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03.10.2016 Retailer begegnen Online-Handel mit neuen Store-Formaten

Die Anforderungen für stationären Einzelhandel verändern nicht nur den Marktauftritt, sondern auch das Erscheinungsbild der Läden. Das erfolgreiche Management von Beschaffung, Verfügbarkeit und Sortiment sowie gute Standorte, Personal und Preise genügt nicht mehr. Der Think Tank des German Council, in der u. a. auch COMFORT- Chefresearcher Olaf Petersen vertreten ist, hat vier Trendstore-Typen analysiert:

Flagship Stores fungieren als Leuchtturm in der Standortpolitik der Retailer bzw. Marken. Hinsichtlich Innenarchitektur, Ausstattung, Größe, Belegschaft und Sortiment heben sie sich deutlich vom übrigen Filialnetz ab. Im Fokus steht die Inszenierung von Marke und Produkt. Folgerichtig ist die Standortwahl: ausschließlich die Top 1A-Lage von bedeutenden Städten bzw. Metropolen.

Kennzeichnend für Concept Stores ist die Fokussierung auf eine Zielgruppe statt einer Produktgruppe. Einzelprodukte unterschiedlicher Labels und aus verschiedenen Produktgruppen werden zu einem übergreiffenden Sortiments-Mix kombiniert. Schwerpunkte sind Design, Trendartikel, Individualität oder Luxus. Inspiration und Erlebnis begünstigen Cross Selling-Effekte. Das Interior Design ist das Gegenteil von Mainstream und die Standorte sind meist Nebenlagen von High Streets oder Szeneviertel.

Pop up-Stores sind kurzzeitig angemietete Läden mit einer speziellen Ladenbaustrategie. Es wird zwar Wert auf Attraktivität gelegt, jedoch weniger Aufwand betrieben. Somit ist der experimentelle Charakter Programm im Sinne eines gezielt und kostengünstig inszenierten Testumfelds. Höchste Flexibilität besteht beim Standort. Das Storekonzept ist zwar eher in Großstädten zu finden, aber es können auch mobile Verkaufsräume, Container oder zwischengenutzte Läden in Geschäftsstraßen jeglicher Stadtgröße sein oder auch Galerien, Fabrikhallen oder Festivals. Eine Sonderform ist der Pop in Store, ein befristetes „Shop in Shop-Konzept“.

Offprice-Stores sind wiederum eine Spezialform des Fachdiscounters. Architektur und Gestaltung sind schlicht und kostengünstig. Die Warenpräsentation findet ähnlich zu Discountern auf engstem Raum statt. Der Standort ist meist preiswert und alle Stadtgrößen kommen in Betracht, z. B. Gewerbegebiete und Fachmärkte im Umland mit guter Verkehrsanbindung. Eine Sonder-rolle nimmt das Offprice-Konzept TK Maxx ein, das Standorte nur in Groß- und Mittelstädten und meist in Lagen mit hohen Passantenfrequenzen eröffnet.

Am Beispiel von Köln werden im Whitepaper die Lagepräferenzen der Store-Formate aufgezeigt. Welche Relevanz die Store-Formate in der heutigen Einzelhandelsrealität bereits haben, wird am Standort-Screening deutlich. Die Kartierung gibt einen Überblick zur Verteilung der verschiedenen Formate im März 2016. Die Adressen der befristeten Pop-Up Stores markieren Standorte, die in den letzten 4 Jahren einmal oder mehrmals belegt waren.

Es wird deutlich, wie präsent alle Store-Typen im Stadtbild von Köln sind. Die Flagship Stores konzentrieren sich in der hochpreisigen A-Lage. Die meisten Concept Stores befinden sich im Belgischen Viertel, wo diese zur Prägung des Szenebezirks beitragen. Weitere Häufungen gibt es in der Südstadt und in Ehrenfeld.

Bei den Pop-Up Stores sind zwei Strategien erkennbar. Zum einen sind das Standorte im hippen Belgischen Viertel und deren Umfeld sowie in der Nähe zu Concept Stores. Zum anderen gibt es viele Standorte nahe des innerstädtischen Neumarktes. Auch einige Offprice Stores haben sich in hochfrequentierten Innenstadtlagen angesiedelt. Doch die Standortpräferenzen variieren recht stark zwischen den verschiedenen Läden: es gibt zahlreiche Standorte an Hauptstraßen innerhalb des Kölner Gürtels. Einige Filialisten siedelten sich nicht in Köln, sondern außerhalb in Fachmarktagglomerationen oder Solitärstandorten angrenzender Kommunen an. Das Whitepaper „Navigator für neue Store-Formate“ steht beim EHI und GCSC zum Download bereit.




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