, angebunden zu sein.“

Sowohl Jessica Barker, Cybersicherheitsexpertin und Mitgründerin von Redacted Firm, als auch Jamie Woodruff, der führende ethische Hacker in Europa, waren einer Meinung, dass es bei der Cybersicherheit immer eine menschliche Komponente gibt, die kompromittiert werden kann. „Wir können nicht erwarten, dass jemand Verantwortung für die Cybersicherheit übernimmt, wenn wir ihm nicht die richtigen Werkzeuge an die Hand geben. Hier muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen technologischen und menschlichen Abwehrmaßnahmen gefunden werden“, sagte Barker.

Daten und Analytics

Daten sind für den Entscheidungsprozess unerlässlich. Vor diesem Hintergrund lag der Schwerpunkt der Diskussion über Daten und Analytics größtenteils auf dem Bedürfnis nach mehr Transparenz. Delphine Grison, Executive Director des Bereichs Marketing and Business Intelligence bei CBRE France, sagte: „Je stärker Sie Dinge automatisieren, desto mehr brauchen Sie Menschen, um sie zu verstehen. Wir müssen die richtigen Fragen stellen und versuchen, dem Markt den Wert der Daten zu erklären, denn wenn man sich der Entwicklung verschließt, hinkt man um Jahre hinterher.“

Eine Livedemonstration der ersten Immobilientransaktion auf Grundlage der Blockchaintechnologie mit dem Ziel verbesserter Fluidität, Transparenz und Zuverlässigkeit einer Immobilientransaktion wurde von HBS Research auf der MIPIM PropTech Europe vor einem gut besuchten Auditorium durchgeführt.

Vereinigung für Frauen in der PropTech

Während der 1. MIPIM PropTech Europe kündigte der Veranstalter Reed MIDEM seine Pläne zur Gründung einer Vereinigung für Frauen in der PropTech an. Ziele der Vereinigung sollen die Nutzung von Business Cases, der Austausch bester Praktiken und die Förderung der öffentlichen Diskussion von Themen im Zusammenhang mit Frauen in der PropTech sein.

MIPIM-Start-up-Wettbewerb

Die erste Phase des gemeinsam mit Metaprop NYC veranstalteten MIPIM-Start-up-Wettbewerbs 2019 fand auf der MIPIM PropTech Europe statt. Sensorberg (Deutschland) und Spaceti (Tschechische Republik) wurden als Gewinner der ersten Runde des Wettbewerbs 2019 bekannt gegeben. Die weiteren Runden werden dann in New York und Hongkong bei den dortigen MIPIM-Veranstaltungen ausgetragen. Das große Finale findet auf der MIPIM 2019 in Cannes statt.











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