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10.11.2015 Illingen setzt Ergebnisse der nonconform ideenwerkstatt um

Das Wiener Architekturbüro nonconform freut sich über eine weitere Realisierung seiner „nonconform ideenwerkstatt“ in Deutschland. Die Gemeinde Illingen im Saarland feierte mit einer Abrissparty im Oktober den Startschuss für die Neugestaltung ihrer Innenstadt. Nun werden die Verwaltungs- und Produktionsgebäude einer ehemaligen Fleischwarenfabrik direkt am Marktplatz abgetragen, um Raum für das Konzept zu schaffen, das nonconform mit der Stadtbevölkerung erarbeitet hat. Neben einem vielseitig verwendbaren öffentlichen Raum werden eine Einkaufsgalerie sowie ein Pflege- und Seniorenheim auf dem rund 40.000 Quadratmeter großen Gelände entstehen. Das als „Neuer Markt“ firmierende Projekt sieht einen Kostenrahmen von rund 30 Millionen Euro vor.

„Bei unserem Einsatz vor Ort konnten wir erfahren, wie viel Potential in Illingen steckt und wie sich die Bevölkerung mit ihrer Stadt identifiziert. Gemeinsam ist es gelungen, einen wirklich zukunftsweisenden ‚räumlichen Wurf’ für die doch sehr knifflige und vielschichtige Aufgabe zu erarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass die Arbeiten am neuen Stadtzentrum nun in ihre heiße Phase treten und die gemeinschaftlich entwickelten Ideen Wirklichkeit werden“, erklärt nonconform-Partner Roland Gruber. Bereits im Dezember 2013 war das interdisziplinäre Architektenteam aus Österreich für drei Tage in Illingen. Im Rahmen seiner bewährten „nonconform ideenwerkstatt“ nahmen die Architekten zunächst eine Bestandsanalyse des bereits seit 2001 brachliegenden Geländes vor. In enger Abstimmung mit der Bürgerschaft sammelten und begleiteten die österreichischen Planer neue Nutzungskonzepte und Gestaltungsvorschläge für die Zukunft des Stadtzentrums mit Schwerpunkt Nachnutzung der Fleischwarenfabrik. „Mit unseren ‚Leerstandskonferenzen‘ zeigen wir immer wieder auf, dass Gebiete außerhalb der großen urbanen Zentren mittels strukturierter Maßnahmen zu Anziehungspunkten für die ganze Region werden können. Der neue Stadtkern von Illingen ist ein weiteres Beispiel für eine breite Akzeptanz von Veränderung als Resultat intensiver Bürgerbeteiligung. Es entsteht eine echte Vergemeinschaftung mit einem rundum positiven Blick in die Zukunft. Ein gemeinsames, großes Ziel wird zum Motor für Entwicklung und Umsetzung “, ergänzt Gruber.

Von Beginn an wurden neben dem Firmenareal angrenzende Plätze und Stadträume miteinbezogen, um die Chance zu einer allgemeinen Neugestaltung zu nutzen. Die Illinger Bevölkerung trug in den drei Tagen der „nonconform ideenwerkstatt“ über 1.300 Ideen zusammen. Für die Kinder und Jugendlichen der Gemeinde hatte nonconform einen eigenen Ideentag angesetzt. Das Ergebnis wurde anschließend in einzelne Bauabschnitte zerlegt. „Nach der Abriss-Party wird sich das Gesicht der Illinger Ortsmitte von Tag zu Tag verändern. Nun entsteht ein attraktives neues Stadtviertel im Zentrum, ein Magnet für das ganze Illtal. Wir zeigen ein neues Konzept auf, wie man Ortsmitten gestalten kann. Zurück zu den Wurzeln: Wohnen, Einkaufen, Arztbesuche, Kneipe, Essen und Trinken - alles auf kurzem Weg mitten im Zentrum. Und über Treppe und Aufzug geht es zu Bahn und Bus. Es ist ein innovatives Generationen-Konzept. Danke an das nonconform-Team, das gemeinsam mit uns Bürgerinnen und Bürgern diesen großen Zukunftsentwurf entwickelt hat”, so der Illinger Bürgermeister Armin König.

Die Finanzierung dieser ersten Planungsphase übernahm ExWost, ein Forschungs- und Investitionsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und Bau, für das sich die Gemeinde bereits 2011 neben sieben anderen deutschen Kommunen erfolgreich beworben hatte.

In Illingen werden bereits zum dritten Mal in Deutschland Überlegungen der „nonconform ideenwerkstatt“ Wirklichkeit. Neben dem Neubau eines Touristik- und Bürgerzentrums in der südwestfälischen Gemeinde Bad Berleburg erfolgt die Sanierung der Maria-Montessori-Schule in Würzburg ebenfalls nach partizipativ entwickelten Vorschlägen von nonconform. Zuvor sind bereits über 30 weitere Projekte in Österreich realisiert worden. Vom 11. bis 13. November wird eine „nonconform ideenwerkstatt“ zur Neugestaltung des Ortskerns im Hinblick auf Hochwasserschutzmaßnahmen im bayerischen Kolbermoor stattfinden.




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