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29.01.2016 Notleidende Immobilien-Fonds: Frühzeitige Sanierung möglich

Georg F. Kreplin von der Düsseldorfer Kanzlei Kreplin & Partner betont, dass Insolvenzen im Fonds-Bereich vermieden werden können. „Ist ein Emittent zu harten Einschnitten bereit, lassen sich Krisen nachhaltig lösen“, sagt der Sanierungsexperte.

Immobilien-Fonds gelten vielen als relativ sichere Instrumente zur langfristigen Geldanlage. Ob mit einer größeren Einmalzahlung oder als Sparplan: Büroobjekte, Hotels, Einkaufszentren, Senioren-Residenzen und vieles mehr stehen in dem Ruf, über die Jahre hinweg von spürbaren Renditen zu profitieren.

Dass dies aber kein Selbstläufer ist, steht außer Frage, denn damit ein Fonds gut läuft, müssen zahlreiche Parameter stimmen. Dazu gehören zum Beispiel die professionelle Bewirtschaftung und eine ordentliche, tragfähige Finanzierung. Deshalb passiert es auch, dass Immobilien-Fonds in die Krise rutschen, betont Georg F. Kreplin. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt ist namensgebender Partner der Kanzlei Kreplin & Partner und ist auf die Insolvenzverwaltung und die Sanierungsberatung spezialisiert. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Verwalter und vorinsolvenzlicher Berater liegt in der Finanzindustrie.

„Es existieren genügend Beispiele dafür, dass Immobilien-Fonds in Schieflage geraten und anschließend in die Insolvenz gegangen sind“, betont Georg Kreplin und weist unter anderem auf die aktuellen Fälle einiger Medico-Fonds hin. Bei den Medico-Fonds 2, 3 und 41 fungiert der Sanierungsexperte selbst als (vorläufiger) Insolvenzverwalter. Diese haben beispielsweise in SB-Warenhäuser, Hotels und andere Objekte investiert, deren aktuelle Verkehrswerte laut Marktbeobachtern teilweise jedoch weit unter die früheren Kaufpreise gesunken sind. Dadurch sind offenbar erhebliche Verluste aufgelaufen, die die Anleger nun hart treffen.

Insolvenz ist vermeidbar

Georg Kreplin ist jedoch der Meinung, dass es bei notleidenden Immobilien-Fonds nicht zur Insolvenz kommen muss. „Es stehen genügend rechtliche und betriebswirtschaftliche Instrumente zur Verfügung, um frühzeitig eine Wende einzuleiten. Ein solches Finanzprodukt lässt sich wie ein Unternehmen sanieren und für die Zukunft neu aufstellen, sodass die Interessen von Emittenten und Anlegern gewahrt bleiben“, sagt Kreplin, der bereits mehrfach nachgewiesen hat, wie eine erfolgreiche Sanierung im Finanzbereich funktioniert. Deshalb komme es wie bei der Unternehmenskrise darauf an, frühzeitig die Konsequenzen zu ziehen und eine Sanierung anzugehen. Je mehr Zeit ins Land gehe, desto größer würden die Probleme und desto schwieriger natürlich auch die Sanierung.

„Zurückhaltung ist ebenfalls fehl am Platze, denn nur wer zu harten Einschnitten bereit ist, kann eine Krise lösen. Im Immobilienbereich kann das beispielsweise bedeuten, schlecht laufende Assets zu veräußern, die Mieterstruktur zu überdenken oder auch die gesamte Bewirtschaftung neu zu strukturieren. Die Möglichkeiten eines ‚Haircuts’ auf Gläubigerseite will ich dabei noch gar nicht aufführen, da hier ebenfalls vielfältige Lösungen angeboten werden. Wer das professionell gemeinsam mit einem versierten Berater angeht, beschreitet einen guten Weg“, sagt Georg Kreplin. Er betont auch, dass durch die Einbindung eines interdisziplinären Teams auch angrenzende, jedoch wichtige Fragestellungen wie Finanzierungsbedingungen, steuerliche Gestaltungen etc. gelöst werden können.




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