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15.02.2016 Wien: Rasantes Bevölkerungswachstum erfordert rasante Bautätigkeit

Der Wiener Wohnungsmarkt wird 2016 noch stärker als in den Vorjahren durch das starke Bevölkerungswachstum der Stadt geprägt sein. Der Nachfrageüberhang wird sich damit vor allem im Bereich der kostengünstigeren Wohnungen weiter verschärfen, während in den höheren Preiskategorien die schwache Wirtschaftsentwicklung die Nachfrage etwas dämpft. Das sind die Ergebnisse der heutigen Pressekonferenz der BUWOG und EHL Immobilien zum Wohnungsmarkt 2016.

Bisher wurde von Experten von einem jährlichen Bevölkerungswachstum für Wien von rund 25.000 bis 30.000 Personen ausgegangen. Aktuelle Zahlen der Statistik Austria sprechen aber sogar von einem Anstieg der Wiener Bevölkerung im Jahr 2016 von über 43.000 Personen, die auf den Wohnungsmarkt drängen. Dadurch entsteht in Anbetracht der bisherigen Bauleistung in Wien mindestens eine zusätzliche Nachfrage von rund 6.000 Wohnungen.

„In der aktuellen Situation kann die zusätzliche Nachfrage jedenfalls nur mit wirklich großen Wohnungsprojekten gedeckt werden“, erklärt BUWOG-CEO Daniel Riedl. „Natürlich entlastet auch jedes kleine Entwicklungsprojekt und jeder neu ausgebaute Dachboden den Markt, aber das wird nicht reichen, um den Markt einigermaßen im Gleichgewicht zu halten. Derzeit können das nur die Bauträger schaffen, die auch Projekte mit wirklich großen Stückzahlen realisieren können.“

Dabei sei aber auch die Stadt gefordert, die dringend die Rahmenbedingungen für den Wohnbau verbessern müsse. „Wir brauchen schnellere Genehmigungsverfahren, wir müssen auf den bestehenden Baugrundstücken größere Kubaturen bauen können und vor allem brauchen wir zusätzliches Bauland“, so Riedl. „Wenn es bei diesen drei Schlüsselthemen Fortschritte gibt, dann können wir nicht nur mehr Wohnungen als bisher errichten, sondern es wird auch der Preisanstieg in einem erträglichen Rahmen bleiben.“ Auch Abstriche bei teilweise stark überzogenen Qualitätsvorschriften im Bereich des geförderten Wohnens würden entsprechende Kostensenkungspotenziale eröffnen. Die notwendigen Großprojekte müssten dabei keineswegs nur in Stadterweiterungsgebieten an der Peripherie entstehen. Auch in bereits gut erschlossenen Lagen gäbe es noch bedeutende Wachstumsmöglichkeiten. Flächenreserven im städtischen Gebiet böten diverse Bahnhofsareale, aber auch Kasernen oder ehemalige Betriebsliegenschaften. „Wohnungen in diesen Lagen wären sehr gefragt und die Stadt müsste wenig oder gar nichts in die Infrastruktur investieren. Doch gerade hier sind die Genehmigungsverfahren sehr aufwendig und langwierig. Wenn die Stadt den Entwicklern hier etwas mehr entgegenkäme, könnte die Bauleistung spürbar gesteigert werden.“




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