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23.11.2017 Corporate Real Estate Management im Umbruch

Zum sechsten Mal hat das von Prof. Dr. Andreas Pfnür geleitete Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft der Technischen Universität (TU) Darmstadt in Kooperation mit dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und CoreNet Global zu seiner jährlichen Immobilienwirtschaftlichen Konferenz eingeladen. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung im Oktober statt. Veranstaltungsort war das Darmstädter Kongresszentrum Darmstadtium. Die Konferenz stand unter dem Leitthema „Neue Geschäftsmodelle für die Immobilienwirtschaft: Corporate Real Estate as a Service“ und brachte rund 200 Fachleute, Entscheider und Vertreter verschiedener Unternehmen sowie der Immobilienwirtschaft für den gemeinsamen Austausch zusammen. Ziel war es, die Corporate- und die Immobilienwelt näher zusammen zu bringen und – besonders vor dem Hintergrund der zunehmenden digitalen Transformation – neue Formen der Kooperation zu identifizieren.

Nach Eröffnung und Begrüßung aller Teilnehmer durch Thomas Glatte, der im Namen von CoreNet Global sprach, und Professor Dr. Andreas Pfnür, sprach Dr. Stephan Rabe, Geschäftsführer Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA), in seiner Keynote über die Ergebnisse der Bundestagswahl und ihre Konsequenzen für die Immobilienwirtschaft. Rabe benannte einige Kernforderungen des ZIA an die anstehenden Koalitionsverhandlungen und forderte beispielsweise eine Grundsteuerreform, die Novellierung der Musterbauordnung und die Schaffung digitaler Schnittstellen zu den Behörden.

Der erste Themenblock befasste sich mit den zukünftigen Anforderungen der Corporates an das Management von Corporate Real Estate und deren Konsequenzen für das Sourcing. Im zweiten Teil ging es um die Möglichkeiten und Grenzen von Immobiliendienstleistern und Immobilienkapitalgebern auf dem Weg zum ganzheitlichen Asset Service für Corporate Real Estate. Beide Themenblöcke schlossen mit einer Podiumsdiskussion ab und regten den gemeinsamen Austausch an. Für die Konferenz war es den Veranstaltern gelungen hochkarätige Referenten zu gewinnen. Es sprachen unter anderem Thilo Junkes, Partner TME Consulting GmbH, Dr. Zsolt Sluitner, CEO Siemens Real Estate, Dr. Daniel Häußermann, CEO Apleona Real Estate, Dr. Joachim Wieland, CEO Aurelis sowie Professor Dr. Tobias Just, Leiter der IREBS Immobilienakademie und Andreas Schulten, Vorstand bulwiengesa AG und Geschäftsführer der Initiative Unternehmensimmobilien.

Im Zentrum der Vorträge und Diskussionen um die immobilienwirtschaftlichen Herausforderungen stand ein tiefgreifender Strukturwandel der Immobilienbranche, ausgelöst durch die Megatrends Digitalisierung, Globalisierung, demographischer Wandel, der Etablierung integrierter Lösungsangebote wie beispielsweise den Mobilitätsservices der Autoindustrie und dem zunehmenden Wettbewerb produzierender Unternehmen. Dieser Strukturwandel spiegelt sich auch in einer Verschiebung bei der Nutzungs- und Haltedauer von Immobilien wider.

Die Arbeitswelt verändere sich und schaffe eine neue Arbeits- und Unternehmenskultur, die neue Anforderungen an das Corporate Real Estate Management (CREM) stelle, zeigte Dr. Zsolt Sluitner die Sicht eines global agierenden Konzerns beim Management von Corporate Real Estate in seinem Beitrag auf. Gefragt seien vor allem flexible Arbeitsplätze, womit sich neue Ansprüche an die Gestaltung und die Nutzungsmöglichkeiten von Räumen und Immobilien ergeben. Arbeit werde digitaler und mobiler, die veränderten Anforderungen an Arbeitsplätze, innerbetriebliche Kommunikations- und Produktionsräume stellen ganz unmittelbar neue Anforderung an die genutzten Immobilien.

„Strukturwandel ist mehr als nur Digitalisierung. Die Globalisierung und Internationalisierung nimmt zu, der Wettbewerb wird härter. Integrierte Lösungsansätze werden massiv zum Strukturwandel beitragen“, beschreibt Pfnür die Situation. Das Outsourcing der immobilienwirtschaftlichen Dienstleistungen sei bei vielen Unternehmen eine Reaktion auf den Strukturwandel. Die komplexer werdenden Bedingungen stelle das CREM zunehmend vor die Notwendigkeit, externe Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Daher sei der Austausch beider Seiten von enormer Bedeutung: „Die Unternehmen müssen den Bedarf formulieren und die Immobilienwirtschaft muss zuhören“, fasst Pfnür zusammen. Ihren Abschluss fand die Konferenz bei der gemeinsamen Abendveranstaltung im großen Saal der Orangerie, wo sich der intensive Austausch der Konferenzteilnehmer weiter fortsetzte.

Ein Dankeschön richten die Veranstalter an die Sponsoren Apleona, Bayer, Aurelis, TME und Siemens, die mit ihrem Engagement das anregende Veranstaltungsformat ermöglicht haben. Die Veranstalter freuten sich über die um rund ein Drittel gestiegene Teilnehmerzahlen und sehen darin ein steigendes Interesse an dem fachlichen Austausch.





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