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11.08.2016 Trotz Bremse: Mieten in bayerischen Großstädten bis 15 % gestiegen

Trotz Einführung der Mietpreisbremse vor gut einem Jahr sind die Mieten in München und Neu-Ulm im Vergleich zum Vorjahr um je 15 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Mietpreisanalyse von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale, in 17 bayerischen Großstädten. Basis für die Auswertung sind die jeweils im 1. Halbjahr 2014, 2015 und 2016 auf immowelt.de angebotenen Wohnungen und Häuser – inklusive Neubauten und kernsanierten Objekten –, für die die Mietpreisbremse nicht gilt. Eine Tendenz kann dennoch abgeleitet werden: Wer in den analysierten bayerischen Großstädten eine Wohnung sucht, muss aktuell fast überall höhere Mieten einplanen als vor einem Jahr.

München bleibt Rekordhalter, Neu-Ulm zieht an

Die bayerische Landeshauptstadt verzeichnet von 2015 auf 2016 mit 15 Prozent einen drastischen Anstieg auf aktuell 17,30 Euro pro Quadratmeter (Median). Die große Nachfrage durch gleichbleibend starken Zuzug schlägt sich in hohen Preisen nieder. Der Neubau kann dieser Entwicklung bislang nicht ausreichend entgegenwirken. Gründe hierfür sind unter anderem strenge Regularien und der Mangel an freiem Bauland.

In Neu-Ulm stiegen die Mieten zwischen 2014 und 2015 bereits um 11 Prozent – seit dem vergangenen Jahr sind die Preise sogar nochmals um 15 Prozent auf 10,20 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Mit geringer Arbeitslosigkeit und hervorragenden Karriere- und Arbeitsbedingungen zieht die „Innovationsregion Ulm“ besonders junge Familien an. Die Folge: Die seit Jahren steigende Bevölkerungszahl lässt die Mieten weiter steigen.

Ingolstadt und Landsberg am Lech legen deutlich zu

Auffällig in der Auswertung sind Ingolstadt und Landsberg am Lech. Beide Städte zeigten sich im vergangenen Jahr recht preisstabil (+3 bzw. -2 Prozent). In diesem Jahr weist Ingolstadt allerdings einen Sprung um 14 Prozent auf (11,40 Euro) und auch in Landsberg am Lech (9,40 Euro) steigen die Preise um satte 12 Prozent. In beiden Städten machen sich wirtschaftliches Wachstum und die Attraktivität als Alternative zum teureren München bemerkbar.

Geringer Anstieg in Rosenheim und Würzburg

Ein geringerer Anstieg als im Vorjahr ist in Rosenheim (9,60 Euro) und Würzburg (9,80 Euro) erkennbar. Hier liegt das Preisplus bei 3 beziehungsweise 2 Prozent und damit deutlich unter den Vorjahreswerten (+9 und +12 Prozent). Angesichts des recht hohen Preisniveaus kann man hier von einer Verschnaufpause ausgehen. Wie lange diese anhält, hängt von der weiteren Bevölkerungsentwicklung, aber auch von der Neubautätigkeit ab.

Mietpreisbremse

Seit dem 1. Juni 2015 können die Bundesländer für Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt die Mietpreisbremse verhängen. Bei Wiedervermietung von Bestandsimmobilien darf die Miete höchstens auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmiete zuzüglich 10 Prozent angehoben werden. Allerdings gibt es Ausnahmen: Neubauten sowie umfassend sanierte Wohnungen sind vom Gesetz nicht betroffen. Außerdem gilt der Bestandsschutz: Kein Vermieter muss die Miete senken – auch nicht, wenn er die Wohnung neu vermietet.

Berechnungsgrundlage

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise (Nettokaltmieten bei Neuvermietung) waren 63.100 auf immowelt.de inserierte Angebote. Enthalten sind Neu- und Bestandsbauten, sanierte und nicht sanierte Objekte. Die Preise geben jeweils den Median der in den 1. Halbjahren 2014, 2015 und 2016 angebotenen Mietwohnungen und -häuser wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.




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