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06.10.2017 Logix Award 2017 geht an das Still Logistikzentrum in Hamburg

Rund 140 geladene Gäste aus der Logistikimmobilienbranche verfolgten am Abend des 4. Oktober 2017 auf der Expo Real die feierliche Logix-Verleihung. In diesem Jahr ging der Logix Award an die ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG und zeichnet das Still Logistikzentrum in Hamburg-Billbrook als herausragende Logistikimmobilien-Entwicklung der letzten zwei Jahre aus. Neben dem Logix Award wurde erstmalig ein Sonderpreis für City-Logistik-Entwicklungen verliehen. Diese Auszeichnung erhielt die Deutsche Post DHL CREM GmbH für das Konzept DHL MechZB-Netzwerk.

Der Logix Award wird als Auszeichnung für herausragende Logistikimmobilien-Entwicklungen seit 2013 alle zwei Jahre von einer unabhängigen Jury vergeben. Es werden nur Logistikimmobilien berücksichtigt, die in besonderer Weise den Ansprüchen von Nutzern und Investoren gerecht werden, sich zudem durch städtebauliche, ökologische und soziale Aspekte auszeichnen und in Deutschland realisiert worden sind.

Logix Award für Brownfield-Entwicklung

Das Still Logistikzentrum in Hamburg-Billbrook, das im Sommer 2017 in Betrieb ging, ist ein vorbildliches Beispiel für die Sanierung eines belasteten ehemaligen Industriegrundstücks und überzeugte die Jury vor allem damit von seiner Preiswürdigkeit. Das herausfordernde Brownfield-Projekt wurde durch die lösungsorientierte Zusammenarbeit von Umwelt- und Wirtschaftsbehörden, Projektentwickler, Nutzer und Grundstückseigentümer möglich. Der Nutzer Still GmbH, Anbieter maßgefertigter innerbetrieblicher Logistiklösungen (Gabelstapler, Lagertechnik etc.), konnte damit in unmittelbarer Nähe zum Stammsitz und in innenstadtnaher Lage Synergien in seiner Logistik erzielen. Still bündelt hier die bisher dezentral im Gewerbegebiet Billbrook angesiedelten Bereiche Großteilelager und Fahrzeugversand. Durch den revitalisierten Standort war es möglich, die rund 160 Arbeitsplätze in diesem Bereich zu erhalten.

Der Gebäudekomplex umfasst zwei Hallen mit einer Gesamtfläche von ca. 30.000 Quadratmetern auf einem Grundstück von ca. 43.000 Quadratmetern, das komplett versiegelt wurde. Die Logistikanlage ist nach sozialen und ökologischen Standards errichtet worden und hat das Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. ECE hat sie nach nutzerspezifischen Kriterien geplant und gleichzeitig eine hohe Drittverwendungsfähigkeit sichergestellt. Rund 30 Millionen Euro investierte die ECE in den Bau. Eigentümer des neuen Logistikzentrums ist Deka Immobilien. Das Projekt gilt zudem als erster Meilenstein des Stadtentwicklungsprogramms „Elbaufwärts an Elbe und Bille“.

Prof. Dr. Christian Kille, Professor für Handelslogistik an der Hochschule Würzburg und Vorsitzender der Logix-Jury, hob in seiner Laudatio hervor: „Die Jury hat vor allem die intensive und konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten beeindruckt, die dieses beispielhafte Ergebnis erzeugt hat: Eine bebaute Brachfläche mit ungünstigem Zuschnitt, enormen Altlasten im Boden und einer quer verlaufenden Hochspannungsleitung, die einer erneuten produktiven Nutzung zugeführt werden konnte und dem Mieter und seinen Mitarbeitern eine langfristige wirtschaftliche Perspektive am Standort sichert.“

Sonderpreis City-Logistik

Neben dem Logix Award für die herausragende Logistikimmobilie wurde in diesem Jahr erstmalig ein Sonderpreis für neue City-Logistik-Konzepte vergeben. Der Preis ging an die Deutsche Post DHL CREM GmbH für ihr Konzept „DHL MechZB-Netzwerk“. Prof. Kille erläuterte die Bewandtnis des Sonderpreises: „Die Jury hat bei der Bewertung der eingereichten Projekte festgestellt, dass es interessante neue Konzepte für Logistikimmobilien zur Ballungsraumversorgung gibt. Sie fallen aus dem typischen Raster, ihre Bedeutung steigt aber vor allem durch die Anforderungen, die der wachsende E-Commerce stellt. Dem wollten wir Rechnung tragen.“

Das Konzept DHL MechZB-Netzwerk der Deutsche Post DHL CREM GmbH bildet mit seinen inzwischen rund 80 realisierten Umschlaganlagen einen wesentlichen Bestandteil des neuen Paketkonzepts von DHL, das auf die Steigerung der Leistungsfähigkeit in der Paketproduktion abzielt. Es ergänzt die 34 Hubs (Paketzentren) und rund 200 Zustellbasen des Paketdienstes. Das Konzept umfasst Logistikanlagen in standardisierter Bauweise in verschiedenen Größen. Sie liegen bevorzugt in stadtnahen Lagen, in maximal sechs Kilometern Entfernung zur Autobahn. Damit unterstützen sie das Ziel des Konzerns, bis 2050 mithilfe von E-Mobilität eine CO2-freie Paketzustellung zu erreichen. Die Anlagen werden häufig auf Brownfields mit umfassenden Lärmschutz- und Artenschutz-Maßnahmen wie z. T. Lärmschutzwänden, Gründächern, Ersatzhabitaten etc. errichtet. Die MechZB beinhalten innovative Sortiertechniklösungen und erhöhen somit die Zustellgeschwindigkeit. Prof. Kille hob hervor: „Die Deutsche Post DHL hat bereits in 2011 mit dem Ausbau und der Neustrukturierung des Paketnetzes begonnen, damit war der Konzern Vorreiter. Die MechZB, die zu einer eigenen Investment-Gattung geworden sind, stellen eine überzeugende Antwort auf das anhaltende E-Commerce-Wachstum und die steigenden Paketmengen dar.“

Weiterentwickeltes Verfahren

Die Sieger-Projekte wurden in diesem Jahr anhand eines weiterentwickelten Auswahlverfahrens gewählt. Dr. Malte-Maria Münchow, Sprecher der Logix-Initiative, erläutert: „Das gegenüber dem Logix Award 2015 weiter entwickelte Auswahlverfahren mit einer aktiven Marktanalyse und einer mehrstufig aufgebauten Bewerbungsphase hat sich bewährt. Die Arbeit der Jury wurde so zwar nicht einfacher, dafür konnten sämtliche Projekte aber eingehender und auf Basis von noch mehr Fakten verglichen und bewertet werden.“

Für den Logix Award 2017 erstellte eine Arbeitsgruppe der Hochschule Würzburg unter der Leitung von Prof. Kille zunächst eine Liste der relevanten Projektentwicklungen für den Zeitraum seit der Vergabe des letzten Logix Award 2015. Nach einer ersten Auslese erhielten daraufhin 60 Projekte eine Einladung zur Bewerbung. Die Arbeitsgruppe qualifizierte aus den eingegangenen 24 Bewerbungen schließlich 13 Immobilien anhand eines sogenannten „Kleinen Kriterienkatalogs“ mit begleitenden Dokumenten wie Lageplan, Grundriss, Baubeschreibung sowie einer Begründung für die Preiswürdigkeit der Immobilienprojekte für die Shortlist. Diese 13 Finalisten wurden von der unabhängigen Jury, der Architekten, Bauplaner, Wissenschaftler, Logistikimmobiliennutzer und Eigenentwickler sowie Vertreter von Immobilien- und Logistikmedien angehören, intensiv diskutiert und bewertet, bis diese schließlich die endgültige Entscheidung über die Preisvergabe traf.

Die Sieges-Trophäen, die auf der Expo Real an die Gewinner übergeben wurden, bestehen aus den sechs Baumaterialien einer typischen Logistikimmobilie, nämlich aus Glas, Metall, Beton, Kunststoff, Holz und Naturstein. Sie ist ein wertvolles Unikat, gefertigt in sorgfältiger Handarbeit, für jede Verleihung aufs Neue. Bisherige Preisträger waren 2013 die Projekte Schnellecke Duisport in Duisburg und Multicube Pfenning Logistics in Heddesheim sowie 2015 die Immogate AG mit ihrem Logistikzentrum in Parsdorf bei München.







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