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12.02.2016 Einzelhandelsimmobilien: Investmentmarkt schrammt an Rekord vorbei

Nur knapp hat der Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien im vergangenen Jahr einen neuen Rekord verfehlt. Mit rund 17 Mrd. Euro Gesamtvolumen verdoppelte sich der Markt im Vergleich zum Vorjahr und blieb nur geringfügig unter dem Spitzenwert aus dem Jahr 2006. Auch der 10-Jahresdurchschnitt wurde rund um das Doppelte übertroffen. Ebenso die Prognose: Zu Beginn des Jahres war JLL noch von einem Gesamtvolumen von rund 15 Mrd. Euro für das Jahr ausgegangen. „Grund dafür war unter anderem ein dynamisches Schlussquartal, das mit einem Volumen von 3,6 Mrd. Euro zwar unter den beiden Vorquartalen des Jahres blieben, aber immer noch stärker war, als alle Einzelquartale in den drei Jahren zuvor“, hebt Jörg Ritter, Mitglied im Management Board bei JLL, den Schlussspurt im Investmentmarkt 2015 hervor.

Auf die sieben Immobilienhochburgen entfielen davon 22 % des Transaktionsvolumens. Spitzenreiter war im abgelaufenen Jahr die Hauptstadt Berlin mit rund 1,4 Mrd. Euro, gefolgt von Düsseldorf (747 Mio. Euro) und München (489 Mio. Euro). Die deutlichsten Sprünge nach vorn – wenn auch auf niedrigem Niveau – machten die Domstadt Köln mit einem Zuwachs von 746 % auf 224 Mio. Euro, Frankfurt mit 190 % auf 152 Mio. sowie Stuttgart mit 135 % auf 412 Mio. Euro. Unter den Top 7 verloren im vergangenen Jahr nur Hamburg (minus 31 % auf 312 Mio. Euro) und München (minus 9 % auf 489 Mio. Euro) an Transaktionsvolumen.

Assetklassen

Den größten Anteil am Gesamtvolumen steuerten 2015 die Shopping Center mit 5,6 Mrd. Euro bei. Verantwortlich dafür waren Großdeals durch die Übernahme von Corio durch Klépierre sowie der Integration von mfi in die Unibail-Rodamco Gruppe. So erreichten die Center einen Umsatzanteil von einem Drittel nach 23 % im Jahr 2014. Ebenso deutlich legten Warenhäuser durch den Kaufhof-Verkauf zu: Sie machten bei einem Volumen von 3,3 Mrd. Euro 20 % das Marktes aus. Dahinter folgten Geschäftshäuser (17 %), Fachmarktzentren (15 %). Fach- und Supermärkte verloren derweil deutlich an Anteilen und kamen mit etwas mehr als einer Milliarde Euro Volumen auf 7 % beziehungsweise 8 %.

Verkäufer

Dominant waren im vergangenen Jahr erneut die Asset/Fonds Manager – auch wenn sie von 57 auf 31 % deutlich an Anteilen einbüßten. Aufsteiger waren dagegen Unternehmen, die ihr Bestände deutlich reduzierten, 3,7 Mrd. Euro Einnahmen und ihren Anteil von 6 auf 22 % mehr als verdreifachten. Entwickler und Immobilien AGs lieferten sich mit 12 % ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den dritten Platz.

Käufer

Da die Asset/Fonds Manager auch auf Käuferseite mit 34 % klar vorne lagen, erhöhten sich ihre Bestände um netto rund 300 Mio. Euro. Deutlich zugekauft haben zudem die Spezialfonds mit einem Anteil von 15 % am Gesamtmarkt – auf Verkäuferseite traten sie mit 1 % hingegen kaum in Erscheinung. Immobilienunternehmen (15 %) und Immobilien AGs (11%) verzeichneten ebenfalls zweistellige Marktanteile.

Internationale Investoren

Der Anteil internationaler Akteure auf dem deutschen Markt wird immer größer: Bei fünf der sechs größten Deals waren ausländische Investoren auf der Käuferseite. Entsprechend wuchs ihr Anteil am Gesamtvolumen von 49 % auf 55 % und sie lösten deutsche Investoren an der Spitze ab. Noch deutlicher fiel das Verhältnis zugunsten internationaler Unternehmen auf der Verkäuferseite aus: Mit 70 % haben sie ihre dominante Rolle auf diesem Markt exakt bestätigt. Bei den neun größten Transaktionen waren immer ausländische Verkäufer beteiligt.





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