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15.09.2015 München und Stuttgart in den Top 10 des E-REGI 2015

Mit insgesamt fünfzehn Städten ist Deutschland im European Regional Economic Growth Index 2015 (E-REGI) vertreten, mit Abstand die größte Anzahl im gesamteuropäischen Vergleich. Vier dieser fünfzehn Städte finden sich darüber hinaus unter den Top 25 des Ranking. Unterstrichen wird damit einmal mehr Deutschlands führende Rolle in Europa in punkto Wirtschaftskraft und Stabilität. Unter den Top 10 behaupten konnten sich München (7) und Stuttgart (9). Gegenüber dem Vorjahr ist die Mehrzahl der deutschen Städte im Ranking allerdings zurückgestuft worden, hauptsächlich aufgrund eines akuten Fachkräftemangels bei gleichzeitig niedriger Arbeitslosenquote. Dies wirkte sich verlangsamend auf den Beschäftigungszuwachs aus, ein Kriterium des E-REGI.

Der E-REGI

Unter anderem zu diesem Ergebnis kommt der E-REGI 2015 von LaSalle Investment Management. Traditionell identifiziert der Index die Regionen Europas mit den besten konjunkturellen Aussichten. 2015 wurden rund 300 Regionen in ganz Europa und 32 Länder erfasst mit einer Gesamtbevölkerung von mehr als 730 Mio. Einwohnern. Der neue Bericht konzentriert sich einmal auf 100 Ballungsräume, in denen es Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern gibt sowie die jeweiligen Landeshauptstädte. In Kombination mit immobilienspezifischem Know-how, Informationen über die Angebotsseite und den relativen Preisen bietet der E-REGI Investoren, Projektentwicklern und Immobiliennutzern einen Überblick darüber, welche Immobilienmärkte in den nächsten fünf Jahren eine über- oder unterdurchschnittliche Performance erzielen dürften.

Die beständigen Performer

Eine überraschend große Anzahl von Städten konnte sich über die Jahre hinweg unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld mit konsistenten Punktzahlen und Positionierungen behaupten. Zu dieser erweiterten Kategorie der beständigen Performer („The Consistent“) zählen nicht weniger als 36 Städte, von denen 16 als attraktives Anlageziel bezeichnet werden können. Die Mehrzahl der deutschen Städte gehört zur Kategorie der beständigen Performer, trotz leichten Nachgebens der Beschäftigungszahlen im Vergleich zum Vorjahresindex.

Neben London und Paris eignen sich in dieser Kategorie der „The Consistent“ insbesondere München, Frankfurt, Stuttgart und Amsterdam für wertschöpfende oder opportunistische Strategien. Diese Großstädte vereinen strukturierte Investment-Märkte und langfristige wirtschaftliche Stärke in sich, die in Kombination mit langfristigen DTU-Trends (Demographie, Technologie und Urbanisierung) gute Voraussetzungen für wachstumsorientierte Strategien schaffen.

Auch wenn die absolute Anlageperformance zwangsläufig von Wirtschaftszyklen beeinflusst wird, deuten starke E-REGI Punktzahlen auf eine überdurchschnittliche Performance hin. Bei einer Investition in Märkte mit gleichbleibend starken Index-Punktzahlen ist die Wahrscheinlichkeit, eine gesamteuropäische Benchmark zu übertreffen, größer, so dass die in der Kategorie der beständigen Performer erfassten Städte auch über Marktzyklen hinweg als attraktive Ziele für langfristige Core-Investments angesehen werden können.

Hamburg und Düsseldorf gehörten in den Jahren nach der globalen Finanzkrise kurzfristig zu den Top 30 und zählen weiterhin zu den Zielmärkten für Core-Investments. Auch wenn die beiden Städte im Ranking leicht zurückgefallen sind, demonstrieren ihre Punktzahlen ein konstantes und attraktives wirtschaftliches Umfeld für Investitionen, da sie von allen drei wesentlichen Faktoren des E-REGI - Wachstum, Wohlstand und Geschäftsumfeld - angetrieben werden.

Die „Structural Movers“

Hervorzuheben sind außerdem Berlin und Leipzig-Dresden, welche beide als wichtige strukturelle Triebkräfte („Structural Movers“) im E-REGI identifiziert wurden. Die Besonderheit dieser Städte ist die deutlich strukturell dominierte wirtschaftliche Entwicklung im Gegensatz zu rein zyklischen Veränderungen vieler anderer Regionen. Unabhängig von jährlichen Fluktuationen, ist der positive Trend im E-REGI Score dieser Städte ungebrochen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass diese spezifischen Standorte DTU-reich sind und weiterhin reicher werden. Dies ermöglicht es ihnen, nationale wirtschaftliche Trends langfristig zu übertreffen und weiter im Ranking zu steigen.

Die hohe Konzentration innovativer Unternehmen und Top-Universitäten in Kombination mit einer positiven Arbeitsmarktentwicklung, die internationales Talent anzieht, und einer wachsenden Anzahl umfangreicher Infrastrukturprojekte führt zu einem deutlichen wirtschaftlichen Schub für diese dynamischen Städte.

Die deutsche Wirtschaft

Aufgrund der Größe seiner Volkswirtschaft wird Deutschland auch in Zukunft eine treibende Kraft der europäischen Wirtschaft bleiben. Das Land hat im diesjährigen Index elf Städte mit hohen Punktzahlen zu verzeichnen - gegenüber sechs französischen und sechs englischen Städten - und bleibt damit das Land mit der besten Performance im E-REGI. Dennoch zeigen die Zahlen des diesjährigen E-REGI, dass ein aus einem angespannten Arbeitsmarkt und negativen Demographiedaten resultierendes Defizit an verfügbaren Kapazitäten die mittelfristigen Aussichten für das Land beeinträchtigt. Die Bevölkerungszahl Deutschlands nimmt seit Mitte der 1990er Jahre ab. Daher fällt Deutschland trotz in den letzten Jahren steigender Erwerbsbeteiligung und starker Netto-Zuwanderung im Hinblick auf den Beschäftigungszuwachs hinter andere europäischen Ländern zurück. Die deutsche Arbeitslosenquote erreicht immer neue Tiefstände, die Zahl freier Arbeitsplätze dagegen ein Rekordhoch; darin zeigt sich der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Folglich sind die Beschäftigungspunktzahlen für alle deutschen Städte im diesjährigen E-REGI zurückgegangen. Die fehlende Möglichkeit der Generierung neuer Arbeitskräfte wirkt sich auch auf die BIP-Aussichten aus und führte zu schwächeren BIP-Punktzahlen. Infolgedessen sind die meisten deutschen Städte im Ranking zurückgefallen.

Die Top 3

London, Paris und Istanbul: gegenüber dem Vorjahr bleiben die Top 3 des Rankings 2015 unverändert. Die schiere Größe und strukturelle Stärke machen London und Paris unangefochten zu global anerkannten Weltstädten und geben dem alten Kontinent sein immobiles Profil. Nicht von ungefähr findet sich London zum zwölften und Paris zum elften Mal unter den Top 3 des E-REGI wieder. Ihre außergewöhnliche ökonomische Resilienz, kombiniert mit Nachhaltigkeit und Transparenz ihrer Immobilienmärkte heben beide Metropolen in den Rang weltweit attraktiver Anleger-Destinationen.

Istanbul liegt auch im diesjährigen Ranking auf Rang drei. Seine hohe Punktzahl ist überwiegend auf die guten Beschäftigungs- und BIP-Wachstumsprognosen zurückzuführen, bei denen die Metropole am Bosporus an erster bzw. zweiter Stelle in Europa liegt. Mit mehr als 14 Millionen Einwohnern ist Istanbul die bevölkerungsreichste Stadt im E-REGI. Die Stadt verfügt zudem über einige der positivsten demografischen Grundlagen unter den Index-Städten. Obwohl seine wachsende Mittelschicht die Punktzahl bei der Wohlstandskomponente in die Höhe treibt, liegt das BIP pro Kopf in Istanbul weiterhin deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, während die Stadt im Blick auf Forschung und Entwicklung (R&D) weiterhin eine unterdurchschnittliche Punktzahl erzielt. Dennoch liegt die Gesamtpunktzahl von Istanbul nur wenig unter der von Paris, einem sehr viel bedeutenderen Markt für globale Immobilien. Trotz stetiger Verbesserung seiner Punktzahl seit Aufnahme der Türkei im Index 2009 bleibt Istanbul ein Schwellenmarkt und die mangelnde Transparenz schreckt Investoren aus dem Ausland weiterhin ab.



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