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04.05.2016 Emanzipation von Zentralbanken

Das wäre schön: Nach einer ersten Enttäuschungsphase aufgrund ausbleibender Stimuli von US-amerikanischer und vor allem japanischer Notenbank egalisieren die deutschen und europäischen Aktienmärkte ihre teils deutlichen Verluste. Mit Sicherheit ein Zeichen der Stärke und eventuell der Beginn einer Emanzipationsphase der internationalen Märkte von der Droge „Zentralbankgeld“.

Allerdings führt diese Emanzipation auch zu nicht erwarteten bzw. gewollten Erscheinungsformen. Die Stärke des Yen und des Euro zum US-Dollar treibt zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn der verantwortlichen Zentralbanker der Bank of Tokyo und der EZB. Denn die Währungen machen beileibe nicht das, was die Zentralbanken im Sinn haben, nämlich zur Schwäche neigen. Diese Schwäche liegt wiederum in einer anderen Zentralbank begründet, der US-Fed. Deren zunehmendes Zögern hinsichtlich einer weiteren Leitzinserhöhung in Verbindung mit relativ schwachen Konjunkturdaten lässt den USD stärker zur Schwäche neigen als den Yen und den Euro aufgrund der expansiven Geldpolitik der dortigen Zentralbanken.

Insofern scheitert die Emanzipation von den Zentralbanken, denn dieser Trend belastet immer mehr den Kursverlauf der deutschen und europäischen Aktiensegmente. Die Kurse werden also immer noch mehr oder weniger von den Aktionen bzw. Nicht-Aktionen der Zentralbanken bestimmt. Und daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern.

(Marktmeinung von ELLWANGER & GEIGER Privatbankiers)





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