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10.09.2015 Deutschland treibt Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien voran

Der europäische Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien erreichte im zweiten Quartal 2015 ein Volumen von über 16 Milliarden Euro, was im Vorjahresvergleich einem Anstieg von mehr als 30 Prozent entspricht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE. Insbesondere Deutschland und Norwegen waren mit einem hohen Investitionsvolumen von 3,1 Milliarden Euro (plus zwölf Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2014) beziehungsweise 2,1 Milliarden Euro (plus 73 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2014) die stärksten Treiber in diesem Segment. Auch das Vereinigte Königreich hat mit etwa 4,2 Milliarden Euro (plus 31 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2014) einen bedeutenden Anteil am Gesamtvolumen, doch verzeichnete das Land, verglichen mit dem ersten Quartal, einen Rückgang von -24 Prozent im abgelaufenen Quartal. "In den vergangenen drei Quartalen haben wir durchweg ein Gesamtvolumen im Bereich von 16 Milliarden Euro registriert und die Wachstumsrate liegt seit mehr als zwei Jahren bei rund 30 Prozent im Jahr", sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE.

Sieben Transaktionen von mehr als 100 Millionen Euro

Vor allem der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt verzeichnete in den vergangenen Jahren eine durchweg hohe Performance. Das zweite Quartal 2015 eingeschlossen, erreichte das Investitionsvolumen hier in acht der letzten neun Quartale die Grenze von zwei Milliarden Euro. So wurden im abgelaufenen Quartal allein sieben Transaktionen mit einem Volumen von über 100 Millionen Euro registriert. Auch die Übernahme von Kaufhof durch Hudson Bay für mehr als zwei Milliarden Euro hat zu diesem Ergebnis beigetragen.

Hohe An- und Verkaufsaktivitäten von europäischen REITs

"Wir sehen vor allem verstärkte Investmentaktivitäten bei europäischen REITs und börsennotierten Unternehmen, die sowohl in ihren Heimatmärkten als auch grenzüberschreitend investieren", sagt Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE. Diese Investorengruppe war im ersten Halbjahr 2015 für rund 27 Prozent des gesamten Investitionsvolumens verantwortlich, was einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum gesamten Jahr 2014 entspricht. Auch bei den Verkäufen von Einzelhandelsimmobilien zeigten sich insbesondere europäische REITs sehr aktiv. Ihr Verkaufswert summierte sich in den letzten 18 Monaten auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro.

Europäische Durchschnitts-Spitzenrendite bei 4,4 Prozent

"Die Investoren knüpfen an das starke Investmentjahr 2014 an", sagt Poppinga. "Wir registrieren derzeit mehr und mehr eine Balance bei der Nachfrage nach Core-Objekten einerseits und Einzelhandelsimmobilien an B-Standorten andererseits." Gleichzeitig geben die Renditen weiter nach, wenngleich der Unterschied zwischen der Spitzen- und der Sekundärmarktrendite nach wie vor signifikant ist. Die Spitzenrendite für Einzelhandelsimmobilien an Top-Standorten lag im zweiten Quartal 2015 bei 4,4 Prozent, nachdem diese im ersten Quartal noch 4,53 Prozent ausmachte. Die Spitzenrendite für Shopping-Center ist ebenso leicht von 5,4 Prozent im ersten Quartal 2015 auf 5,3 Prozent im zweiten Quartal zurückgegangen. "Angesichts der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des hohen Anlagedrucks können wir davon ausgehen, dass die Entwicklung auf dem europäischen Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien noch lange nicht am Ende ist und dass das Investitionsvolumen am Ende dieses Jahres über dem Wert aus dem Jahr 2014 liegen wird", prognostiziert Poppinga. "Investoren werden sich zukünftig wohl auch noch mehr als bisher Märkten wie London zuwenden, die ein hohes Mietwachstum auszeichnet."



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