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28.10.2016 Anreize für Wohnraumschaffung durch Aufstockung und Ausbau

Haus & Grund Frankfurt am Main e. V. und Haus & Grund Hessen fordern Anreize und Erleichterungen für private Eigentümer, die bereit sind Wohnraum durch Ausbau von Dach- und Kellergeschossen sowie Aufstockung auf ihren Gebäuden zu schaffen. Anlass ist der „Tag des Privaten Eigentums“ mit einer Podiumsdiskussion und einem „Tag der offenen Tür“ bei Haus & Grund Frankfurt.
Bestätigt fühlt sich Jürgen H. Conzelmann, Vorsitzender von Haus & Grund Frankfurt am Main, in seiner Forderung durch die Studie einer hessischen Hochschule, der TU Darmstadt, gemeinsam mit dem Pestel-Institut Hannover, die in diesem Jahr vorgestellt wurde. Danach können in Deutschland mehr als 1,5 Mio. zusätzliche Wohnungen durch Dach-Aufstockung entstehen, gerade in Großstädten, Ballungsräumen und Universitätsstädten. An den Bund geht hier die Forderung nach Sonderabschreibungen für Aufstockungen. Deren Vorteil: Es wird sparsam mit Ressourcen umgegangen und kein zusätzliches Bauland verbraucht. Durch Aufstockungen ließe sich auch der Energiebedarf in den darunter liegenden Geschossen reduzieren. „Um dieses große Potential zu nutzen, müssten jedoch baurechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, beim Verzicht auf zusätzliche Stellplätze oder der Anpassung von Bebauungsplänen, die Trauf- und Firsthöhen bisher beschränken“. Diese Forderungen richten sich neben dem Bund an die Bundesländer wie Hessen und an die Kommunen wie Frankfurt.

Die Brisanz der Forderung der beiden Haus & Grund-Verbände wird ebenso unterstützt durch eine Studie von Prognos und der Allianz Versicherung, welche gleichfalls 2016 präsentiert wurde. Bei gleichbleibender Bautätigkeit von 200.000 Wohnungen jährlich würden im Jahre 2030 rund 1 Mio. Wohnungen in Deutschland fehlen. Dabei hätten die Wanderungsbewegungen innerhalb Deutschlands in Richtung der Ballungsräume und Schwarmstädte eine größere Bedeutung als die Zuwanderung nach Deutschland insgesamt.

„Das beste Mittel gegen Wohnungsmangel und hohe Mieten gerade im Ballungsraum ist der Neubau von Wohnungen. Wenn allerdings Flächen in der Stadt knapp sind, muss das Baurecht ermöglichen, dass man in die Höhe geht“. Hier seien sowohl das Land als auch die Kommunen gefragt, meint Conzelmann. Bestes Beispiel sei die nicht mehr zeitgemäße Stellplatzverordnung, die Wohnungsbau in der Stadt verteuere und verhindere. Neben Grunderwerbsteuer und Grundsteuer seien Land und Kommunen auch mit vielen Bauvorschriften und Begrenzungen von Bebauungsplänen an der Verteuerung von Wohnraum entscheidend beteiligt, fährt der Frankfurter Vorsitzende fort.

„Wir müssen die Ergebnisse von Forschung und Praktikern ernstnehmen und Anreize bei Aufstockungen sowie Dach- und Kellergeschossausbauten der privaten Eigentümern setzen, die über 85% des gesamten hessischen Wohnraumbestandes verfügen“.

Wenn bei der angekündigten Novellierung der Frankfurter Stellplatzsatzung wirklich der Nachweis beim Ausbau von Dach- und Kellergeschosswohnungen entfalle, sei dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die bei Sozialwohnungen in Aussicht gestellten Erleichterungen bei Stellplätzen sollten dann allerdings für alle Bauvorhaben gelten, so abschließend Jürgen H. Conzelmann.




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