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27.06.2016 Brexit auch Thema der Handelsblatt Jahrestagung Immobilienwirtschaft

Die Abstimmung der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union ist das bestimmende Thema der Nachrichten in den letzten Tagen. Nach dem ersten Schock folgt die vorsichtige Frage, ob der Immobilienstandort Deutschland hiervon sogar profitieren könnte. Der Brexit und seine Auswirkungen auf den Immobilienstandort Deutschland ist natürlich auch Thema auf der 23. Handelsblatt Jahrestagung Immobilienwirtschaft, die am Mittwoch, den 29. Juni beginnt, und wird von den hochkarätigen Referenten diskutiert werden.

Erste Statements der Referenten und Partner ganz aktuell:

Dr. Thomas Beyerle, Managing Director, Catella Property Valuation GmbH:

„Dramatik versus Dynamik – so lässt sich die Brexitentscheidung auf die Immobilienmärkte umschreiben. Wo stehen wir in der Mitte des Jahres in dieser Phase der Unsicherheit? Klar scheint, dass alle Jahresendprognosen kassiert werden – doch ist das wirklich so? Jetzt erst recht auf den Immobilienstandort Deutschland setzen als sicheren Hafen? Nur einige Fragen, welche von Top-Entscheidern der Immobilienwirtschaft diskutiert werden auf der Handelsblatt-Jahrestagung Immobilienwirtschaft. Blicken Sie bei den Großen hinter die Kulissen – aktueller geht’s nicht.“

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V.:

„Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union bedeutet für alle Beteiligten einen großen politischen wie wirtschaftlichen Verlust. Die Briten werden schon bald verstehen, dass Sie politisches Kapital in einem hohem Maße und irreversibel verspielt haben. Der EU bleibt kaum eine andere Wahl, als jetzt klare Kante zu zeigen, soll der Zusammenhalt in Kontinentaleuropa gewahrt bleiben.“

Herr Fabian Hellbusch, Leiter Immobilien Marketing Kommunikation Union Investment:

„Der durch das Referendum aufgewirbelte Staub wird sich bald wieder setzen, denn die Selbstheilungskräfte des britischen Marktes sind gut ausgeprägt. Spekulative Risiken gilt es in nächster Zeit natürlich auszuschließen. Ansonsten gilt für uns mit Blick auf den Britischen Markt „business as usual“.

Dr. Frank Pörschke, CEO JLL Deutschland:

“Die Briten haben von ihrem demokratischen Wahlrecht Gebrauch und in einem Referendum für einen Austritt aus der Europäischen Union (Brexit) gestimmt. Diesen unerwarteten Ausgang der Wahl haben wir als Demokraten zu akzeptieren.

Die Entscheidung betrifft auch die europäische und die deutsche Immobilienbranche und wir müssen uns mit den noch nicht in vollem Umfang absehbaren Folgen auseinandersetzen.

Die Akteure auf den Immobilienmärkten berücksichtigen bei ihren Entscheidungen immer auch die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen eines Landes. Insofern wird die Entscheidung in Großbritannien unmittelbar und hierzulande mittelbar Auswirkungen auf die Immobilienmärkte haben. Wie diese Folgen konkret aussehen werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen. Fakt ist, dass die ohnehin vorhandene Unsicherheit in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht eben geringer wird. Besonders in der Anfangsphase sind Überreaktionen auf den Finanz- und Immobilienmärkten leider nicht auszuschließen.

Gleichzeitig gehen mit unsicheren Zeiten immer auch Chancen einher. Dies gilt für unsere Kunden und für JLL als Unternehmen gleichermaßen. Zunächst bleibt abzuwarten, wie der Trennungsprozess und die damit verbundenen Verhandlungen inhaltlich ablaufen werden und welcher zeitliche Aufwand hierfür erforderlich sein wird. Bis ein klarerer Entwicklungspfad ersichtlich wird, werden die Marktakteure ihre Entscheidungen sehr sorgfältig abwägen. Dass Letzteres auch das Hinzuziehen fachkundiger Beratung umfasst, liegt auf der Hand und eröffnet den Beratern auf den Immobilienmärkten vielfältige Möglichkeiten.

Als Folge des Brexit werden die Marktakteure ihren Blick möglicherweise verstärkt auf Deutschland als wirtschaftlich stärkste Nation in Europa richten. Auch Frankfurt als kontinentaleuropäisches Finanzzentrum und Standort der Europäischen Zentralbank könnte noch stärker als bisher in den Fokus rücken. Allerdings haben wir zumindest im Vorfeld des Referendums noch keine nennenswerten Auswirkungen dieser Art festgestellt, nicht zuletzt deswegen freilich, weil niemand ernsthaft die Möglichkeit eines Brexit in Erwägung gezogen hatte. Und klar ist ebenfalls, dass Großbritannien auch nach diesem Referendum ein wichtiger Standort auf den globalen Immobilienmärkten bleiben wird.

Der Brexit birgt vor allem kurz- und mittelfristig Risiken. Ohne Frage. Langfristig jedoch sehen wir diesseits und jenseits des Kanals auch Chancen. Dies gilt für die Immobilienmärkte ebenso wie für das europäische Haus, das aus politischer Sicht spätestens jetzt eines neuen Fundaments bedarf.“





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