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11.08.2016 Immobilienmärkte trotzen politischen und wirtschaftlichen Stürmen

Die weltweit größten gewerblichen Immobilienmärkte haben die politischen und wirtschaftlichen Stürme 2016 bislang vergleichsweise gut verkraftet. Die Fundamentaldaten sind in den meisten Märkten solide, die Nutzernachfrage der Unternehmen relativ gut, vor allem in den Vereinigten Staaten und Kontinentaleuropa. Während dort größtenteils business as usual vorherrscht, ist UK und hier besonders der größte Markt, London, in Folge der Brexit-Entscheidung von Unsicherheit und Zurückhaltung geprägt. Deutliche Rückgänge der Aktivitäten auf dem Vermietungsmarkt sind zu beobachten und das Aufschieben von Transaktionen deutet auf eine vorsichtigere Investmentstrategie hin. In den asiatischen Märkten ist es vor allem China, dessen Stimmung und Aktivität auf dem Immobilienmarkt durch die Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartung, dass die Regierung die Kreditvergabe zügeln wird, beeinflusst wird.

Unter anderem zu diesen Ergebnissen kommt die neueste Ausgabe des JLL Reports „Global Market Perspective“. Daraus nachfolgend einige Zahlen zum Investment- sowie Büro-Vermietungsmarkt.

WELTWEIT wurden 155 Mrd. US-Dollar im 2. Quartal 2016 investiert. Damit summiert sich das Halbjahresvolumen 2016 auf insgesamt 292 Mrd. USD, das sind 10% weniger als im Vorjahreszeitraum. JLL geht davon aus, dass sich das Transaktionsvolumen 2016 10 – 15 % unter den Vorjahreswerten bewegen wird. Die letzte Prognose für das Gesamtjahr (April 2016: rund 700 Mrd. USD) wurde zwar mittlerweile auf rund 600 Mrd. USD korrigiert, trotzdem könnte damit eines der besten Jahre seit Beginn der statistischen Erfassung (2003) weltweiter Transaktionsvolumina durch JLL bilanziert werden.

Mit 57 Mrd. USD im zweiten Quartal blieben Transaktionsvolumina in EUROPA auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Die bis zur Jahresmitte addierten 109 Mrd. USD entsprechen im Jahresvergleich einem leichten Rückgang von 5 % (sowohl in US-Dollar als auch in Euro). Während in UK in lokaler Währung ein Minus in H1 2016 von rund einem Viertel gegenüber dem Vorjahr verzeichnet wurde (-28 % in USD), legten Frankreich, Skandinavien und Mittel-/Osteuropa zu. Die deutschen Investmentmärkte kennzeichnet derzeit ein starker Angebotsmangel an Core-Produkten bei hoher Nachfrage und hoher Liquidität.

Das Halbjahresergebnis in der REGION AMERIKA lag bei 130 Mrd. USD (Q 2: 69 Mrd. USD) und damit um 15 % unter dem Volumen des entsprechenden Vorjahreszeitraum. Es war der höchste Rückgang unter den drei Regionen, dabei tendiert der US-amerikanische Markt mittlerweile wieder aufwärts, bewegt sich aber im Halbjahresvergleich noch 16 % im Minus. Auch Brasilien und Mexiko mussten weitere Einbußen hinnehmen, Kanada performte dagegen im Plus.

Trotz eines der größten Deals weltweit (Verkauf des Asia Square Tower 1 in Singapur) bliebt die Investmentaktivität im ASIATISCH-PAZIFISCHEN RAUM gedämpft. 28 Mrd. USD wurden von April bis Ende Juni investiert, mit insgesamt 54 Mrd. USD in den ersten sechs Monaten, damit 4 % weniger als im ersten Halbjahr 2015. Neben Singapur meldeten Australien und Südkorea ansteigende Volumina, in China und Japan waren Transaktionsvolumina rückläufig.

Lesen Sie im englischsprachigen JLL-Onlineauftritt zum Global Market Perspective zum Thema Investmentmarkt weiter unter http://www.jll.com/gmp/market-perspective/investment

Auch auf den globalen Bürovermietungsmärkten ist ein leichter Umsatzrückgang zu bilanzieren. In der ersten Jahreshälfte lag das Vermietungsvolumen 4 % unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Allerdings ist auch zu konstatieren, dass im Vergleich der beiden Quartale im laufenden Jahr zwischen April und Ende Juni 14 % mehr Flächen vermietet wurden als in den drei vorangegangenen Monaten. Während sich in UK und China stark fallende Vermietungsvolumina beobachten ließen, erwiesen sich die Entwicklungen in Japan (beispielsweise Tokyo + 93 %) und Kontinentaleuropa als äußerst robust, darunter etwa Mailand (+29 %), Paris (+20 %) oder auch Berlin (+25 %), Frankfurt (+23 %) und München (+25 %).

Für das Gesamtjahr 2016 hat JLL seine Prognose für das weltweite Vermietungsvolumen angepasst: nach einem prognostizierten Zuwachs von 5 % gegenüber 2015 (40,9 Mio. m²) zu Anfang des Jahres wird mittlerweile eher von einem Rückgang in ähnlicher Höhe ausgegangen. Dies betrifft alle drei Regionen gleichermaßen.

Infolge des weiter sinkenden Büroflächenangebots verzeichnet die Leerstandsquote über alle Märkte hinweg einen leichten Rückgang um 10 Basispunkte auf 12,1 %, dem niedrigsten Wert seit Ende 2008. Die Quote wird sich bis zum Jahresende relativ stabil bei rund 12 % bewegen. Während es zu einer weiteren Abwärtstendenz in den USA und Europa kommen könnte, dürfte in der asiatisch-pazifischen Region eher ein leichtes Wachstum zu beobachten sein.

Das eingeschränkte Büroflächenangebot sorgt auch dafür, dass die Mietpreise in den wichtigsten Büromärkten weltweit weiter aufwärts tendieren. Durchschnittlich ist ein Plus gegenüber dem 1. Quartal 2016 von 5,1 % zu notieren. Es gibt Anzeichen für eine Verlangsamung des Mietpreisanstiegs auf rund 3 % bis zum Jahresende.





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