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01.03.2016 Internationale Nutzer auf dem deutschen Büromarkt rückläufig

Über ein Viertel des gesamten Flächenumsatzes in den deutschen Big 7 seit 2000 entfällt auf internationale Mieter. Jeder zweite internationale Mietvertrag wird mit einem europäischen Nutzer verhandelt. Ein neuer JLL-Report hat die Frage der Internationalität deutscher Büromärkte untersucht. Danach entfallen auf Mieter aus den USA anteilig 10 %, auf britische 5 %, auf französische 3 % und auf Schweizer Mieter 2 %. Japan bilanziert nach den USA als außereuropäisches Land das größte Umsatzvolumen. In allen Big 7-Hochburgen - ausgenommen Stuttgart und Köln - belegen die USA und Großbritannien jeweils die ersten beiden Plätze.

„Umsatzvolumen und Anzahl von Vertragsabschlüssen internationaler Büromieter sind in den letzten 15 Jahren allerdings kontinuierlich rückläufig“, so Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany. Lag der Anteil Anfang der 2000er Jahre regelmäßig über 30 %, wurde 2014 die 20 %-Marke unterschritten. Insbesondere in konjunkturell schwachen Zeiten wie 2003 sowie 2007-2009 zeigten sich besonders hohe Rückgänge. „Wir gehen davon aus, dass neben der höheren Flächeneffizienz internationaler Nutzer auch das eingeschränkte Flächenangebot im Topsegment ursächlich für diesen Rückgang ist“, so Scheunemann.

Höhere Branchenkonzentration – Frankfurt mit höchstem internationalem Anteil
Die Hälfte des Büroflächenumsatzes internationaler Nutzer entfällt auf drei Branchen: unternehmensbezogene Dienstleistungen, Industrie und EDV. „Bei der Branchenkonzentration zeigen internationale Firmen damit eine deutlich höhere Konzentration im Vergleich zu Nutzern aus Deutschland“, so Scheunemann. Die höchste Konzentration im Vergleich der Big 7 zeigt Frankfurt. 60 % des Umsatzes der letzten 15 Jahre entfallen in der Mainmetropole auf Banken u. Finanzdienstleister sowie unternehmensbezogene Dienstleistungen. „Unter den sieben deutschen Immobilienhochburgen gibt es in Sachen Büroflächenanmietungen keine internationalere Stadt als Frankfurt“, stellt Scheunemann fest. 38 % des Umsatzvolumens (über 2 Mio. m²) wurden im Zeitraum 2000 - 2015 durch ausländische Mieter generiert. Anteile von über 30 % bilanzieren auch München und Düsseldorf.

Erstklassig ausgestattete Flächen in Toplagen bevorzugt

30 % des Umsatzes internationaler Nutzer entfiel 2000 – 2015 auf die jeweiligen Toplagen der Städte. Der Anteil der Nutzer deutscher Unternehmen betrug im gleichen Zeitraum 23 %. Im Düsseldorfer Teilmarkt Bankenviertel entfalten internationale Nutzer ihre höchste Aktivität, entsprechend 68 % aller Vertragsabschlüsse, gefolgt von der Frankfurter Bankenlage mit 56 %. Auch beim Drittplatzierten, dem Düsseldorfer Teilmarkt „Neuss“, liegt der Anteil internationaler Mieter – hier überwiegend Industrieunternehmen – bei über 50 %. Sechs der 15 von internationalen Nutzern geprägten Teilmärkte befinden sich in Düsseldorf, fünf in Frankfurt, drei in München.

Auch in der jeweiligen Mietpreishöhe spiegelt sich die Präferenz internationaler Mieter, verstärkt in Toplagen anzumieten, wider: je höher die Mietpreisklasse, desto höher ist der Umsatzanteil internationaler Nutzer. Etwa 61 % aller Abschlüsse internationaler Mieter haben einen Mietpreis, der über der gewichteten Durchschnittsmiete liegt – bei deutschen sind es dagegen nur 47 %. „Damit einher geht, dass internationale Nutzer anteilig (74 %) deutlich mehr Flächen mit erstklassiger Ausstattungsqualität mieten als deutsche Nutzer (60 %)“, so Scheunemann.

*JLL hat Bürovermietungen ab 1.000 m² in den Big 7-Märkten in Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) seit dem Jahr 2000 analysiert (für manche Märkte ggf. kürzere Zeiträume). Damit wurden über 8.000 Vertragsabschlüsse mit mehr als 27 Mio. m² Bürofläche (zwei Drittel des gesamten Marktes abgedeckt.

** Internationale Mieter sind Unternehmen, die ihren Hauptsitz im Ausland haben



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