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19.11.2015 Elektronikhersteller und Großhandel sind große Nachfrager von Logistikimmobilien-Neubauten

Hersteller und Großhändler von Elektronikartikeln gehören in den letzten Jahren zu den größten Nachfragern von Logistikimmobilien. In den vergangenen viereinhalb Jahren wurden rund 860.000 m² an neuen Logistikflächen durch die Elektronikbranche errichtet. Damit vereinigt der Elektroniksektor im Branchenvergleich hinter der Automotive- und der Lebensmittelbranche den drittgrößten Anteil an den Neubauflächen auf sich.

Dies ist das Ergebnis einer speziellen Auswertung des Logistikimmobilien-Seismographen. Den Seismographen gibt das bundesweit tätige Beratungsunternehmen für Logistikimmobilien und Logistikstandorte, Logivest GmbH, mit Hauptsitz in München, zusammen mit der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) in Nürnberg heraus.

Das Neubauvolumen der Branche entspricht damit auch ihrer Bedeutung im Vergleich der Industriezweige in Deutschland. So liegt die Branche in 2014 nach Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) beim Umsatz nach Automotive, Maschinenbau und der Chemischen Industrie auf Rang 4. Sie erzielte mit rund 171,7 Mrd. Euro ein gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent verbessertes Umsatzergebnis, während der Umsatz 2013 mit rund 167 Mrd. Euro um 4,6 Prozent niedriger lag als 2012.

Bei der zeitlichen Verteilung zeigen sich allerdings stark schwankende Aktivitäten beim Neubau der Logistikimmobilien im Elektroniksektor. Kuno Neumeier, Geschäftsführer von Logivest: „Die Auswertung der letzten viereinhalb Jahre ergab, dass das jährliche Bauvorhaben zwischen rund 100.000 m² und 300.000 m² variiert.“ Hinsichtlich der Größenstruktur besteht ein deutlicher Schwerpunkt auf den mittleren Größenklassen zwischen 10.000 m² und 50.000 m².

Ein Blick auf die Lage der Logistikzentren von Herstellern und Händlern von Elektronikartikeln in Deutschland zeigt eine relativ ausgewogene Struktur: Im Norden gibt es mit Ausnahme Hamburgs wenige Standorte. Im restlichen Bundesgebiet befinden sich sowohl in den Ballungsräumen, als auch in peripheren Gebieten Lagerflächen für Elektronikartikel.

Die höchsten lokalen Flächensummen konzentrieren sich in Forchheim bei Nürnberg (u.a. Siemens), nordwestlich von Duisburg (u.a. Konica Minolta) sowie östlich von Regensburg in Straubing (u.a. Ingram Micro). „Diese Regionen zeichnen sich besonders durch ihre multimodale Anbindung und ihre Lage an erfolgreichen Binnenhäfen bzw. Güterverkehrszentren aus. Aufgrund dessen sind sie für diese Branche gut geeignet, da die geographische Anordnung der Logistikzentren von den logistischen Güterströmen in dieser Branche geprägt ist“, erläutert Logistikimmobilien-Experte Neumeier.

Die Lieferketten in diesem Sektor sind dadurch geprägt, dass Elektronikartikel vornehmlich im außereuropäischen Ausland, zum Beispiel in China, produziert und anschließend zu ihren Zielmärkten in Europa transportiert werden. Dort angekommen findet die Distribution häufig von nur einem Zentralstandort aus statt, der nicht selten mehrere Länder gleichzeitig versorgt.



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