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01.12.2015 Flächennachfrage bei Büro und Logistik steigt, Stagnation im Handel

Der Nachfrageüberhang am deutschen Immobilienmarkt nimmt im kommenden Jahr noch weiter zu. Das ist eines der wesentlichen Ergebnisse in der von Savills veröffentlichten Analyse „Ausblick Immobilienmarkt Deutschland 2016“. Aufgrund der weiterhin günstigen realwirtschaftlichen Rahmenbedingungen steigt vor allem in den großen Städten und Ballungsräumen die Nachfrage nach Büros, Logistikflächen und Wohnungen. Gepaart mit weiterhin niedrigen Zinsen wird dies dazu führen, dass im nächsten Jahr noch mehr Geld für Immobilieninvestitionen bereit steht. „An der Asset-Klasse Immobilien führt auch im kommenden Jahr kein Weg vorbei und vor allem aus dem Ausland wird aufgrund des anhaltend günstigen Umfeldes noch mehr Geld in den deutschen Immobilienmarkt strömen“, ist sich Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, sicher.

Für die großen deutschen Büromärkte rechnet Savills mit einem weiteren Anstieg des Flächenumsatzes bei zugleich unterdurchschnittlichem Flächenfertigstellungsvolumen. Die Leerstandsraten werden folglich weiter zurückgehen und die Mieten in den A- und B-Lagen werden steigen. „Bei größeren Flächengesuchen werden die Unternehmen feststellen müssen, dass sie aus immer weniger Alternativen wählen können, die zudem zunehmend teurer werden. In zentralen Lagen ist eine Projektanmietung sogar die einzige Option“, prognostiziert Marcus Mornhart, Managing Director und Head of Office Agency Germany bei Savills. Ein Nachfragezuwachs ist auch am Logistikflächenmarkt zu erwarten, der nicht nur durch konjunkturelle Impulse, sondern auch durch das anhaltende Wachstum des E-Commerce getrieben wird. Letzteres wiederum wird dazu führen, dass die Nachfrage am Markt für Einzelhandelsflächen stagniert. Lediglich in den Luxuslagen bleiben Flächen knapp, alle anderen Lagen der Einkaufsstraßen werden in zunehmend mehr Städten Mietrückgänge verzeichnen.

Am Immobilieninvestmentmarkt sind erneut sehr hohe Umsätze zu erwarten. So kann am Gewerbeinvestmentmarkt die Marke von 50 Mrd. Euro als Untergrenze gelten. Auch der Wohninvestmentmarkt wird im nächsten Jahr ein Transaktionsvolumen im zweistelligen Milliardenbereich verzeichnen, wenngleich die in den letzten Jahren zu beobachtende Konsolidierungswelle zu ihrem Ende kommt. Sowohl am Wohn- als auch am Gewerbeinvestmentmarkt werden die Renditen rückläufig sein und die Risikoprämien für B-Lagen und/oder B-Objekte werden sich verringern. „In den besonders liquiden Marktsegmenten, also bei Büros, Geschäftshäusern und Wohnimmobilien, werden Spitzenrenditen mit einer Drei vor dem Komma zur Normalität“, so Andreas Wende, COO und Head of Investment Germany bei Savills.

Weil der Investmentzyklus am deutschen Markt bereits weit fortgeschritten ist, wird es für Investoren zunehmend wichtiger, ihre Portfolios auf die Zeit nach dem Aufschwung vorzubereiten. Dazu eignen sich Investitionen in Immobilien, die möglichst unabhängig von konjunkturellen Schwankungen sind oder die von langfristigen Trends profitieren. „Die fortschreitende Verstädterung, die Alterung der Gesellschaft und die steigende Bedeutung des Bildungssektors sind langfristig wirksame Trends, die sich Immobilieninvestoren zunutze machen können, um zyklische Effekte abzufedern“, erläutert Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills. Neben Senioren- und Studentenwohnanlagen kommen hierfür Pflegeheime und Hochschulgebäude als Zielobjekte in Frage. „Auch der Wohnungsmarkt bleibt unter dem Gesichtspunkt der Konjunkturunabhängigkeit trotz der bereits hohen Preise im nächsten Jahr für defensive Investoren attraktiv“, so Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation Germany bei Savills.




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