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10.11.2015 Institutionelle Investoren erwarten längerfristiges Niedrigzinsumfeld

Die FERI EuroRating Services AG prognostiziert auf der 28. FERI Herbsttagung einen weiterhin hohen Druck auf die Renditen von Staatsanleihen. "Nach dem deutlichen Anstieg der Anleiherenditen im Mai hat sich zuletzt wieder eine Tendenz leicht fallender Renditen durchgesetzt", sagt Dr. Tobias Schmidt, Vorstand der FERI EuroRating. "Die Aussicht auf eine noch expansivere Geldpolitik der EZB dürfte den Druck auf die Anleiherenditen weiter erhöhen." Das Potenzial steigender Renditen für US-Treasuries bleibe wegen zu erwartender Kapitalströme aus den Schwellenländern in die USA begrenzt. "Insbesondere institutionelle Investoren müssen, um ihre Renditeverpflichtungen erfüllen zu können, ihre Anlageallokation in Richtung höher rentierlicher Assets verschieben", erklärt Schmidt. "2015 wird wohl vorerst das letzte Jahr sein, in dem Anleger risikolos Geld an den Rentenmärkten verdienen konnten", sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Chief Investment Officer der FERI Gruppe. "In Zeiten monetärer Verwässerung und finanzieller Repression bieten Sachwerte den besten Schutz vor schleichenden Vermögensverlusten."

Auch institutionelle Investoren erwarten keine Zinswende. In einer Umfrage, die im Rahmen der Herbsttagung vorgestellt wurde, gaben mehr als 75 Prozent der befragten Investoren an, dass eine Zinswende vor 2017 nicht zu erwarten sei. 31,5 Prozent gehen sogar von einer Niedrigzinsphase bis 2019 oder länger aus. Rund 300 Gäste, darunter Vertreter von Banken, Fondsgesellschaften, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Beratungen und Versicherungen nahmen an der Tagung teil.

Derzeit sind noch mehr als 75 Prozent der Gesamtanlagen institutioneller Investoren in Anleihen investiert. Die Renditen sinken jedoch und liegen teilweise sehr deutlich unter denen aus dem Jahr 2007. Im Vergleich zum Niveau vor der Finanzkrise sind etwa die Renditen liquider Anlagen von 3,9 Prozent im Jahr 2007 auf 0,5 Prozent im Jahr 2015 gefallen. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen lagen Anfang September in Deutschland bei deutlich unter einem Prozent (2007: 4,0 Prozent) und in den USA bei knapp über zwei Prozent (2007: 4,3 Prozent).

"Für institutionelle und sehr vermögende Privatanleger ist, wie schon seit geraumer Zeit, auch im kommenden Jahr eine verstärkte Sachwert-Orientierung empfehlenswert. Dazu zählen neben Aktien mit hoher Substanz auch Immobilien und außerbörsliche Kapitalbeteiligungen", so Rapp. "Infolge der zu erwartenden stärkeren Nachfrage nach Risiko-Assets sind eine systematische Produktselektion und fundierte Marktkenntnis unerlässlich", ergänzt Schmidt.



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