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28.10.2015 Europäisches Immobilieninvestitionsvolumen steigt auf 157,5 Mrd. Euro

Dem internationalen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills zufolge flossen im 3. Quartal 2015 € 55 Mrd. in den europäischen Immobilienmarkt. Das Gesamtinvestitionsvolumen seit Jahresbeginn summiert sich damit auf € 157,5 Mrd. und liegt 20 % über Vorjahresniveau.

Am deutlichsten stieg das Investitionsvolumen in Portugal (+ 804 %), Norwegen (+ 190 %) und Italien (+ 107 %), die größten Rückgänge waren in Griechenland ( 62 %), Österreich ( 40 %) und Finnland (- 18 %) zu beobachten. UK, Frankreich und Deutschland sind weiterhin die attraktivsten Destinationen für Immobilieninvestments mit einem Anstieg des Volumens um +43 % gegenüber dem Vorjahr, obwohl sich deren gemeinsamer Anteil am Investitionsvolumen von 71 % im 3. Quartal 2014 auf 69 % im 3. Quartal 2015 verringerte.

Die durchschnittliche Bürospitzenrendite gab im abgelaufenen Quartal europaweit um weitere 11 Basispunkte (Bp.) nach. Lissabon und Paris La Defense verzeichneten sogar einen Rückgang um jeweils 50 Bp., in Warschau, Mailand und Athen ging die Bürospitzenrendite um jeweils 25 Bp. zurück. Die durchschnittliche Spitzenrendite für CBD-Büroobjekte liegt aktuell bei 4,53 % und damit 22 Bp. unter dem Tiefststand von vor sieben Jahren. London West End, Paris CBD und München liegen mit einer Rendite von 4 % unter diesem Durchschnitt, während Warschau, Mailand, Lissabon und Athen mit jeweils 6 % darüber bleiben.

Seit dem 2. Quartal 2012 hat sich die Renditeschere zwischen den Core- und den peripheren Märkten zunehmend geschlossen, was auf die gestiegene Investorenstimmung in den Märkten Irland, Spanien, Italien und zuletzt auch in Portugal zurückzuführen ist. Dennoch liegt der Renditeabstand von 143 Bp. nach wie vor deutlich über dem Wert aus dem 4. Quartal 2007 (23 Bp.), wenn auch nahe am langfristigen Durchschnitt (145 Bp.).

Mehr als die Hälfte (€ 28 Mrd.) des im 3. Quartal 2015 investierten Kapitals kam jeweils aus dem Ausland, wobei ein Großteil (59 %) alleine nach UK und Deutschland floss. „Amerikanische und chinesische Investoren waren auf dem europäischen Markt sehr aktiv“, sagt Marcus Lemli, Head of Investment Europe bei Savills. „Aufgrund der gestiegenen Kaufpreise in Nordamerika und des starken Dollars stellen sich europäische Immobilien für US-Investoren vergleichsweise günstig dar. Die Volatilität an den chinesischen Aktien-, Immobilien- und Währungsmärkten hat dazu geführt, dass chinesische Investoren weiter diversifizieren.“

US-Investoren zielen vor allem auf große Einzelinvestments oder Portfoliodeals ab. 75 % des Investitionsvolumens der US-Käufer entfielen auf Norwegen, Schweden, UK und Dänemark – allesamt Länder außerhalb der Eurozone –, darüber hinaus zeigen sie sich überdurchschnittlich interessiert an Logistikimmobilien in Polen, Tschechien und den nordischen Ländern. Chinesische Investoren haben trotz der Abwertung des Yuan seit Jahresbeginn bereits € 3,4 Mrd. und damit 58 % mehr als im Gesamtjahr 2014 in den europäischen Markt investiert. In UK ging der Anteil des Investitionsvolumens chinesischen Ursprungs von 84 % im Vorjahreszeitraum auf 23 % zurück – zugunsten der Euroländer. Wie sich am Beispiel des Erwerbs des Shoppingcenter-Portfolios Celsius mit Objekten in Belgien und Frankreich durch den chinesischen Staatsfonds CIC für € 1,2 Mrd. im Juni dieses Jahres zeigt, haben die chinesischen Deals an Größe zugelegt.

Lydia Brissy, Director European Research bei Savills, merkt an: „Für 2016 gehen wir von einem durchschnittlichen Anstieg der Mieten in Europa zwischen 2,5 % und 3 % aus. Eine positive Stimmung auf dem Vermietungsmarkt macht einen europäischen Markt, der bereits ein günstiges Verhältnis zwischen den Aktien- und Immobilienrenditen aufweist, zusätzlich attraktiv, auch wenn der zunehmende Wettbewerb und die Aktivität seitens US-amerikanischer und chinesischer Investoren zweifellos Druck auf die Renditen ausüben wird. Die historisch hohen Kaufpreise dürften dazu führen, dass weitere Assets auf den Markt kommen, was wiederum die Nachfrage ankurbelt und zu einem extrem starken Schlussquartal führen wird. Das Jahr 2015 ist daher auf gutem Weg, einen Gesamtinvestmentumsatz von über € 230 Mrd. zu erreichen – ein neuer Rekord.“





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