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29.04.2016 IBB legt zu und stärkt Eigenkapital

Die IBB hat im Geschäftsjahr 2015 Finanzierungszusagen in Höhe von 1,2 Mrd. Euro ausgesprochen, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um gut 30 % bedeutet. Davon entfallen mit 928 Mio. Euro gut drei Viertel auf den Geschäftsbereich Immobilien- und Stadtentwicklung und mit 289 Mio. Euro rund ein Viertel auf die Wirtschaftsförderung. „Der IBB-Geschäftsbericht spiegelt den über-durchschnittlichen Wirtschaftsboom und das rasante Wachstum der Hauptstadt wider. Im Bereich der Immobilien- und Stadtentwicklung sind vor allem die Konsortialfinanzierungen und die Neubauförderung angestiegen. Bei der Wirtschaftsförderung hat die IBB den Gewinn deutlich ausgebaut und damit die Trendwende geschafft. Durch die Umsteuerung auf revolvierende Maßnahmen stellen wir sicher, dass auch in wirtschaftlich stärkeren Zeiten ausreichend Wirtschaftsförderung in Berlin ermöglicht werden kann“, kommentierte die Vorsitzende des Verwaltungsrates, Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer, den Geschäftsbericht. Die Zahlen zeigten, so Yzer, dass die IBB als Förderbank auch in Zeiten guter Finanzierungsverhältnisse am Markt gefragt bleibt. Dabei sei das Finanzierungsangebot der Förderbank immer subsidiär zu sehen und fokussiere sich auf Bereiche wie die Gründerförderung oder den Bau preisgünstiger Wohnungen, die am Markt aus Risiko- oder Rentabilitätsgesichtspunkten oft nicht die notwendige Aufmerksamkeit fänden.

Immobilien- und Stadtentwicklung

Insgesamt ist das Finanzierungsvolumen im Bereich der Immobilien- und Stadt-entwicklung um mehr als die Hälfte von 591 Mio. Euro auf 928 Mio. Euro gewachsen. Nahezu alle Programmbereiche verzeichneten Zuwächse. Im Bereich des Neugeschäfts sind vor allem die Konsortialfinanzierungen (+ 102 Mio. Euro) und die Neubauförderung (+ 98 Mio. Euro) angestiegen. Aber auch bei der energetischen Sanierung verzeichnen wir einen erfreulichen Zuwachs um nahezu 40 % auf 85 Mio. Euro (Vj.: 61 Mio. Euro). Damit wurde die energetische Sanierung von rund 3.400 Wohneinheiten ermöglicht, womit CO2-Einsparungen von gut 8.000 Tonnen im Jahr verbunden sind. Um diese Menge CO2 aus der Luft zu filtern, benötigt man 80.000 Bäume. Das entspricht etwa 40 % des Baumbestands des Tiergartens.

Mit dem IBB Wohnungsneubaufonds wurde im Wohnungsbauprogramm 2015 der Bau von 1.014 mietpreisgebundenen Wohnungen gefördert (Vj.: 101 Wohnungen). Damit verbunden ist der Bau von zusätzlichen, bindungsfreien Wohnungen, so dass insgesamt 2.946 Wohnungen (Vj.: 260 Wohnungen) entstehen werden. „Damit war die Novellierung der Förderrichtlinie, die die Förderung deutlich attraktiver machte, erfolgreich. In den nächsten Jahren werden wir vor dem Hintergrund des wachsenden Bedarfs an preiswertem Wohnraum hier noch weiter zulegen. Insbesondere müssen wir eine größere Beteiligung Privater am Programm erreichen, die 2015 bei einem Anteil von einem Objekt mit rund 300 Wohnungen lag", kommentierte der IBB Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Allerkamp diese Entwicklung. Die meisten Wohnungen sollen in den Bezirken Treptow-Köpenick (747), Mitte (412), Tempelhof-Schöneberg (378) und Pankow (355) entstehen, während in Prenzlauer Berg insgesamt 274 Wohnungen realisiert werden sollen.

Wirtschaftsförderung

Das wirtschaftliche Ergebnis im Segment Wirtschaftsförderung beläuft sich 2015 auf ein Plus von 13,9 Mio. Euro. 2014 war mit 1,8 Mio. Euro erstmals eine schwarze Null erreicht worden. Verändert hat sich der Bereich Wirtschafts-förderung auch durch die gewollte Verschiebung von Zuschussbewilligungen hin zum Darlehensgeschäft. So haben die Kreditzusagen um gut 10 % auf 205 Mio. Euro zugenommen.

In 2015 ist bei den GRW-Mitteln die Fokussierung auf den Mittelstand gelungen. Im Bundesdurchschnitt liegt Berlin bei der Mittelstandsförderung durch GRW-Mittel im obersten Drittel. Die Anzahl der Finanzierungszusagen hat von 133 im Vorjahr auf 148 zugenommen, ein Indiz dafür, dass das Programm verstärkt von mittelständischen Unternehmen in Anspruch genommen wird. Auf hohem Niveau befindet sich der Abfluss von GRW-Mitteln. Nach 62,8 Mio. Euro in 2014 wurden 2015 Mittel in Höhe von 62,6 Mio. Euro ausgereicht.

Wieder deutlich angestiegen ist der Gründeranteil an den zugesagten Fördermitteln von 12 % im Vorjahr auf 22 % im Berichtsjahr und beträgt unter Einrechnung der IBB Beteiligungsgesellschaft sogar mehr als ein Viertel (27 %). Mit 64 Mio. Euro wurden damit 410 Gründungsvorhaben unterstützt, wobei das Pro FIT-Programm für die Technologieförderung mit 24 Mio. Euro vor dem GRW-Programm (21 Mio. Euro) und dem Gründerprogramm Berlin Start (9 Mio. Euro) den größten Anteil am Finanzierungsvolumen hatte, während die meisten Finanzierungszusagen auf die Mikrokredite (106) und auf das Programm Innovationsassistent (83) entfielen.

Als gutes Beispiel für das Wirken der IBB nannte Verwaltungsratsvorsitzende Cornelia Yzer die Umsetzung der von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung initiierten Mittelstandsoffensive zur Ertüchtigung des Berliner Mittelstands für die Herausforderungen des digitalen Wandels. Hier arbeite die IBB mit Zuschüssen (GRW, Transfer BONUS) und Haftungsfreistellungen bei Krediten der Geschäftsbanken (Mittelstand 4.0 und Berlin Innovativ), um die notwendigen Impulse zu setzen. Die genannten Programme seien entweder gerade erweitert worden (Transfer BONUS) oder würden noch in diesem Sommer gestartet (Berlin Innovativ im Juni, Mittelstand 4.0 im August) um entweder Digitalisierungsinvestitionen direkt zu unterstützen oder das notwendige Know-how ins Unternehmen zu holen.

Gutes operatives Ergebnis

Das Geschäftsergebnis der Investitionsbank Berlin war in 2015 durch ein gutes operatives Ergebnis und einen Sondereffekt gekennzeichnet, der daraus ein sehr gutes Geschäftsergebnis mit einem Jahresüberschuss von 78,5 Mio. Euro machte. Bei dem Sondereffekt handelt es sich um 52,6 Millionen Euro aus der Auflösung von Rückstellungen. Das Land Berlin hat durch den Änderungsvertrag Ende 2015 auf die Rückzahlung dieser Mittel verzichtet. Gleichzeitig hat sich die IBB verpflichtet, diese Mittel weiter für die Wirtschaftsförderung einzusetzen. Mit Unterstützung des IBB-Verwaltungsrats unter dem Vorsitz von Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer werden von dem Jahresüberschuss zur Eigenkapitalstärkung insgesamt 72 Mio. Euro thesauriert und der Zweckrücklage für das Fördergeschäft zugeführt. Ein entsprechender Senatsbeschluss ist gerade in dieser Woche erfolgt. „Dies ermöglicht es der IBB in Zeiten steigender Eigenkapitalanforderungen das Fördergeschäft auszubauen und die Bank nachhaltig und solide aufzustellen", würdigte Dr. Jürgen Allerkamp diese Entscheidung. Die Gesamtkapitalquote der IBB sei von 16,8 % auf 19,9 % und die Kernkapitalquote entsprechend von 15,9 % auf 19,0 % gestiegen. Die Quoten genügten somit auch langfristig den höheren Anforderungen. Sonja Kardorf, im IBB-Vorstand u. a. für Finanzen zuständig, betonte, dass im Berichtsjahr alle Geschäftsbereiche einen positiven Beitrag zum guten Betriebsergebnis geleistet hätten. Insbesondere sei es erfreulich, dass es gelungen sei, den Verwaltungsaufwand im Zuge von Effizienzsteigerungen um 2,1 Mio. Euro auf 81,3 Mio. Euro zu senken. Das sei angesichts der Tarifentwicklung eine außerordentliche Leistung, sagte Kardorf.

Sonja Kardorf kommentierte abschließend die aktuelle Geschäftssituation der IBB zum Abschluss des 1. Quartals 2016: Mit Finanzierungszusagen über 212 Mio. Euro in der Immobilienförderung und 70 Mio. Euro in der Wirtschaftsför-derung liege das Neugeschäft in beiden Bereichen über den Vorjahreswerten, was für 2016 erneut ein gutes Förderergebnis mindestens auf Vorjahresniveau erwarten lasse.




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