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17.03.2015 MIPIM 2015: Investoren auf der Jagd nach Projekten

Das neue Vertrauen in die internationale Immobilienwirtschaft, das bereits auf der letztjährigen MIPIM beobachtet werden konnte, wuchs auf der gerade zu Ende gegangenen Messe 2015 weiter und zeigte sich in einem deutlichen Zuwachs der Delegationen aus den wichtigsten europäischen Ländern, Nordamerika und der Türkei.

Die MIPIM konnte ihre Position als DIE internationale Messe für den gesamten Immobilienmarkt weltweit durch die Teilnahme von 22.000 Delegierten aus 93 Ländern, darunter 4.500 Investoren, bestätigen. Es wurde deutlich, dass im Jahr 2015 eine starke Investmentaktivität im Immobilienbereich zu erwarten ist.

Ein Thema in den Messehallen war die Tatsache, dass Investoren zur Zeit zwar viel Geld zur Verfügung haben, jedoch nur eine geringe Zahl von hochwertigen Objekten suchen, was zu einem erhöhten Interesse an zuvor als Sekundärstädte betrachteten Standorten oder an Spezialimmobilien wie z. B. Logistik- und Hotelimmobilien führt.

Mittlerweile sind Lebens- und Aufenthaltsqualitätsfaktoren weit oben auf der Prioritätenliste, sowohl von Stadtverwaltungen als auch von Entwicklern und Managern von Büroimmobilien.

In einem immer stärker wettbewerbsorientierten Markt schließen sich Städte und Stadtverwaltungen überall in der Welt mit ihren Nachbarn zusammen, um sich gemeinsam zu vermarkten und gemeinsame Entwicklungsstrategien zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Transportinfrastruktur.

Eines der ambitioniertesten europäischen Stadtentwicklungsprojekte ist Grand Paris, ein massives Programm, das bis 2030 läuft. Das Ziel ist, durch ein neues Transportsystem sowie den Bau von Wohn- und Gewerbeimmobilien in und um Paris herum, eine nachhaltige, kreative Stadt zu entwickeln.

Grand Paris präsentierte sich auf der MIPIM mit dem Ziel, internationale Investoren zu gewinnen. „Alle wichtigen Städte sind auf der MIPIM vertreten und befinden sich zeitweise im Wettstreit um das Interesse der Investoren. Nicht hier zu sein, wäre die Botschaft an die Welt, dass wir nichts anzubieten haben“, kommentierte Chiara Corazza, Geschäftsführerin der Great Paris Investment Agency.

In dieser neuen Welt der städtischen Allianzen präsentierten sich auch mehrere britische Städte wie Liverpool und Manchester gemeinsam mit ihren Nachbarn auf der MIPIM. Auch die Region der Stadt Leeds und Birmingham sind auf der Suche nach Investoren.

Istanbul zeigte auf der MIPIM ein atemberaubendes 96 m² großes interaktives Stadtmodell, an dem Messebesucher Schlange standen. Ibrahim Caglar, Präsident der Istanbuler Handelskammer, berichtete, dass in der Stadt und ihren Vororten 40 Großprojekte im Gange sind, die 28 Milliarden Euro Investment benötigen.

Zu den türkischen Städten auf der Messe gehörten auch Antalya, das Investoren für seine Entwicklungsprojekte Konyaalti Coast und Kepezalti sucht, sowie Balikesir, das Entwicklungen in den Bereichen Logistik, Industrie und Tourismus plant. Insgesamt waren 228 türkische Firmen in Cannes vertreten - ein Anstieg von 32% gegenüber 2014.

Auf der MIPIM gab es in diesem Jahr einen Zuwachs von 15,3% (219 Firmen) aus den USA und von 80% aus Kanada (72 Firmen), der auch durch einen neuen US-Pavillon (organisiert von der NAR) und einen kanadischen Pavillon mit 17 kanadischen Städten reflektiert wurde. Auf diesen Pavillons waren große Städte und Regionen wie Miami, Birmingham, Illinois, Toronto, Ottowa, Montreal, Edmonton, Hamilton, Charlottetown, Perth County, Haldimand County und Durham, die auf der Suche nach Investoren sind.

Investoren aus Kanada und den USA wie der Rentenfonds ERS (Employees Retirement System) aus Texas, der auf der Suche nach Investmentmöglichkeiten in Südamerika, Asien - insbesondere Indien aber auch der Türkei - ist, sowie Blackstone, Carlyle, WP Carey, Lone Star, Ivanhoe Cambridge und der Rentenfonds Healthcare of Ontario, die in Europa sehr aktiv sind, waren auf der diesjährigen MIPIM vertreten.

“In diesem Jahr hat uns das Wachstum der US-amerikanischen Delegation sehr erfreut und optimistisch gestimmt”, sagte Filippo Rean, Direktor der Real Estate Division der Reed MIDEM (Veranstalter der MIPIM). “Durch die Wichtigkeit des US-Binnenmarktes, der wirtschaftlichen Lage des Landes und die Größe der US-Investment-Fonds gibt es ein riesiges Potential, die amerikanische Präsenz auf der MIPIM künftig zu erhöhen. Wir beabsichtigen sicherzustellen, dass sich die Wichtigkeit des US-Immobilienmarktes auf der MIPIM widerspiegelt.”

Zwei Monate vor Eröffnung der ersten MIPIM Japan in Tokio (20. – 21. Mai) war eine starke japanische Delegation, angeführt von Kisaburo Ishii, Vize-Minister des Ministeriums für Land, Infrastruktur und Transport, auf der Suche nach Investmentmöglichkeiten in Übersee, stellte aber auch das Investmentpotential des eigenen Landes insbesondere im Hinblick auf die Olympiade 2020 in Tokio vor.

Vielbesprochen war auf der diesjährigen MIPIM der Fokus auf die digitale Revolution – von Smart Cities bis zur Nutzung von Big and Open Data für Crowdfunding und Sharing Economy.

“Investoren sind sich nicht zwingend der Datenrevolution an sich, wohl aber der Erträge und des Geldflusses bewusst. Um Mieter anzuziehen, müssen Vermieter ihre Gebäude in Orte verwandeln, in denen Menschen leben, arbeiten und Kontakte knüpfen wollen. Dies führt zu Mieterzufriedenheit und damit zu einer höheren Bewertung“, berichtete Christophe Dumas, Technical & Innovation Director von Sogeprom dem MIPIM Publikum.

“Die Digitale Revolution hatte bereits einen wichtigen Einfluss auf internationale Industriezweige wie Transport, Tourismus und Pflege“, so Filippo Rean von der Reed MIDEM. „Dies ist erst der Anfang, aber die Digitalisierung wird eine immer stärkere Rolle in der Immobilienwirtschaft spielen, z. B. mit dem Wachstum von Crowdfunding. Daher hat die MIPIM die Pflicht, die digitale Welt mit der Immobilienbranche zusammenzubringen.“


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