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27.07.2020 Einzelhandel erzielt stärkstes erstes Investmenthalbjahr seit 2015

Der deutsche Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien hat 2020 das volumenstärkste erste Halbjahr seit 2015 abgeliefert. Zum starken ersten Quartal mit fast vier Milliarden Euro Transaktionsvolumen kam nun ein solides zweites Quartal mit etwas mehr als zwei Milliarden Euro hinzu. Mit insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro wurde der Vorjahresvolumen um 23 Prozent übertroffen. Um den gleichen Wert wurde zudem der Zehnjahresschnitt übertroffen. Nur 2015 (9,3 Mrd. Euro) und 2011 (6,1 Mrd. Euro) übertrafen in den vergangenen zehn Jahren den aktuellen Wert.

Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Das starke Ergebnis des ersten Halbjahres wurde durch die Großtransaktionen des Realimmobilienbestands an X+Bricks sowie drei Galeria Karstadt Kaufhof Portfolios im ersten Quartal getrieben. Im zweiten Quartal kamen zwei TLG Portfolios hinzu, die ebenfalls an X+Bricks gingen. Insgesamt zeigt sich an der Anzahl der Gesamttransaktionen im Einzelhandel ein positives Bild: Mit knapp 150 Transaktionen werden auch in der aktuellen Lage weiterhin Einzelhandelsimmobilien gehandelt. Auch für das zweite Halbjahr prognostizieren wir ein solides Ergebnis auf dem durchschnittlichen Wert der vergangenen Jahre, erwarten jedoch keine Endjahresrallye, wie in Vorjahren zu sehen war.“

Mit insgesamt rund 150 Abschlüssen lag das erste Halbjahr 2020 zwar leicht über den beiden Halbjahren des Vorjahres, jedoch unter den Werten der vorangegangenen Jahre. Im Umkehrschluss stieg die Durchschnittsgröße je Transaktion auf 42 Mio. Euro, dem zweithöchsten Halbjahreswert seit Anfang 2016. Nur das H2 2019 lag mit 43 Mio. knapp darüber.

Rund 58 Prozent des Transaktionsvolumen steuerten Fachmarktprodukte (Fachmärkte, Fachmarktzentren und Supermärkte) bei. Warenhäuser kamen auf weitere 30 Prozent, so dass weitere acht Prozent für Geschäftshäuser und fünf Prozent für Shopping Center bleiben.

„Der nochmals gestiegene Anteil an gehandelten Fachmarktprodukten belegt die hohe Nachfrage nach dieser onlineresilienten Nutzungsklasse und zeigt, dass Covid-19 dieses Segment kaum berührt hat. Im Gegenteil: Die Nachfrage steigt weiter an“, analysiert Sandra Ludwig.

Knapp die Hälfte des Transaktionsvolumens entfällt auf die Risikogruppe Core plus
Vor allem Core plus Produkte wurden gehandelt und erzielten mit 48 Prozent fast die Hälfte des Transaktionsvolumens. Core folgt mit 26 Prozent knapp vor Value Add mit 23 Prozent. Opportunistische Produkte verbuchten im ersten Halbjahr 2020 nur zwei Prozent Anteil.

Stärkste Akteure auf der Käufer- wie Verkäuferseite waren die Asset/Fonds Manager mit 49 beziehungsweise 50 Prozent. Ebenfalls aktive Käufer waren Private Equity/Hedge Fonds (18 %) und Corporates (10 %). Letztere waren mit 18 Prozent auch auf Verkäuferseite gut sichtbar, wo auch die Immobilien AGs mit zwölf Prozent auf einen zweistelligen Anteil kamen.

Internationale Investoren bauten Ihre Bestände per saldo um 325 Mio. Euro ab, indem sie 49 Prozent des Volumens als Verkäufer, allerdings nur 43 Prozent als Käufer beisteuerten.

Kaum verändert präsentierten sich die Spitzenrenditen für High-Street-Produkte in den Big 7: München führt weiterhin mit 2,40 Prozent das Feld an, dahinter folgt Berlin mit 2,60 Prozent. Veränderung im Vergleich zum Vorquartal gab es nur in Köln und Stuttgart, wo die Rendite jeweils um zehn Basispunkte auf 3,20 Prozent zulegte.

Rendite bei einzelnen Fachmärkten gerät durch die Pandemie weiter unter Druck
Auch die Renditen für Shopping Center stiegen um zehn Basispunkte auf 4,75 Prozent. Während Fachmarktzentren bei 4,20 Prozent verharrten, nahm der Druck auf die Spitzenrenditen einzelner Fachmärkte massiv zu: Vom ersten zum zweiten Quartal gab die Spitzenrendite um weitere 20 Basispunkte auf nun ebenfalls 4,20 Prozent nach. „Der Druck auf die Spitzenrenditen für Fachmarktprodukte spiegelt die in der Pandemie nochmals deutlich gestiegenen Nachfrage wider“, sagt Sandra Ludwig.







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