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27.07.2016 Vergleichsweise stabile Entwicklung auf dem Berliner Logistikmarkt

Der Flächenumsatz des Berliner Logistikmarkts erreicht im ersten Halbjahr ein Volumen von 165.000 m². Gegenüber dem, allerdings schwachen, Vorjahresergebnis entspricht dies einer Steigerung von knapp 9 %. Der langjährige Durchschnitt wird dagegen um rund 7 % verfehlt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Verantwortlich für diese vergleichsweise stabile Entwicklung auf moderatem Niveau ist in erster Linie das Fehlen von Großabschlüssen über 20.000 m²“, sagt Christopher Raabe, Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Dagegen war gerade in den kleinen und mittleren Marktsegmenten eine rege Nachfrage zu verzeichnen. Bei den beiden bislang größten Abschlüssen handelt es sich um knapp 14.000 m² des Versandhändlers Amazon im Dock 100 in Berlin-Tegel sowie um gut 15.000 m² eines weiteren E-Commerce Unternehmens in Berlin-Schönefeld.“ Der Eigennutzeranteil liegt mit gut 8 % auf einem sehr niedrigen Niveau und deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Der bereits im ersten Quartal zu beobachtende hohe Anteil von Neubauflächen hat sich mit knapp 44 % auch zum Halbjahr bestätigt.

Die traditionell breite Streuung auf unterschiedliche Branchengruppen hat sich im ersten Halbjahr deutlich zu Gunsten von Handelsunternehmen verschoben. Ihr Anteil am Umsatz beläuft sich auf knapp 61 %. Dabei standen vor allem E-Commerce-Unternehmen im Blickpunkt, die für zwei Drittel des Ergebnisses verantwortlich sind. Auf dem zweiten Platz liegen mit weitem Abstand Produktionsunternehmen, die 17,5 % beitragen. Bemerkenswert ist der mit 13 % ausgesprochen niedrige Anteil der Logistikdienstleister, die im langjährigen Schnitt bei rund einem Drittel liegen. Dies ist aber nicht nur auf eine im ersten Halbjahr relativ geringe Nachfrage zurückzuführen, sondern resultiert auch aus einigen nicht umgesetzten Gesuchen, für die zu dem Zeitpunkt keine passenden Flächenangebote vorhanden waren.

Wie lebhaft der Markt insgesamt war, zeigt sich auch daran, dass rund ein Viertel des Umsatzes auf Verträge bis 3.000 m² entfällt. Nur knapp dahinter folgt die Größenklasse zwischen 8.000 und 12.000 m² mit 23,5 %. Der Bronzeplatz geht mit knapp 21 % Umsatzbeteiligung an Abschlüsse von 5.000 bis 8.000 m². Mit Ausnahme der beiden bereits genannten Verträge in der Klasse 12.000 bis 20.000 m², konnten dagegen keine größeren Deals registriert werden. Anzumerken bleibt allerdings, dass einige am Markt vorhandene Großgesuche in diesem Segment nicht realisiert werden konnten, da entweder das Timing der Verfügbarkeit oder die Größe vorhandener Flächen nicht mit den Anforderungen der Nutzer übereinstimmten.

Insgesamt ist eine leichte Ausweitung des Angebots zu beobachten, wobei die Entwicklung in den unterschiedlichen Lagen differenziert verläuft. Während im innerstädtischen und stadtnahen Bereich weiterhin ein spürbarer Angebotsmangel zu verzeichnen ist, gibt es vor allem im südlichen Berliner Umland aktuell durchaus größere Flächenangebote. Verantwortlich hierfür ist die Tatsache, dass einige größere Projekte auch spekulativ in Angriff genommen wurden, die noch nicht vollständig vermietet sind. Die Mietpreisniveaus sind im zweiten Quartal stabil geblieben, sodass als Spitzenmiete weiterhin 4,90 €/m² anzusetzen sind. Erzielt werden kann sie insbesondere im Stadtgebiet, z. B. für Flächen in Reinickendorf oder Neukölln. Die Durchschnittsmiete liegt ebenfalls unverändert bei 3,90 €/m².

Perspektiven

„Auch für den restlichen Jahresverlauf ist von einer guten Nachfrage, insbesondere im kleinteiligen und mittleren Flächensegment auszugehen. Darüber hinaus befinden sich einige große Gesuche im Markt, die den Umsatz spürbar steigern können. Trotzdem erscheint ein erneutes Überschreiten der
400.000-m²-Schwelle eher unwahrscheinlich, sodass ein Gesamtumsatz im Bereich des langjährigen Durchschnitts von knapp 350.000 m² das wahrscheinlichste Szenario darstellt. Bezogen auf die Mietpreise spricht aus heutiger Sicht viel für eine stabile Entwicklung“, so Christopher Raabe.




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