News RSS-Feed

09.03.2016 DLA Piper veröffentlicht European Acquisition Finance Debt Report

DLA Piper hat heute den „European Acquisition Finance Debt Report 2016“ veröffentlicht, in dessen Rahmen mehr als 300 europäische Kreditgeber, Berater, Sponsoren und Unternehmen befragt wurden. Der zum siebten Mal erschienene Report gibt einen Überblick über die europäische Akquisitionsfinanzierungslandschaft des vergangenen Jahres und zeigt die Leitlinien und Trends für das Jahr 2016 auf. Darüber hinaus widmet sich erneut ein ganzes Kapitel den spezifischen Fragestellungen in acht verschiedenen europäischen Regionen bzw. Ländern, darunter Deutschland.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Umfrage ist die Tatsache, dass Kreditgeber die Marktaussichten vor dem Hintergrund steigenden Wettbewerbs zwischen den Finanzierern und der dadurch steigenden Bereitschaft, noch mehr Kredite zu vergeben, optimistisch bewerten.

Insgesamt sind es gute Zeiten für Kreditnehmer: 63 % der befragten Kreditgeber sagten, dass ihre Kreditvergabeziele für Akquisitionsfinanzierungen in diesem Jahr über denen von 2015 liegen. Nur 47 % der Befragten rechnen jedoch mit einer im Vergleich zu 2015 höheren Finanzierungsaktivität im Markt. Weitere 47 % rechnen mit einer im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibenden Marktaktivität.

Insgesamt wird der Finanzierungsmarkt für Akquisitionsfinanzierungen in Europa weiterhin als stabil eingeschätzt. Dies ist zum Teil auf die weiter steigende Liquidität zurückzuführen, die die zahlreichen neuen Alternativen Darlehensgeber (Alternative Credit Providers) mit sich bringen, die im letzten Jahr neu auf den Markt getretenen sind. Einfluss hat darüber hinaus die Tatsache, dass auch die bereits aktiven Alternativen Darlehensgeber deutlich mehr Mittel für Finanzierungen bereitstellen möchten. Bei diesen Mitteln handelt es sich meist um kurzfristig zur Verfügung gestelltes Kapital, das in den nächsten zwei bis drei Jahren investiert werden soll.

Einzig die weiter steigende ökonomische Volatilität kann nach Ansicht vieler Marktteilnehmer eher negative Auswirkungen auf die M&A-Aktivität haben; dies vor allem aufgrund der makroökonomischen Schwierigkeiten vieler Volkswirtschaften und - im Vereinigten Königreich - wegen des unsicheren Ausgangs des EU-Referendums.

Der dennoch überwiegende Optimismus der Kreditgeber wird wahrscheinlich ihre Darlehensvergabe beeinflussen. Dieser Ansicht ist die Mehrheit der Befragten. 85 % glauben sogar, dass Alternative Darlehensgeber sich dieses Jahr nach größeren Transaktionen umsehen werden als im vergangenen Jahr, wobei ebenfalls allgemein erwartet wird, dass die Banken wahrscheinlich nachziehen werden.

Konsens herrscht bei den Umfrageteilnehmern in Hinblick darauf, dass vorrangig zu bedienende Darlehen, sogenannte Senior-Darlehen, auch 2016 die häufigste Finanzierungsform für die Akquisition von mittelständischen Unternehmen in Europa sein werden. Nur 17 % der Befragten rechnen damit, dass besicherte Hochzinsanleihen (High Yield- Bonds) die häufigste Form von Akquisitionsfinanzierungen darstellen werden, die nicht von Banken gewährt werden. Damit liegen die High Yield-Bonds in der Einschätzung der Befragten hinter Unitranche- (50 %) und Mezzanine-Finanzierungen (17 %). Während die Liquidität im Bond-Markt vor allem im ersten Halbjahr 2015 generell gut war, blieb die Ausgabe von Hochzinsanleihen aufgrund der begrenzten Anzahl von großvolumigen fremdfinanzierten Akquisitionen 2015 verhalten. Aufgrund des starken Börsenjahres 2015 an den meisten europäischen Börsen mündeten schließlich viele Dual-Track-Verfahren doch in einem Börsengang und nicht in einer Anleihe.

Dr. Wolfram Distler, Partner im Bereich Banking & Finance bei DLA Piper in Frankfurt am Main, fasst die aktuelle Situation für Deutschland zusammen: „In Deutschland wird weiterhin ein großer Teil der M&A-Aktivität nicht mit Hilfe von speziell strukturierten Akquisitionsfinanzierungen finanziert, sondern von finanzkräftigen strategischen Investoren vorangetrieben, die über ausreichende Barliquidität verfügen oder für den Erwerb ihre allgemeine Unternehmenskreditlinien verwenden. Nichtsdestotrotz war im vergangenen Jahr in Deutschland aufgrund der weiter verbesserten Liquidität im Kreditmarkt und attraktivem Pricing der Banken ein Zuwachs bei den strukturierten Akquisitionsfinanzierungen festzustellen. Der Trend von 2014, dass Kreditfonds großes Interesse am deutschen Markt haben, hat sich eindeutig in 2015 weiter verstärkt. Allerdings ging die Erhöhung des Marktanteils der Debt Funds nach unserem Eindruck im letzten Jahr zu Lasten der Margen, die erheblich gesunken sind. Heute gewähren Debt Funds mehr Finanzierungen als je zuvor in Deutschland - ihr Marktanteil ist allerdings noch immer weitaus geringer als etwa im Vereinigten Königreich."




Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!