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11.09.2020 Magdeburger Immobilienmarkt zeigt sich auch in der Krise robust

Nach Analysen von Aengevelt beweist der Magdeburger Büromarkt mit einem zum Vorjahreszeitraum stabilen Büroflächenumsatz von rd. 10.000 m² im ersten Halbjahr 2020, einer binnen zwölf Monaten erneut auf EUR 13,10/m² gestiegenen Spitzenmiete - Ende Juni 2019 waren es EUR 12,75/m² - und einer weiterhin niedrigen Leerstandsquote von 7,0% seine Robustheit in der Krise.

Auch für das Gesamtjahr prognostiziert Aengevelt einen Büroflächenumsatz von rd. 22.500 m², der nicht nur nahezu das Vorjahresergebnis (2019: 23.000 m²) erreicht, sondern auch den Mittelwert der jüngsten zehn Jahre (Ø 2010-2019: 22.400 m² p. a.). Bei Spitzenmiete und Angebotsreserve sehen wir ebenfalls eine weiterhin hohe Stabilität.

Stabile Büroflächennachrage dank gegensätzlicher Effekte.

Dies gilt auch, obwohl viele das in der Corona-Krise massiv praktizierte Homeoffice auch zukünftig auf dem Vormarsch sehen und von einer deutlich reduzierten Büroflächennachfrage ausgehen. Hintergrund sind folgende Entwicklungen am Magdeburger Büromarkt, die unser Haus beobachtet:

• Tatsächlich registrieren wir bei aktuell suchenden Unternehmen insbesondere aus der IT- und Kommunikationsbranche, wo Homeoffice-Lösungen besonders erfolgreich genutzt werden, eine Reduzierung der Flächengesuche um bis zu 50 Prozent.
• Auch Bestandsmieter prüfen Flächenverkleinerungen zum nächstmöglichen Zeitpunkt, d.h. frühestens ab 2021/2022.
• Auf der anderen Seite zeichnet sich ein steigender Flächenbedarf u.a. seitens der Öffentlichen Hand und der Gesundheitsbranche aufgrund von Erweiterungen des Dienstleistungsangebots, Digitalisierung etc. ab.
• In der Summe gleichen sich diese Effekte aus, so dass wir insgesamt eine stabile Büroflächennachfrage für 2020 und darüber hinaus prognostizieren.
Auswirkungen von Homeoffice auf den Wohnungsmarkt.
Zugleich sehen wir aber auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt:
• Hier verzeichnen wir - nicht nur in Magdeburg - eine steigende Nachfrage nach Wohnungen, die hinsichtlich Größe und Zimmerzahl ein zusätzliches Arbeitszimmer ermöglichen.
• Diese Entwicklung fördert nicht nur die Realisierung zunehmend größerer Wohnungen. Auch die Anforderungen an Wohnungen hinsichtlich verschiedener Ausstattungsmerkmale steigt. Stichworte sind hier u.a. ein verbesserter Schallschutz, z.B. wenn Kinder- und Arbeitszimmer nebeneinander liegen, eine IT-Infrastruktur, schnelle und zuverlässige Internetverbindungen, die von zu Hause aus Videokonferenzen, das Versenden größerer Datenmengen etc. gewährleisten, arbeitsgerechte Licht- und Beleuchtungsverhältnisse sowie optimale Klimatisierung und Wärmedämmung, um nur vier Punkte zu nennen.

Homeoffice kein Mainstream, sondern Teil kombinierter Lösungsansätze

Dabei stellt sich indessen auch die Frage, inwieweit sich Unternehmen bei dauerhaften Homeoffice-Lösungen neben der zur Verfügung zu stellenden Büroausstattung – Schreibtisch, Bürostuhl, Schreibtischlampe etc. - an den höheren Mietkosten beteiligen (müssen). Es ist nicht auszuschließen, dass die hierfür anfallenden Kosten die Ersparnis bei der Büromiete aufgrund verkleinerter Flächen nicht nur “auffressen“, sondern die Gesamtbetriebskosten sogar erhöhen.

Angesichts der zahlreichen, bislang noch ungeklärten arbeitsrechtlichen und Kosten-Fragen sehen wir deshalb keinen Mainstream in Richtung Homeoffice, sondern vielmehr unternehmensspezifische Einzelprüfungen und kombinierte Lösungsansätze.






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