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02.11.2016 Neubaupreise steigen – Markt reguliert sich ohne staatliche Eingriffe

Die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser sind auch im September 2016 weiter gestiegen: Nach knapp 2,5 Prozent in den beiden Vormonaten legten die Preise im September um 1,96 Prozent zu. Auch die Bestandsimmobilien entwickelten sich ähnlich wie in der jüngsten Vergangenheit: Ihr Indexwert sank weiter – dieses Mal um 1,30 Prozent. Preise für Eigentumswohnungen hingegen reduzierten sich laut der aktuellen Auswertung des EUROPACE Hauspreis-Index EPX erstmals seit Monaten mit einem Minus von 1,11 Prozent wieder leicht.

„Zwei unserer drei Teil-Indizes zeigen im September rückläufige Preise, auch der Gesamtindex geht leicht zurück“, so Thilo Wiegand, Vorsitzender des Vorstands der Europace AG. „Von einer Immobilienblase kann also keine Rede sein.“ Das hält den Gesetzgeber jedoch nicht davon ab, den durch die Einführung der in Deutschland besonders streng ausgelegten Wohnimmobilienkreditrichtlinie gebeutelten Markt durch zusätzliche Regulierungspläne in Aufruhr zu bringen: Zukünftig sollen Beamte der BaFin entscheiden können, wann eine Immobilienblase droht und dann die Vergabe von Immobiliendarlehen massiv reglementieren dürfen. Woran das Drohen eine Blase festgemacht werden soll, ist dabei nicht klar. Wie auch – ist diese Frage doch auch in der Wissenschaft höchst umstritten.

In Deutschland wird konservativ finanziert – keine weitere Regulierung notwendig
„In Deutschland wird weiterhin sehr konservativ finanziert. Dafür sorgen sowohl die Darlehensgeber als auch die Darlehensnehmer selbst“, erklärt der EUROPACE-Vorstand. „Daher besteht überhaupt kein Bedarf für weitere Regulierung.“ So werden in Deutschland sehr lange Zinsbindungen vereinbart, um mögliche Zinsänderungsrisiken zu minimieren. Zudem wird bei Darlehensabschluss eine immer höhere anfängliche Tilgung gewählt, um die niedrigen Zinsen zur schnelleren Rückzahlung des Darlehens zu nutzen. Die durchschnittliche Zinsbindung der über die EUROPACE-Plattform vermittelten Immobiliendarlehen liegt momentan bei rund 14,5 Jahren; die durchschnittliche Tilgung bei knapp 3,2 Prozent. Beide Werte sind in den letzten Monaten und Jahren kontinuierlich gestiegen.

„Beide – Kunde und Kreditgeber – haben ein gemeinsames Interesse, dass das Darlehen auch langfristig bedient werden kann. Da braucht es keine weiteren staatlichen Eingriffe“, ist sich Wiegand sicher. „Diese würden nur dazu führen, dass weniger Privatpersonen zu Eigentümern werden. Der Wohnraum wird aber so oder so benötigt. Also bauen Wohlhabende oder Institutionelle und Privatpersonen müssen weiterhin mieten. Ist das im Sinne des Verbrauchers – und ist es das, was der Gesetzgeber erreichen möchte?“




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